Der Begriff "Freiheit" ist Floskel des Jahres
Die sprach- und medienkritische Initiative "Floskelwolke" hat den Begriff "Freiheit" zur Floskel des Jahres 2022 gekürt. In den medialen Debatten werde der Freiheitsbegriff von Egomaninnen und Egomanen entwürdigt, die rücksichtslos demokratische Gesellschaftsstrukturen unterwanderten, erklärten die "Floskelwolke"-Macher Sebastian Pertsch und Udo Stiehl zur Begründung. "Im Namen der Freiheit verkehren sie selbstgerecht und unsolidarisch die essenziellen Werte eines Sozialstaates ins Gegenteil - alles für den eigenen Vorteil." Basis für die Vergabe des Negativpreises waren Vorschläge der Leserinnen und Leser des Webprojekts "Floskelwolke". Mehr als 70 Begriffe und Formulierungen wurden den Angaben zufolge eingereicht. Auf Platz zwei landete der Begriff "Sozialtourismus". Auf den nächsten Rängen folgen das Adjektiv "technologieoffen", mit dem altbackene Techniken verteidigt würden, und die Alliteration "Klimakleber", die Menschen ungeachtet ihrer Ziele auf ihre Protestform reduziere. Die "Floskel des Jahres" wurde zum dritten Mal verliehen. 2021 erhielt "Eigenverantwortung" den Negativpreis, im Jahr 2020 schaffte es "Einzelfälle".