Die Wiener Tonkünstler-Societät
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1771 gründet sich in Wien ein Verein für in Not geratene Musiker; ein Novum in der Musikgeschichte. Die Mitgliedschaft verspricht Reputation, wird aber nicht jedem gewährt. Mozart wird abgewiesen. In den Benefizkonzerten erklingen Haydns und Beethovens Werke und spielen gutes Geld ein.
1771 tun sich in Wien einige Adelige und Hofmusiker um den kaiserlichen Kammermusikus Florian Gassmann zusammen, um einen "Pensionsverein für Witwen und Waisen österreichischer Tonkünstler" zu gründen. Mit einer Art Rentenverein will man in Not geratene Musiker und ihre Angehörigen unterstützen - eine Novität!
Spendenaktionen für Musiker
Seit 1772 veranstaltet diese Wiener Tonkünstler-Societät Benefizkonzerte, in denen sich Komponisten mit ihren neuesten Werken präsentieren. Die Mitgliedschaft bringt gesellschaftliche und berufliche Anerkennung, doch die Mitgliedschaften werden alles andere als willkürlich vergeben. Wolfgang Amadeus Mozart wird zum Beispiel mehrfach abgewiesen.
Haydn winkt ab
Auch Joseph Haydn wird niemals Mitglied. Zwar hätten das die Herren der Sozietät 1778 gern gesehen, stellen aber so hohe Beitragsforderungen, dass der Eisenstädter Kapellmeister dankend ablehnt. Damals ahnt der Vereinsvorstand nicht, dass Haydns Oratorien nach 1800 zum Dauerbrenner der Konzerte werden und sich die Sozietät 1862 sogar in "Haydn-Verein" umbenennt.