Wenn die Schüler bei ihrer Note mitreden dürfen
Thüringens Kultusminister Helmut Holter fordert mehr Demokratieerziehung an Schulen. Der Lehrer Thomas Thieme berät Schulen zu diesem Thema und auch er sagt, es brauche mehr Aufmerksamkeit für Demokratiebildung. Bei Thieme können die Schüler etwa über Klausurtermine mitbestimmen.
Zum 70. Geburtstag der Kultusministerkonferenz hat deren Vorsitzender Helmut Holter (Linke), Bildungsminister in Thüringen, angekündigt, sich für mehr Demokratieerziehung an deutschen Schulen einzusetzen. Und er bekommt dafür Unterstützung aus der Lehrerschaft. Der Regionalberater für das Programm "Demokratisch handeln" in Thüringen, Thomas Thieme, setzt bei diesem Thema darauf, Schülern Mitsprache zu gewähren.
Diese Möglichkeit gebe es immer, selbst bei der Notengebung, sagte er im Deutschlandfunk Kultur. Man könne die Schüler fragen, welche Note sie sich geben würden und die Leistung mit der anderer vergleichen. Er frage beispielsweise auch vor Tests die Schüler, wann sie die am liebsten schreiben wollen und wie ihre Belastung sei.
"Die sagen dann: 'Wir haben da schon zwei andere Tests liegen und es wäre uns angenehmer, wenn wir das eine Woche früher oder später schreiben.'"
"Die sagen dann: 'Wir haben da schon zwei andere Tests liegen und es wäre uns angenehmer, wenn wir das eine Woche früher oder später schreiben.'"
Nachholbedarf bei Lehrerbildung
Als Berater für "Demokratisch handeln" gehe es vor allem darum, an den Schulen zu motivieren, dass sich Schüler sich mit Demokratieprojekten an dem Wettbewerb beteiligen, den es bereits seit 1990 gibt.
Auch wenn es zahlreiche, im Bereich der Demokratiebildung sehr engagierte Lehrkräfte und Schulsozialarbeiter gebe, sehe er hier Nachholbedarf, so Thieme. Man müsse dem Thema Demokratie mehr Beachtung schenken, beispielsweise durch mehr Fortbildungen für Lehrer und Schulleiter.
(abr)
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