Denkmäler und ihre Wirkung

Mehr als nur Betroffenheit

Schüler stehen in Haltern am See (Nordrhein-Westfalen) vor dem Joseph-König-Gymnasium. Beim Absturz einer Germanwings-Maschine in Frankreich sind auch 16 Schüler und 2 Lehrer von der Schule verunglückt.
Den Schülern des Joseph-König-Gymnasiums in Haltern, die um ihre verunglückten Mitschüler trauern, soll das Denkmal einen Ort zum Gedenken bieten. © dpa / picture alliance / Maja Hitij
Konzeptkünstler Jochen Gerz im Gespräch mit Timo Grampes |
Im Gymnasium in Haltern erinnert künftig ein Denkmal an die verstorbenen Schüler und Lehrer der Germanwings-Katastrophe. Der Konzeptkünstler Jochen Gerz befasst sich seit Jahrzehnten mit der Erinnerung im öffentlichen Raum. Er erklärt uns, was Denkmäler bewirken können.
Das Denkmal im nordrhein-westfälischen Haltern ist eine große stählerne Tafel mit den Namen der Opfer - nahe der Kirschbäume, die bereits zum Gedenken an die 18 Opfer angebaut worden waren. Für uns Anlass, nachzudenken über das Gedenken. Wie wichtig ist ein Gedenkort, um sich zu erinnern? Und was ist bei der Gestaltung eines Denkmals zu beachten, wie sehr prägt der Hintergrund eines Geschehnisses das Bild des Denkmals?
Wir haben darüber mit dem Konzeptkünstler Jochen Gerz gesprochen. Er sagt: "Die Orte der Erinnerung sind Menschen." Der Künstler beschäftigt sich intensiv mit dem Verhältnis von Geschichte, Erinnerung und öffentlichem Raum. Und er findet: Denkmäler sollten nicht nur Betroffenheit auslösen, sondern vor allem Reaktionen erzeugen.
Eine Frau mit buntem Hut steht am 09.12.2013 in Berlin im Nieselregen zwischen den Stelen des Holocaust-Mahnmals in Berlin. 
Eines der bekanntesten Denkmäler, das in den vergangenen Jahrzehnten errichtet wurde: das Holocaust-Mahnmal in Berlin. © picture alliance / dpa / Teresa Fischer
Jochen Gerz hat unter ein Mahnmal gegen Faschismus in Hamburg-Harburg, 2146 Steine als Mahnmal gegen Rassismus in Saarbrücken und den Platz der Grundrechte in Karlsruhe konzipert.
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