Demonstration für Kunstfreiheit

Ob Oslo oder Berlin, die Kunst ist in Gefahr

10:14 Minuten
Künstler und Aktive der Kulturlandschaft demonstrieren mit Glitzerfolien und einem Plakat mit der Aufschrift "Die Kunst bliebt frei". Unter dem Motto «Europa der Vielen - Kunstfreiheit in Gefahr: Kunst- und Kulturinstitutionen gehen auf die Straße» fanden bundesweit mehrere Aktionen statt
Demo für Kunstfreiheit in Berlin unter dem Motto"Unite & Shine - Für ein Europa der Vielen" © picture alliance/Annette Riedl/dpa
Sara Baban im Gespräch mit Vladimir Balzer |
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In Berlin demonstrierten Künstler und Kultureinrichtungen für Kunstfreiheit. Mit dabei war die norwegische Schauspielerin Sara Baban, die in Oslo ganz eigene Erfahrungen mit der Einschränkung der künstlerischen Freiheit gemacht hat.
Unter dem Motto "Unite & Shine - Für ein Europa der Vielen" demonstrierten in Berlin Künstler und Kultureinrichtungen für die Kunstfreiheit und eine offene Gesellschaft. Neben Berliner Institutionen wie dem Deutschen Theater oder dem Berliner Ensemble nahmen auch internationale Gäste teil, wie der kroatische Regisseur Oliver Frljić oder der Theaterintendant Paweł Łysak vom Teatr Powszechny in Warschau.

Sie hat sofort zugesagt

Auch Sara Baban vom "Black Box Theater" in Oslo war dabei. Obwohl sie eigentlich keine Zeit hatte, habe sie sofort zugesagt, als die Anfrage kam, auf der Demo zu sprechen, sagt die norwegische Schauspielerin. "Es ist so wichtig, das die Künstler alle zusammen mit einer starken Stimme sagen, was wir nicht mehr akzeptieren in Europa", meint Baban.
Die norwegische Schauspielerin Sara Baban steht im Studio von Deutschlandfunk Kultur vor einem Mikrofon
Sara Baban im Studio von Deutschlandfunk Kultur © Deutschlandradio/ Vladimir Balzer
Sie kann aus eigener Erfahrung berichten, wie rechtspopulitische Politiker Behörden und Medien instrumentalisieren, um die Kunstfreiheit einzuschränken oder zu bedrohen.
In einem Stück am "Black Box Theater", in dem Sara Baban mitspielt, waren Filmaufnahmen von Hausfassaden norwegischer Politiker zu sehen. Der rechte Justizminister Tor Mikkel Wara und seine Lebensgefährtin Laila Bertheussen behaupteten darauf hin, Vandalismus-Anschläge in und um ihr Wohnhaus seien durch das Stück motiviert gewesen.

Die Förderung war weg

Darauf hin wurde dem "Black Box Theater" die Kulturförderung entzogen. Die Anschuldigungen führten zu einer öffentlichen Hetzkampagne und polizeilichen Ermittlungen gegen die Produktionsbeteiligten und die Theaterdirektion. Wie sich im März herausstelle, verübte Laila Bertheussen die Anschläge jedoch selbst.
Die Kunstfreiheit sei immer die erste, die von autoritären Strömungen angegriffen werde, sagt Sara Baban. Aber nicht die letzte: "Es geht nicht nur um Kunst und Künstler, es geht darum, als Mensch frei in einer freien Gesellschaft zu sein."
(beb)
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