Der Friese als Weltkulturerbe

Von Dietrich Mohaupt |
Die friesische Sprache und Kultur sollen ein immaterielles Weltkulturerbe werden, das strebt der Südschleswigsche Wählerverband an. Sie würden auf diese Weise besser vor dem Aussterben geschützt, hofft der Verband. Doch es gibt auch kritische Stimmen.
Ein Satz steht – wie wohl kaum ein anderer – für das Selbstbewusstsein, für das Selbstverständnis der Friesen. Geprägt im 19. Jahrhundert als das politische Schlagwort betont er den sprichwörtlichen Unabhängigkeitssinn des alten germanischen Volksstammes, erläutert der Historiker Thomas Steensen, Leiter des Nordfriisk Instituuts in Bredstedt.

"Also, der heißt ja "'Lewer düad as slav!' – 'Lieber tot als Sklave'. Der bezieht sich auf die einstige friesische Freiheit des Mittelalters – und hier wird also Freiheitsbewusstsein auf den Punkt gebracht."

Die "friesische Freiheit": Karl der Große soll, als Dank für einen unerwarteten Sieg über die Römer, seine tapferen Friesen mit dem höchsten Gut beschenkt haben, mit der Freiheit, so die friesische Sage. Tatsächlich verlieh aber wohl einer seiner Nachfolger am Ende des 9. Jahrhunderts den Friesen das Recht, keinen Herren außer dem Kaiser über sich dulden zu müssen. Die entwickelten daraus eine Selbstverwaltung mit kleinen, häufig genossenschaftlich organisierten Landesgemeinden. Ein feudalistisches System – wie im übrigen Europa – etablierte sich in den friesischen Siedlungsgebieten entlang der Nordseeküste vom niederländischen Ijsselmeer bis nach Nordfriesland nicht.

Eine politische Parole als Band, das verbindet
Seit mehr als 2000 Jahren siedeln in diesen Gebieten Friesen – erstmals erwähnt werden sie von römischen Geschichtsschreibern bereits im Jahr 12 vor Christus. Heute leben im schleswig-holsteinischen Nordfriesland, im Saterland in Ostfriesland zwischen Leer, Cloppenburg und Oldenburg, und in den Niederlanden in der Provinz Friesland noch Friesen, die ihre jeweilige Sprache wirklich beherrschen. Das alte Schlagwort von der Freiheit der Friesen – das gilt dort überall, betont Sybren Posthumus, Abgeordneter der niederländischen Friesenpartei FNP im Regionalparlament der Provinz Friesland.

"Ja, das haben wir auch – Lieber tot als Sklave, ja – ich bin in allen Frieslanden gewesen, und das gibt es in Ostfriesland, in Nordfriesland und bei uns. Das ist eine Übereinkunft, die man überall trifft."

Eine politische Parole aus dem 19. Jahrhundert als Band, als Symbol, das Friesen aus verschiedenen Ländern und Regionen Europas verbindet. Die friesische Identität beschränkt sich aber nicht nur auf solche Schlagworte – Friesisch, das heißt vor allem Vielfalt, meint Sybren Posthumus.

"Es ist wie Blumen denke ich – Blumen mit verschiedenen Farben. Aber wenn man Blumen in einem Zimmer hat und sie stehen beieinander, dann ist es eine Vielfalt, eine sehr schöne Vielfalt. Und so ist es mit den Friesen auch."

Und diese Vielfalt gilt es zu schützen, zu bewahren, fordert Sybren Posthumus. Am besten könne das auf höchster Ebene gelingen, glaubt er. Vor allem für die deutschen Friesen sei es höchste Zeit.

"In Nordfriesland gibt es noch 10.000 Leute, die Saterfriesen haben noch 2.000 Leute, die Friesisch sprechen, und das ist sehr wenig, wenn man es vergleicht mit uns in den Niederlanden, wo noch 400.000 Leute sind, die friesisch sprechen. Also, jetzt muss wirklich etwas getan werden, um nicht nur das Friesisch als eine Art Museumsstück zu behalten. Und deswegen ist es notwendig, dass auch eine weltweite Anerkennung kommt mit der UNESCO-Kommission, um die Sprache zu unterstützen."

