Der Bürger singt wieder
Die Botschaft des Internetvideos "Wann kommst du?" von Thomas Grube ist einfach: Jeder kann singen, wirklich jeder. Zwar nicht so wie Maria Callas oder Luciano Pavarotti, aber für "Der Mond ist aufgegangen" oder "Guten Abend, gut’ Nacht" reicht es in der Regel doch.
Und inzwischen ist es auch gar nicht mehr peinlich zu singen, ist es nicht mehr nur etwas für Ewiggestrige, die beim Musikantenstadl oder den Fischerchören heimlich mitsummen. Seit einiger Zeit gehört das Singen nicht nur von Volksliedern wieder zum guten Ton.
Auch das Singen soll schon wieder etwas mit dem Erstarken eines neuen Bürgertums zu tun haben, so wollen zumindest kluge Beobachter erkannt haben. Wer Uwe Tellkamps Roman "Der Turm" zu Hause rumliegen habe, Biobrot isst und ein verbrauchsarmes Auto fährt, der singe inzwischen auch gerne mal ein Volkslied, meinte kürzlich Christof Siemes in der Wochenzeitung "Die Zeit". Die Natursehnsucht vieler Volkslieder sei entschieden antimodern und passe deshalb wunderbar zu den Protesten beispielsweise gegen Stuttgart 21.
Noch Theodor W. Adorno postulierte, dass sich in Volksliedern die Angst vor der Dynamik der Geschichte spiegele. Die Sehnsucht wende sich in die Vergangenheit, die Musik bilde den Schutzraum der Irrationalität.
Vielleicht hat Adorno aber unrecht und Singen macht einfach Spaß. Und im Chor zu singen macht noch mehr Spaß, weil sich hier eine Gemeinschaft bildet. Eine, in der sich die Sänger gemeinsam den Herausforderungen stellen. Denn "O Täler weit, o Höhen" zum Beispiel ist gar nicht leicht zu singen, von zeitgenössischen Kompositionen mal ganz zu schweigen.
Jedenfalls stellen sich in letzter Zeit wieder mehr Menschen dieser Herausforderung. Die Zahl der deutschen Chöre sinkt nicht mehr, wenn irgendwo einer geschlossen wird, wird auch ein neuer gegründet. Der klingt dann zwar vielleicht nicht auf Anhieb wie die Profis vom Berliner Rundfunkchor, aber das ist auch gar nicht nötig, um einfach nur Spaß am Singen zu haben.
Auch das Singen soll schon wieder etwas mit dem Erstarken eines neuen Bürgertums zu tun haben, so wollen zumindest kluge Beobachter erkannt haben. Wer Uwe Tellkamps Roman "Der Turm" zu Hause rumliegen habe, Biobrot isst und ein verbrauchsarmes Auto fährt, der singe inzwischen auch gerne mal ein Volkslied, meinte kürzlich Christof Siemes in der Wochenzeitung "Die Zeit". Die Natursehnsucht vieler Volkslieder sei entschieden antimodern und passe deshalb wunderbar zu den Protesten beispielsweise gegen Stuttgart 21.
Noch Theodor W. Adorno postulierte, dass sich in Volksliedern die Angst vor der Dynamik der Geschichte spiegele. Die Sehnsucht wende sich in die Vergangenheit, die Musik bilde den Schutzraum der Irrationalität.
Vielleicht hat Adorno aber unrecht und Singen macht einfach Spaß. Und im Chor zu singen macht noch mehr Spaß, weil sich hier eine Gemeinschaft bildet. Eine, in der sich die Sänger gemeinsam den Herausforderungen stellen. Denn "O Täler weit, o Höhen" zum Beispiel ist gar nicht leicht zu singen, von zeitgenössischen Kompositionen mal ganz zu schweigen.
Jedenfalls stellen sich in letzter Zeit wieder mehr Menschen dieser Herausforderung. Die Zahl der deutschen Chöre sinkt nicht mehr, wenn irgendwo einer geschlossen wird, wird auch ein neuer gegründet. Der klingt dann zwar vielleicht nicht auf Anhieb wie die Profis vom Berliner Rundfunkchor, aber das ist auch gar nicht nötig, um einfach nur Spaß am Singen zu haben.