Mehr als nur Betroffenheit
Im Gymnasium in Haltern erinnert künftig ein Denkmal an die verstorbenen Schüler und Lehrer der Germanwings-Katastrophe. Der Konzeptkünstler Jochen Gerz befasst sich seit Jahrzehnten mit der Erinnerung im öffentlichen Raum. Er erklärt uns, was Denkmäler bewirken können.
Das Denkmal im nordrhein-westfälischen Haltern ist eine große stählerne Tafel mit den Namen der Opfer - nahe der Kirschbäume, die bereits zum Gedenken an die 18 Opfer angebaut worden waren. Für uns Anlass, nachzudenken über das Gedenken. Wie wichtig ist ein Gedenkort, um sich zu erinnern? Und was ist bei der Gestaltung eines Denkmals zu beachten, wie sehr prägt der Hintergrund eines Geschehnisses das Bild des Denkmals?
Wir haben darüber mit dem Konzeptkünstler Jochen Gerz gesprochen. Er sagt: "Die Orte der Erinnerung sind Menschen." Der Künstler beschäftigt sich intensiv mit dem Verhältnis von Geschichte, Erinnerung und öffentlichem Raum. Und er findet: Denkmäler sollten nicht nur Betroffenheit auslösen, sondern vor allem Reaktionen erzeugen.
Jochen Gerz hat unter ein Mahnmal gegen Faschismus in Hamburg-Harburg, 2146 Steine als Mahnmal gegen Rassismus in Saarbrücken und den Platz der Grundrechte in Karlsruhe konzipert.