Mehr als eine schicke Urkunde
Anerkennung, Unterstützung – das sind genau die Worte, die auch Lars Harms vom SSW, der Partei der dänischen und friesischen Minderheit in Schleswig-Holstein, immer wieder verwendet. Für den Landtagsabgeordneten ist "Welterbe Kultur" mehr als nur irgendein Prädikat, eine nette Anerkennung in Form einer schicken Urkunde. Gemeinsam mit den Friesen in den Niederlanden wolle man ein Lebensgefühl erhalten, eben eine lebendige Kultur, die sich vor allem durch ihre Vielfalt auszeichne.

"Es geht um die Sprachenvielfalt und damit eben auch um das Heimatgefühl der Leute hier vor Ort. Und das ist in der Tat mehr als nur ein Stück Papier, sondern das ist auch ein Stück Anerkennung für die Menschen, dass das, was hier noch gelebt wird mit der sprachlichen Vielfalt in Nordfriesland, dass man auch auf Landesebene sieht, dass das was Besonderes ist und was schützenswertes und erhaltenswertes ist."

Das Heimatgefühl der Leute vor Ort – wo ließe sich das in Nordfriesland besser erleben, als beim Biikebrennen. Jedes Jahr am 21. Februar lodern an der schleswig-holsteinischen Nordseeküste und auf den Inseln und Halligen riesige Feuer, etwa 60 waren es in diesem Jahr.

"Nun fachet an nach altem Brauch die Biike hell mit Flamm und Rauch"

Der Ursprung des Festes ist nicht ganz klar – fest steht aber eines, so Thomas Steensen vom Nordfriisk Instituut:

"Das Biikebrennen ist ja einer der alten friesischen Bräuche ganz zweifellos. Es gibt viele Legenden auch, die sich darum ranken – es hieß, es sei das Abschiedsfest der Walfänger gewesen und so weiter … also, es war wohl ein Fest, um sich drüber zu freuen, dass der Winter nun geht, dass die Tage länger werden, dass das Frühjahr kommt – und es ist vor allem wohl auch in früherer Zeit ein Fest gewesen, mit dem man noch einmal feierte bevor die Fastenzeit begann."

Im 19. Jahrhundert geriet das Biikebrennen dann auf dem Festland weitgehend in Vergessenheit – erst nach dem 2. Weltkrieg kam es auch hier langsam wieder zu Ehren.

"Und das hat dann sich verbreitet wie ein Lauffeuer hier auf dem Festland, heute – in jedem größeren Dorf wird eine Biike angezündet und die Leute kommen in großer Zahl. Also offenbar entspricht das einem Bedürfnis, und es ist ja doch schon so, dass sich die Menschen dann auch auf die Region hier besinnen, auf die Eigenheiten dieser Region. Manche sprechen vom friesischen Nationalfest – ich finde das sehr hoch gegriffen, aber es hat sicherlich, dieses Biikefeuer, für die Friesen und ihre Identität eine ganz besondere Bedeutung gewonnen."

Brennende nordfriesische Lebensart
Als urfriesisches Fest hat das Biikebrennen inzwischen einen festen Platz im Veranstaltungskalender im hohen Norden gefunden – auf manchen Inseln und Halligen sind Jahr für Jahr um den 21. Februar fast alle Hotelzimmer ausgebucht. Als Symbol für nordfriesische Lebensart, für ein lebendiges Brauchtum taugt das Biikefest offenbar – das allein reicht aber nicht, mahnt der Historiker Steensen. Friesisch – das heißt eben vor allem die friesische Sprache, mit all ihren Dialekten. Das sind – schon allein in Nordfriesland – etliche, und einige gelten als stark bedroht.

