Der Glaube als Mohnfeld
Der Predigtpreis geht in diesem Jahr an den 43-jährigen Pastor Michael Putzke aus Kassel. Er hatte das bei der Documenta 12 gestaltete Mohnfeld der Künstlerin Sanja Ivekovic zum Anlass genommen, Gleichnisse zum Glauben herzustellen. Jury-Mitglied Reinhard Schmidt-Rost nennt eine gelungene Predigt eine literarische Herausforderung.
Der Verlag für die Deutsche Wirtschaft, der auch den Cicero-Rednerpreis vergibt, möchte mit dem Preis die Predigt als kunstvolle Redeform fördern. Die nicht dotierte Auszeichnung besteht aus einer Bronzeplakette und einer Bibel.
Deutschlandradio Kultur sprach mit Reinhard Schmidt-Rost, Professor für evangelische Theologie an der Universität Bonn und Mitglied der Jury. Lesen Sie hier einen Auszug aus dem Gespräch:
Holger Hettinger: Was genau hat Michael Putzke in seiner Predigt gesagt?
Reinhard Schmidt-Rost: Er hat das Mohnfeld mit einem biblischen Gleichnis, mit dem vierfachen Ackerfeld, verglichen und hat auf diese Weise seiner Gemeinde deutlich machen können, dass die biblischen Gleichnisse durchaus Parallelen in der Gegenwart haben wie die Hinfälligkeit der Pflanzen, die Zufälligkeit, wie etwas wachsen kann, wie der Glaube oft erst wie ein Mohnfeld aussieht, das noch gar keine Frucht bringt, und auf einmal steht alles in voller Blüte. (…)
Holger Hettinger: Nach welchen Kriterien ermitteln Sie den Preisträger?
Reinhard Schmidt-Rost: Wir gehen sehr stark nach inhaltlichen Kriterien vor, ob es gelingt, die Tradition in einer Weise in die Gegenwart zu bringen, dass den Hörern deutlich wird, dass das, was damals gesagt wurde, hat auch mit uns heute zu tun. (…) Natürlich ist auch die gestalterische Brillanz, also die sprachliche Variabilität, ein wichtiges Kriterium, dass jemand alltäglich sprechen kann und zugleich tiefsinnig. Ich vergleiche das immer mit guten Literaten, denn eigentlich ist die Predigt eine hohe literarische Herausforderung.
Sie können das vollständige Gespräch mindestens bis zum 19.4.09 als MP3-Audio in unserem Audio-on-Demand-Player nachhören.
Deutschlandradio Kultur sprach mit Reinhard Schmidt-Rost, Professor für evangelische Theologie an der Universität Bonn und Mitglied der Jury. Lesen Sie hier einen Auszug aus dem Gespräch:
Holger Hettinger: Was genau hat Michael Putzke in seiner Predigt gesagt?
Reinhard Schmidt-Rost: Er hat das Mohnfeld mit einem biblischen Gleichnis, mit dem vierfachen Ackerfeld, verglichen und hat auf diese Weise seiner Gemeinde deutlich machen können, dass die biblischen Gleichnisse durchaus Parallelen in der Gegenwart haben wie die Hinfälligkeit der Pflanzen, die Zufälligkeit, wie etwas wachsen kann, wie der Glaube oft erst wie ein Mohnfeld aussieht, das noch gar keine Frucht bringt, und auf einmal steht alles in voller Blüte. (…)
Holger Hettinger: Nach welchen Kriterien ermitteln Sie den Preisträger?
Reinhard Schmidt-Rost: Wir gehen sehr stark nach inhaltlichen Kriterien vor, ob es gelingt, die Tradition in einer Weise in die Gegenwart zu bringen, dass den Hörern deutlich wird, dass das, was damals gesagt wurde, hat auch mit uns heute zu tun. (…) Natürlich ist auch die gestalterische Brillanz, also die sprachliche Variabilität, ein wichtiges Kriterium, dass jemand alltäglich sprechen kann und zugleich tiefsinnig. Ich vergleiche das immer mit guten Literaten, denn eigentlich ist die Predigt eine hohe literarische Herausforderung.
Sie können das vollständige Gespräch mindestens bis zum 19.4.09 als MP3-Audio in unserem Audio-on-Demand-Player nachhören.