Der Garten

Die Apotheke des armen Mannes

Kunst auf der Internationalen Gartenausstellung 2017 in Berlin-Marzahn und -Hellersdorf: Die Italienerin Anna Rispoli verbindet mit ihrer Klanginstallation "A Living Fairy Tale" Performance und Aktion mit traditioneller Skulptur.
Kunst auf der Internationalen Gartenausstellung 2017 in Berlin-Marzahn und -Hellersdorf: Die Italienerin Anna Rispoli verbindet mit ihrer Klanginstallation "A Living Fairy Tale" Performance und Aktion mit traditioneller Skulptur. © dpa / picture alliance / Thomas Uhlemann
Von Matthias Hanselmann |
Vor gut zwei Wochen wurde in Berlin-Marzahn die Internationale Gartenausstellung eröffnet. Bis Mitte Oktober ist dort schönste internationale Gartenkunst auf großzügigen 104 Hektar zu bewundern. Rund 5000 Gäste waren zur Eröffnungsveranstaltung gekommen - bei bestem Gärtnerwetter, nämlich einem Mix aus Sonne und Regen.
Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier offenbarte als Schirmherr der IGA auch seine privaten Gartenerlebnisse: Er sei ein Gartenfan, sagt er, auch wenn ihn seine Frau eher zu niederen und weniger attraktiven Tätigkeiten einteile, wie Rasenmähen und Laubsäcke tragen. Natürlich erntete er dafür Gelächter.
Etymologisch kommt der Begriff Garten von "Gerte". Gemeint sind damit Weiden- und Haselnussruten, die früher – ineinander verflochten – den Garten umfriedeten. Die Vielfalt der Gartentypen ist immens: vom Haus- oder Nutzgarten über Gemüse-, Obst- und Kräutergärten bis zu botanischen Gärten oder ganzen Parkanlagen, die dennoch Garten genannt werden wie der Englische Garten in München.
"Zu hegen und zu pflegen sei bereit, das Wachsen überlass der Zeit", sagt ein deutsches Sprichwort, und ein anderes: "Willst Du ein Leben lang glücklich sein, dann lege einen Garten an!".
In der vergangenen Woche war der Schriftsteller Wladimir Kaminer zu Gast in unserer Gesprächssendung. Er hat ein sehr amüsantes Buch zum Thema geschrieben: "Mein Leben im Schrebergarten". Darin erfahren wir u.a., was das "Bundeskleingartengesetz" ist, und warum Gärtner angeblich alle Verbrecher sind.

Musikalische Histörchen

Auflösung:
Franz Lehár wurde am 30. April 1870 im ungarischen Komorn geboren. Sein erfolgreichstes Werk ist die Operette "Die lustige Witwe", die 1905 im Theater an der Wien Premiere hatte. Bis zu Lehárs Todestag wurde das Werk mehr als 300.000 Mal aufgeführt und ist damit das erfolgreichste Bühnenstück aller Zeiten.
Lehár gehört zusammen mit Oscar Straus – nicht verwandt oder verschwägert mit der Walzer-Dynastie –, Leo Fall und Emmerich Kálmán zu den Begründern der Silbernen Operettenära.
Zu den bekanntesten Werken von Franz Lehár gehören neben "Die lustige Witwe", "Das Land des Lächelns", "Der Graf von Luxemburg", "Der Zarewitsch" und "Paganini". Seine enge Freundschaft mit Giacomo Puccini brachte den Ungarn dazu sich von der Oper inspirieren zu lassen. Seit "Paganini" verzichtete er auch gerne auf ein Happy End und entließ sein Publikum traurig nach Hause.
Über seine Rolle im Dritten Reich schwieg er sich beharrlich aus. Doch neue Erkenntnisse lassen ihn als Mitläufer erscheinen, der nur seinen eigenen Vorteil im Blick hatte. Die braunen Machthaber erklärten Lehárs Frau zur "Ehrenarierin". Sein jüdischer Librettist wurde – ohne das Lehár für ihn eingetreten ist – in Auschwitz ermordet. Lehár starb 1948 in Bad Ischl.

Rätsel

Welcher Song wurde hier rückwärts gespielt?
Auflösung:
Zu hören war der Song "Octopus's Garden" von den Beatles. Ringo Starr komponierte ihn und das gesungene Lied erschien 1969 auf dem Album "Abbey Road".

Brilliant oder Bullshit?

Die Tage der Erkenntnis dämmern in UK: dass diese verdammten Europäer zusammenhalten, als wären sie eine... Union! Und in den USA: dass Steuern senken schwieriger ist als Steuern hinterziehen. Und in Dt.: dass unautorisierte Kanzlerzitate mehr Wert sind als viele Jahre unschuldig im Gefängnis zu sitzen.

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