"Die nordfriesische Sprache besteht aus neun Hauptdialekten, wobei wir sagen müssen, erstens dass einige dieser Hauptdialekte im Grunde vor dem Exitus stehen, also vor dem Aussterben stehen. Einzelne Dialekte werden nur noch von einer Handvoll von Menschen gesprochen, aber andere sind sehr lebendig und auch sehr kraftvoll – wenn ich vor allem an das Frasch hier auf dem Festland denke oder an das Ferring hier auf der Insel Föhr, dann sind das Dialekte, die mit Sicherheit auch in den nächsten Generationen gesprochen werden."

Lebendige Sprache und Kultur – zu erleben ist das am späteren Abend nach dem Biikefeuer beim traditionellen Grünkohlessen. Der Festsaal im Gasthof Fraschlönj im nordfriesischen Risum-Lindholm ist gut gefüllt, gespannt verfolgen die Gäste das Geschehen auf der kleinen Bühne. Auf dem Programm steht ein Theaterstück, in dem es um – Theater geht: Vorsprechen bzw. Vorsingen für eine Rolle, der Herr Regisseur gibt das Stichwort: Mackie Messer aus der Dreigroschenoper von Brecht – ein echter Klassiker, auf friesisch natürlich.

"Und der Haifisch, der hat Zähne…"

Deutschland schneidet nicht gut ab
Frasch – das Festlandsfriesisch – lebt, eindeutig. Ganz anders sieht es zum Beispiel auf Sylt aus – nur noch rund 800 Inselbewohner sprechen das traditionelle Sölring als friesischen Dialekt, und auch das Helgoländer Friesisch – Hallunder – wird nur noch von etwa einem Drittel der rund 1500 Bewohner der einzigen deutschen Hochseeinsel gesprochen. Es fehlt ganz einfach an einer effektiven Förderung dieser Sprachen, kritisiert Steensen – im europäischen Vergleich schneidet Deutschland in dieser Frage nicht gut ab. Deshalb sieht er die aktuellen Pläne für eine Aufnahme der friesischen Sprache und Kultur in die Welterbeliste der UNESCO durchaus positiv.

""Wir müssen sagen, wenn wir uns die Realität ansehen, dass Nordfriesisch zu den Sprachen in Europa gehört, die am schlechtesten gefördert werden. In den Medien, auch in den Schulen – trotz aller Bemühungen – steht man da eigentlich erst am Anfang, um eine wirklich effektive Sprachförderung zu betreiben. Und insofern könnte ein Etikett wie "Weltkulturerbe" natürlich dazu führen, erstens dass man auf diese Besonderheit aufmerksam wird, und auch dass eben dann tatsächlich eine effiziente Sprachförderung einsetzt."

Immerhin – es geschieht bereits einiges: So wird vor allem an vielen Grundschulen im nordfriesischen Sprachgebiet und auf der Insel Helgoland Friesischunterricht angeboten – auf freiwilliger Basis. Dass die Kinder offensichtlich Spaß beim Umgang mit der Sprache haben, zeigen sie beim alljährlichen "Tag des Friesischunterrichts" Anfang März: Theater spielen, Gedichte lesen und singen – alles auf Friesisch, für die Kleinen eine Selbstverständlichkeit. Und es muss nicht immer das traditionelle friesische Volkslied sein – es geht auch zu den Klängen von "Lady Madonna" von den Beatles.

Das Geld reicht wieder einmal nicht
Pommel di Pudel – auf Hochdeutsch: Pommel der Pudel, Alltagsgeschichten rund um einen kleinen Hund. Einfach Freude vermitteln, Spaß haben mit dem Friesischen – das klappt an vielen Grundschulen in Nordfriesland ganz gut und damit ist zumindest eine gewisse Basis für den Erhalt der Sprache gelegt, viel mehr aber auch nicht. Insgesamt knapp 800.000 € stehen pro Jahr an Bundes-, Landes- und kommunalen Mitteln für die Arbeit des Nordfriisk Instituuts und die Förderung der friesischen Sprache an Kindergärten, Schulen und in Vereinen zur Verfügung. Viel ist das nicht – das weiß auch Ministerpräsident Torsten Albig. Schleswig-Holstein ist hoch verschuldet – die finanziellen Spielräume im Etat zum Beispiel für Minderheitenpolitik sind sehr begrenzt, betont er.

