Der Erbauer der Königin der Streichinstrumente
Am 18. Dezember 1737 starb der Geigenbauer Antonio Stradivari mit über 90 Jahren. 275 Jahre später lebt der Mythos Stradivari weiter: Für die einen als "göttliches Instrument", für die anderen als sichere Geldanlage.
"Das ist diese schöne Geschichte, dass die Geige über 150 Jahre verschollen war. In einer Villa wurde sie deponiert auf dem Speicher und keiner wusste mehr, dass da so ein Instrument lag. Um 1900 wurde sie da wieder entdeckt und als Stradivari identifiziert und dann bekam sie in London von einem Experten den Namen "the sleeping beauty"."
Die Violinistin Isabelle Faust über die Geschichte ihrer Geige. Ein ähnlich geheimnisvolles Flair umgibt auch deren Schöpfer, den italienischen Geigenbauer Antonio Stradivari. Obwohl Wissenschaftler Leben und Werk dieses berühmtesten aller Instrumentenbauer von allen Seiten untersucht haben, weiß man nur wenig über ihn.
Eltern, Geburtsdatum und Kindheit bleiben im Dunkeln. Man nimmt an, dass Stradivari Lehrling der Werkstatt des Cremonenser Geigenbauers Nicola Amati war. 1667 heiratete er die etwas ältere Witwe Francesca Ferraboschi, mit der er sechs Kinder hatte. Um 1680 dürfte der Erfolg seiner eigenen Geigenbauwerkstatt gefestigt gewesen sein – darauf lässt der Kauf eines stattlichen Hauses im Zentrum von Cremona schließen, nur wenige Meter von den Häusern seiner Konkurrenten Guarneri und Amati entfernt. Zu seinen Kunden zählten die berühmtesten Musiker, auch Fürsten und Könige und selbst der Papst. Der Stradivari-Experte Jost Thöne:
"Wenn Sie sich die Schnecke anschauen, dann passt die dermaßen gut zu den Ecken, zu den Einlagen, zu den Zargen, zu den F-Löchern insbesondere, dass das Ganze als ein Kunstwerk aus einem Guss zu sehen ist."
Bis heute werden Geigen nach dem Vorbild von Stradivari gebaut. Und doch gilt ihr Klang als unerreichbar. Experten nahmen sie systematisch auseinander, untersuchten Konstruktion, Holz und Lack. Doch seinem Geheimnis kamen sie dabei nicht auf die Spur. -Der Grund dafür ist - laut Thöne - dass es kein Geheimnis gibt.
"Der Mensch braucht den Mythos. Gerade bei Stradivari gibt es natürlich sehr viele Ansätze es auf den Lack zu schieben, es auf das Modell zu schieben. Ich glaube, er war ein Genius seiner Zeit. Er hat die Geige in ihrer Form und in ihrer Klangmöglichkeit so optimiert, dass es kaum noch wahnsinnig große Veränderungen bis heute gegeben hat. Und das ist etwas, was man in anderen Bereichen selten finden wird."
Die Stradivari - für die einen ein "göttliches" Instrument – für die anderen eine sichere Geldanlage: Ob Violine, Bratsche oder Cello, die Instrumente aus der Werkstatt des Antonio Stradivari steigen stetig in ihrem Wert, in gut erhaltenem Zustand ist jedes von ihnen mehrere Millionen wert. Und so gehören die Strads – wie der Kenner sie lässig nennt – heute meist reichen Banken oder Kunstmäzenen und werden den Musikern nur geliehen. Eine Win-Win-Situation für beide, denn das Spiel eines berühmten Virtuosen steigert den Wert des Instruments.
Am 18. Dezember 1737 starb Antonio Stradivari mit über 90 Jahren. Einige hunderte Instrumente von ihm sollen heute noch erhalten sein. Oft tragen sie die Namen ihrer ersten Eigentümer, wie etwa Emiliani, Lord Nelson oder Antonietta, und von manchen kennt man sogar die Lebensgeschichte, wie die der King George von 1710. Der König von Großbritannien und Hannover spielte diese Violine bis sie eines Tages als Geschenk in die Hände eines schottischen Offiziers überging. Der nahm sie mit in die Schlacht von Waterloo, wo er im Kampf fiel – seine Geige indes überlebte in der Satteltasche eines Pferdes.
