"Der Dorflehrer"
Der junge Lehrer Petr lässt die Großstadt Prag und seine Freundin hinter sich. Er nimmt auf dem Land eine Stelle an. Dort verliebt er sich in den Sohn seiner Vermieterin, die umgekehrt ein Auge auf ihn geworfen hat.
Tschechien / Frankreich / Deutschland 2008, Regie: Bohdan Sláma, Hauptdarsteller: Pavel Liška, Zuzana Bydžovská, Länge: 120 min., ab 12 Jahren
Der erfolgreiche tschechische Regisseur Bohdan Sláma erzählt in seinem neuen Film wieder über Menschen, denen die Sehnsucht nach Liebe zur Qual wird, weil sie gegen verinnerlichte gesellschaftliche Vorurteile steht. Denn der junge Lehrer Petr (Pvael Liska) ist schwul, was weder seine Eltern, die in ihn große Hoffnungen setzten, noch die Dorfbewohner wissen, als er in einem schönen Sommer als Biologielehrer für die Dorfkinder eingestellt wird.
Er hat das Gymnasium in Prag verlassen, eine heterosexuelle Vernuftbeziehung beendet und will neu anfangen. Mit seiner stillen, zurückhaltenden Art, die Kinder zum tiefen Verständnis für das Wesen der Natur zu erziehen, wirkt er im Dorf als Fremdkörper, dem tiefes Misstrauen entgegenschlägt. Niemand versteht seinen Entschluss, bis er in der deutlich älteren, schwer arbeitenden Bäuerin Marie (Zusana Bydzovská) eine Freundin findet.
Sie ist vor langer Zeit von ihrem Mann verlassen worden, erzieht den halbwüchsigen Sohn allein und hofft gegen alle Vernunft auf Petr als neuen Partner. Aber Petr verliebt sich in ihren Sohn, was auch seine Hoffnung auf ein enthaltsames und doch erfülltes Leben zunichte macht.
So ruhig dieses Drama auch erzählt wird, es gibt nur eine wirklich dramatische Szene, die die selbstgewählte Kasteiung des Helden als Lebenslüge entlarvt, kommt Bohdan Sláma mit der Kamera seinen Protagonisten nahe genug, um den Zuschauer zu berühren.
Pavel Liska als Petr und Zuzana Bydzovská als Marie sind für dieser Erzählweise die idealen Partner, beide wurden für ihre Rollen mit dem tschechischen Schauspielpreis ausgezeichnet. Interessant gerade für westliche Zuschauer ist der Realismus, mit dem das gesellschaftliche Umfeld eingefangen wird, das große Mitgefühl, das jeder Figur im armen Dorfe zuteil wird. Am Ende macht das die unaufdringliche Behauptung von Solidarität mit dem Fremden, Verfehmten wirklich glaubwürdig.
Auf dem 18. Festival des Osteuropäischen Films in Cottbus konnte auch dieser neue Film von Bohan Sláma den Publikumspreis erringen, wie schon der Vorgängerfilm "Die Jahreszeiten des Glücks" , der in Slámas tschechischer Heimat an den Kinokassen sogar zum erfolgreichsten Film aller Zeiten wurde.
Filmhomepage "Der Dorflehrer"
Der erfolgreiche tschechische Regisseur Bohdan Sláma erzählt in seinem neuen Film wieder über Menschen, denen die Sehnsucht nach Liebe zur Qual wird, weil sie gegen verinnerlichte gesellschaftliche Vorurteile steht. Denn der junge Lehrer Petr (Pvael Liska) ist schwul, was weder seine Eltern, die in ihn große Hoffnungen setzten, noch die Dorfbewohner wissen, als er in einem schönen Sommer als Biologielehrer für die Dorfkinder eingestellt wird.
Er hat das Gymnasium in Prag verlassen, eine heterosexuelle Vernuftbeziehung beendet und will neu anfangen. Mit seiner stillen, zurückhaltenden Art, die Kinder zum tiefen Verständnis für das Wesen der Natur zu erziehen, wirkt er im Dorf als Fremdkörper, dem tiefes Misstrauen entgegenschlägt. Niemand versteht seinen Entschluss, bis er in der deutlich älteren, schwer arbeitenden Bäuerin Marie (Zusana Bydzovská) eine Freundin findet.
Sie ist vor langer Zeit von ihrem Mann verlassen worden, erzieht den halbwüchsigen Sohn allein und hofft gegen alle Vernunft auf Petr als neuen Partner. Aber Petr verliebt sich in ihren Sohn, was auch seine Hoffnung auf ein enthaltsames und doch erfülltes Leben zunichte macht.
So ruhig dieses Drama auch erzählt wird, es gibt nur eine wirklich dramatische Szene, die die selbstgewählte Kasteiung des Helden als Lebenslüge entlarvt, kommt Bohdan Sláma mit der Kamera seinen Protagonisten nahe genug, um den Zuschauer zu berühren.
Pavel Liska als Petr und Zuzana Bydzovská als Marie sind für dieser Erzählweise die idealen Partner, beide wurden für ihre Rollen mit dem tschechischen Schauspielpreis ausgezeichnet. Interessant gerade für westliche Zuschauer ist der Realismus, mit dem das gesellschaftliche Umfeld eingefangen wird, das große Mitgefühl, das jeder Figur im armen Dorfe zuteil wird. Am Ende macht das die unaufdringliche Behauptung von Solidarität mit dem Fremden, Verfehmten wirklich glaubwürdig.
Auf dem 18. Festival des Osteuropäischen Films in Cottbus konnte auch dieser neue Film von Bohan Sláma den Publikumspreis erringen, wie schon der Vorgängerfilm "Die Jahreszeiten des Glücks" , der in Slámas tschechischer Heimat an den Kinokassen sogar zum erfolgreichsten Film aller Zeiten wurde.
Filmhomepage "Der Dorflehrer"