"Natürlich sind unsere Haushalt so wie sie sind – aber wir geben Schritt für Schritt bei der Minderheitenförderung, bei der Schulbildung so wie es eben geht, aber legen Wert darauf, dass wir an den Schulen Friesisch unterrichten, an den Hochschulen in Kiel und Flensburg es Friesisch-Lehrstühle gibt, dass wir friesische Kindergärten haben. Wie gesagt – es könnte alles noch mehr sein, aber wir gehen Schritt für Schritt in diese Richtung."

...und einer dieser Schritte ist eben auch der Versuch, Friesisch als Weltkulturerbe anzumelden. Wenn er schon keinen Geldsegen versprechen kann – immerhin moralische Unterstützung für diesen Gedanken hat der Regierungschef parat.

"Wenn man all das, was das Friesische ausmacht, von Westfriesland bis hin zu uns, wenn man das zusammenpackt und lasst uns das mal als Zeichen einer Identität in diesen UNESCO-Prozess rein geben, dann – bin ich sicher – ist das nicht chancenlos. Lasst uns solche Möglichkeiten nutzen, um deutlich zumachen dass es uns gibt, dass wir stolz darauf sind und dass es uns auch in der Gegenwart motiviert, dass es das Heute bestimmt und nicht nur die Vergangenheit prägt - dann glaube ich ist es allemal wert, dass wir uns bemühen, Weltkulturerbe zu werden."

Schwammige Vorstellung von "Friesisch"
Schon allein die öffentliche Diskussion darüber könnte tatsächlich hilfreich sein, meint auch der Sprachwissenschaftler Jarich Hoekstra von der Christian-Albrecht-Universität in Kiel. Als gebürtiger Westfriese – also Niederländer – hat er festgestellt, dass gerade in Deutschland ein etwas schwammiges, unbestimmtes Bild davon existiert, was Friesisch eigentlich heißt.

"Für viele sind Friesen diese Leute, die irgendwo im Norden wohnen, sie verbinden das natürlich auch relativ stark mit Ostfriesen, während die Ostfriesen heutzutage gar nicht mehr Friesisch sprechen – also, Friesisch wird auch gerade in Deutschland sehr oft mit Niederdeutsch zusammengebracht, obwohl das zwei völlig unterschiedliche Sachen sind. Das ist also gerade in Deutschland schwierig, das Friesische als etwas Eigenständiges zu definieren, da ist Aufklärung gewünscht, sozusagen."

Genau diesen Effekt könnte die geplante Anmeldung zum Weltkulturerbe erzielen – schließlich muss das Friesische es erst einmal auf eine Liste des deutschen immateriellen Kulturerbes schaffen, und sich dabei womöglich gegen so potente Mitbewerber wie das Münchner Oktoberfest oder die Thüringer Bratwurst behaupten. Ob es dann auch noch reicht, sich auf der UNESCO-Liste des Weltkulturerbes zu platzieren – Jarich Hoekstra hat leichte Zweifel, das Antragsverfahren selbst werde aber auf jeden Fall einen positiven Effekt haben, glaubt er.

"Diese ganze Welterbe-Diskussion – obwohl ich, wie gesagt, etwas skeptisch bin – ist natürlich gut um das Thema einfach mal wieder auf die Agenda zu bringen und die Leute auch aufzuklären über das, was die Friesen eigentlich sind und was sie heutzutage wollen."

Was sie auf gar keinen Fall wollen, die Friesen, das ist einfach ein Prädikat "Besonders wertvoll" – und das war’s dann. Im Gegenteil – die Aufnahme in die Liste des deutschen immateriellen Kulturerbes oder gar in die Welterbeliste der UNESCO wäre Motivation und Ansporn, meint der SSW-Landtagsabgeordnete Lars Harms.

