Der Gottessohn und die Gutmenschen
Was für eine charmante Idee für eine deutsche Komödie! Nach dem gleichnamigen Roman von David Safier führt die Geschichte Jesus (Florian David Fitz) als Lichtgestalt mit strahlend weißem Gewand und Bart auf die Erde. Der Weltuntergang steht bevor und Jesus will sich die Menschen vorher anschauen.
Als Herberge hat er sich die heruntergekommene Bude seines gefallenen Erzengels Gabriel (Henry Hübchen) ausgesucht. Wegen einer auch noch unglücklich endenden Liebe zur einer Erdenfrau und ohne Flügel fristet der sein Dasein in einer deutschen Kleinstadt vor malerischer Bergkulisse. Gabriel, der auch noch ein ernstes Alkoholproblem hat, will seinem Herren all die Gutmenschen zeigen, die es ja auch gibt auf Erden und die das Weltgericht, das auch ihn träfe, nicht verdient haben.
Aber da macht ihm eine junge Frau (Jessica Schwarz) einen Strich durch die Rechnung. Marie (Jessica Schwarz) hat sich wieder mal in den falschen Mann verliebt, ist vor dem Traualtar geflüchtet und zum Gespött der ganzen Stadt geworden. Doch dieses Menschenkind interessiert Jesus besonders. Nicht nur, weil sie schön ist, sondern weil er die Erdenpein verstehen will. Es kommt, wie es kommen muss. Marie verliebt sich unsterblich in diesen aufmerksam zuhörenden, feinfühligen jungen Mann aus Palästina, der freilich seine wahre Absicht nicht lange verheimlichen kann. Das ist die Liebesgeschichte.
Dazu wird Jesus in die wahrlich verwirrenden Familienbeziehungen Maries verwickelt. Ihr von der Mutter getrennt lebender Vater (Peter Prager) hat sich sehr zum Ärger seiner Tochter eine sinnenfrohe Osteuropäerin (Palina Rojinski) ins Haus geholt, wo sie auf Maries grantelnde Hippie-Mutter Silvia (Hannelore Elsner) trifft, die ihrerseits wohl der Grund für Gabriels abgrundtiefen Fall war. Er macht einen neuen Versuch, sie zu gewinnen und hat sich außerdem noch Satans (Nicholas Ofczarek) zu erwehren, der Schwefel stinkend überall in der Stadt auftaucht, die am Ende auch noch den Besuch Gottes (Michael Gwisdek) und das Weltgericht zu verkraften hat.
Das ist eine Menge Stoff, der in dieser 100-minütigen Komödie zu verarbeiten ist, aber Florian David Fitz mischt unbefangen die unterschiedlichen Stilebenen von Hübchens Brachialhumor über die romantischen Verwirrungen Maries bis zu christlicher Ikonografie, besonders beim effektvollen Ende. Da steht Banales und Klischeehaftes in der Zeichnung der Menschenfiguren neben hübschen auch visuellen Einfällen wie Gabriels Kasperle-Welttheater, das mit seinen moralischen Appellen kein Kind heute mehr sehen will.
Nicht gelungen ist der plakative Einsatz von Musik und auch die weibliche Besetzung mit Jessica Schwarz und Hannelore Elsner hätte differenzierter und feinsinniger aufspielen können.
BRD 2012. Regie: Florian David Fitz. Darsteller: Jessica Schwarz, Florian David Fitz, Henry Hübchen, Hannelore Elsner, Palina Rojinski, Michael Gwisdek, Peter Prager. 100 Minuten, ab 12 Jahren
Filmhomepage "Jesus liebt mich"
Aber da macht ihm eine junge Frau (Jessica Schwarz) einen Strich durch die Rechnung. Marie (Jessica Schwarz) hat sich wieder mal in den falschen Mann verliebt, ist vor dem Traualtar geflüchtet und zum Gespött der ganzen Stadt geworden. Doch dieses Menschenkind interessiert Jesus besonders. Nicht nur, weil sie schön ist, sondern weil er die Erdenpein verstehen will. Es kommt, wie es kommen muss. Marie verliebt sich unsterblich in diesen aufmerksam zuhörenden, feinfühligen jungen Mann aus Palästina, der freilich seine wahre Absicht nicht lange verheimlichen kann. Das ist die Liebesgeschichte.
Dazu wird Jesus in die wahrlich verwirrenden Familienbeziehungen Maries verwickelt. Ihr von der Mutter getrennt lebender Vater (Peter Prager) hat sich sehr zum Ärger seiner Tochter eine sinnenfrohe Osteuropäerin (Palina Rojinski) ins Haus geholt, wo sie auf Maries grantelnde Hippie-Mutter Silvia (Hannelore Elsner) trifft, die ihrerseits wohl der Grund für Gabriels abgrundtiefen Fall war. Er macht einen neuen Versuch, sie zu gewinnen und hat sich außerdem noch Satans (Nicholas Ofczarek) zu erwehren, der Schwefel stinkend überall in der Stadt auftaucht, die am Ende auch noch den Besuch Gottes (Michael Gwisdek) und das Weltgericht zu verkraften hat.
Das ist eine Menge Stoff, der in dieser 100-minütigen Komödie zu verarbeiten ist, aber Florian David Fitz mischt unbefangen die unterschiedlichen Stilebenen von Hübchens Brachialhumor über die romantischen Verwirrungen Maries bis zu christlicher Ikonografie, besonders beim effektvollen Ende. Da steht Banales und Klischeehaftes in der Zeichnung der Menschenfiguren neben hübschen auch visuellen Einfällen wie Gabriels Kasperle-Welttheater, das mit seinen moralischen Appellen kein Kind heute mehr sehen will.
Nicht gelungen ist der plakative Einsatz von Musik und auch die weibliche Besetzung mit Jessica Schwarz und Hannelore Elsner hätte differenzierter und feinsinniger aufspielen können.
BRD 2012. Regie: Florian David Fitz. Darsteller: Jessica Schwarz, Florian David Fitz, Henry Hübchen, Hannelore Elsner, Palina Rojinski, Michael Gwisdek, Peter Prager. 100 Minuten, ab 12 Jahren
Filmhomepage "Jesus liebt mich"