Der Algorithmus der Choreografie

Von Cornelia Braun |
Die Werke von Mozart oder Bach sind der Nachwelt erhalten geblieben, ihre Kompositionen kann man Note für Note nachlesen.
Was in der Musik selbstverständlich ist, gibt es für den Tanz noch nicht: Bisher existiert kein einheitliches Notationssystem für Bewegungsabläufe und Choreografien. Tänzer sind auf die Anweisungen des Choreografen angewiesen oder müssen auf Video-Archive der Aufführungen zurückgreifen.

Vor einigen Jahren hat William Forsythe jedoch ein System entwickelt, mit dem sich eine Choreografie allein anhand einer digitalen Partitur erlernen beziehungsweise rekonstruieren lässt. So entsteht nach und nach eine Bibliothek für digitale Tanzpartituren, eine Art Datenbank für zeitgenössischen Tanz. Dabei besteht die große Herausforderung darin, Bewegungen in messbare Variablen zu übertragen, die von neuen Mediensystemen eingelesen werden können.

Manuskript zur Sendung als pdf oder im im barrierefreien Textformat