"Weltkulturerbe bedeutet ja auch, dass man sich um dieses Weltkulturerbe auch kümmern muss und auch nachweisen muss gegenüber der UNESCO, dass man das tut. Das heißt, das ist ein dynamischer Prozess dann in dem Moment, der auch von anderen dann eben – ich will nicht sagen überwacht, aber doch beäugt wird. Und das ist eigentlich auch eine Riesenchance, dass wir regelmäßig uns dann auch mit der UNESCO abstimmen müssen in dem, was wir tun. Das finde ich eine total klasse Sache, weil das eben nicht nur ein Privatvergnügen von uns ist oder von der Landesregierung, sondern eine Sache ist, die im Prinzip auf der ganzen Welt auf einmal von Bedeutung ist."

Warnung vor zu hohen Erwartungen
Hinter solchen Worten stecken große Erwartungen – möglicherweise zu große, mahnt Constanze Höfinghoff, Geschäftsführerin der Nordsee-Tourismus-Service GmbH. Friesisch als Weltkulturerbe – das klingt gut, und gegen eine Bewerbung sei auch nichts einzuwenden, aber:

""Da warne ich davor, jetzt zu sagen: Mensch, weil das jetzt Weltkulturerbe ist, kommen jetzt ganz, ganz viele neue Gäste zu uns und das ist jetzt ein touristisches Highlight."

Kulturtourismus hat eben einen anderen Stellenwert als Naturtourismus zum Beispiel, erläutert die Expertin. Friesische Kultur – das allein zieht nicht, auch wenn zur Biike vielleicht mal ein paar Hotels gut gebucht sind. Die Mehrzahl der Gäste kommt aus ganz anderen Gründen an die schleswig-holsteinische Nordseeküste. Dazu gehört zum Beispiel:

"Das Thema Natur erleben, Zeit für sich haben, Ruhe finden, das Klima spielt eine Rolle, und dann Strand und Baden natürlich in den Sommermonaten – also viel, viel stärkere Motive, Radfahren und alle anderen Dinge. Und wenn man dann vor Ort ist und erlebt eben, dass man hier in einem anderen kulturellen Raum ist und man hier noch friesisch hört oder eben Menschen in Tracht erleben kann und so weiter – dann ist das zwar toll, aber es ist eher eine Urlaubskulisse, die einen großen Beitrag dazu leistet, dass man ein authentisches Urlaubserlebnis hat, aber es bietet keinen ausschließlichen Reiseanlass."

Hochfliegenden Träumen von einem Tourismusboom an der schleswig-holsteinischen Nordseeküste sollte sich lieber niemand hingeben, warnt Constanze Höfinghoff. Mit dem Weltnaturerbe Wattenmeer hat sie 2009 schon so ihre Erfahrungen gemacht.

"Man bekommt, wenn man Weltkulturerbe wird oder auch Weltnaturerbe wird, eine Auszeichnung – das ist toll, damit sind aber auch große Pflichten verbunden, und damit sind keine neuen Geldtöpfe verbunden, die man dann bekommt. Damals habe ich schon gesagt, als wir mit dem Wattenmeer Weltnaturerbe geworden sind: Schön dass wir’s sind, schade, dass es keiner weiß. Das heißt also, Gelder zu bekommen, um dann tatsächlich aktiv Öffentlichkeitsarbeit zu machen – das ist noch ein zweites Paar Schuhe."

Wenigstens dafür gekämpft
Auswirkungen auf den Tourismus, hoffen auf Fördertöpfe für Werbung – das alles sind Dinge, über die sich der Friese Lars Harms noch überhaupt keine Gedanken macht. Bis zum Sommer sollen alle formalen Fragen für die Anmeldung zum immateriellen Kulturerbe Deutschlands geklärt sein – dann geht es darum sich auf dieser Liste einen Platz zu verschaffen, um anschließend auch die Chance zu bekommen, die friesische Sprache mit ihrer ganzen Vielfalt und der damit verbundenen einzigartigen Kultur auch als Weltkulturerbe anzumelden. Und wenn das nicht klappt? Auch nicht weiter schlimm, meint Lars Harms, dann haben wir wenigstens dafür gekämpft – getreu dem Motto:

"Friesisch zu sein ist eine eigene Kultur und eine eigene Sprache – und das ist das, was das Entscheidende ist."