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"Ascolta!" – "Hört zu!"
Vor fünf Jahren ist der Dirigent Claudio Abbado in Bologna gestorben. Der Italiener war vielseitig interessiert, sein diskographisches Erbe ist umfangreich.
Die Konzerte, die Claudio Abbado dirigiert hat, waren nicht selten Sternstunden, die Schallplatten-Aufnahmen, die er hinterlassen hat, haben Maßstäbe gesetzt. Sein Repertoire reichte von der Barockmusik bis zur Moderne. Mehrere hundert Aufnahmen hat er gemacht, mit unterschiedlichen Orchestern, unterschiedlichen Plattenfirmen.
Vom Musikverein zur Philharmonie
Der Tonmeister Sid McLauchlan hat oft und eng mit Abbado zusammengearbeitet. Im Gespräch mit Eckhard Roelcke erzählt er, wie er den Dirigenten bei der Probenarbeit, im Konzert und im Studio erlebt hat; welche Ideen ihn angetrieben haben; wie er die Musiker inspiriert hat.
Am Beispiel der 3. und 7. Sinfonie von Beethoven wird hörbar, wie unterschiedlich Abbado diese Werke mit den Wiener Philharmonikern und den Berliner Philharmonikern interpretiert hat. Welchen Einfluss hatte die Akustik der Säle in Wien und Berlin auf seine Interpretation?
Von Mozart zu Nono
Zu Abbados diskographischem Erbe gehören auch die Aufnahmen, in denen er Solisten kongenial begleitet (u.a. Martha Argerich, Maurizio Pollini); die Opern- und Musiktheater-Interpretationen (u.a. Mozart, Janacek, Mussorgskij, selbstverständlich Verdi und Rossini, Berg und Nono); und auch seine Einspielungen mit dem Chamber Orchestra of Europe, dem Lucerne Festival Orchestra und dem Orchestra Mozart in Bologna.
"Ascolta!" – "Hört zu!": Mit diesem Zuruf forderte Abbado während der Proben die Instrumentalisten immer wieder zum gemeinsamen Musizieren auf. Sie sollten nicht einfach nur seine Anweisungen ausführen. Er wollte, dass sie einander zuhören und die Musik und die Interpretation begreifen.