Die Violinistin Isabelle Faust über die Geschichte ihrer Geige. Ein ähnlich geheimnisvolles Flair umgibt auch deren Schöpfer, den italienischen Geigenbauer Antonio Stradivari. Obwohl Wissenschaftler Leben und Werk dieses berühmtesten aller Instrumentenbauer von allen Seiten untersucht haben, weiß man nur wenig über ihn.
Eltern, Geburtsdatum und Kindheit bleiben im Dunkeln. Man nimmt an, dass Stradivari Lehrling der Werkstatt des Cremonenser Geigenbauers Nicola Amati war. 1667 heiratete er die etwas ältere Witwe Francesca Ferraboschi, mit der er sechs Kinder hatte. Um 1680 dürfte der Erfolg seiner eigenen Geigenbauwerkstatt gefestigt gewesen sein – darauf lässt der Kauf eines stattlichen Hauses im Zentrum von Cremona schließen, nur wenige Meter von den Häusern seiner Konkurrenten Guarneri und Amati entfernt. Zu seinen Kunden zählten die berühmtesten Musiker, auch Fürsten und Könige und selbst der Papst. Der Stradivari-Experte Jost Thöne:
"Wenn Sie sich die Schnecke anschauen, dann passt die dermaßen gut zu den Ecken, zu den Einlagen, zu den Zargen, zu den F-Löchern insbesondere, dass das Ganze als ein Kunstwerk aus einem Guss zu sehen ist."
Bis heute werden Geigen nach dem Vorbild von Stradivari gebaut. Und doch gilt ihr Klang als unerreichbar. Experten nahmen sie systematisch auseinander, untersuchten Konstruktion, Holz und Lack. Doch seinem Geheimnis kamen sie dabei nicht auf die Spur. -Der Grund dafür ist - laut Thöne - dass es kein Geheimnis gibt.
"Der Mensch braucht den Mythos. Gerade bei Stradivari gibt es natürlich sehr viele Ansätze es auf den Lack zu schieben, es auf das Modell zu schieben. Ich glaube, er war ein Genius seiner Zeit. Er hat die Geige in ihrer Form und in ihrer Klangmöglichkeit so optimiert, dass es kaum noch wahnsinnig große Veränderungen bis heute gegeben hat. Und das ist etwas, was man in anderen Bereichen selten finden wird."
Die Stradivari - für die einen ein "göttliches" Instrument – für die anderen eine sichere Geldanlage: Ob Violine, Bratsche oder Cello, die Instrumente aus der Werkstatt des Antonio Stradivari steigen stetig in ihrem Wert, in gut erhaltenem Zustand ist jedes von ihnen mehrere Millionen wert. Und so gehören die Strads – wie der Kenner sie lässig nennt – heute meist reichen Banken oder Kunstmäzenen und werden den Musikern nur geliehen. Eine Win-Win-Situation für beide, denn das Spiel eines berühmten Virtuosen steigert den Wert des Instruments.
Am 18. Dezember 1737 starb Antonio Stradivari mit über 90 Jahren. Einige hunderte Instrumente von ihm sollen heute noch erhalten sein. Oft tragen sie die Namen ihrer ersten Eigentümer, wie etwa Emiliani, Lord Nelson oder Antonietta, und von manchen kennt man sogar die Lebensgeschichte, wie die der King George von 1710. Der König von Großbritannien und Hannover spielte diese Violine bis sie eines Tages als Geschenk in die Hände eines schottischen Offiziers überging. Der nahm sie mit in die Schlacht von Waterloo, wo er im Kampf fiel – seine Geige indes überlebte in der Satteltasche eines Pferdes.