Der große Unbestechliche
Er gilt als der große Unbestechliche in der deutschen Wissenschaftslandschaft. Sein strategischer Rat ist gefragt, seinen Empfehlungen schenken die Politiker Gehör. Meistens jedenfalls. Auf den Tag genau vor 50 Jahren, am 5. September 1957, wurde der Wissenschaftsrat von Bund und Ländern gegründet.
Als unabhängiges Beratungsgremium der Politik evaluieren und analysieren seine Mitglieder Forschung und Lehre an Hochschulen und an Forschungseinrichtungen. Die Wissenschaftliche Kommission und die Verwaltungskommission rekrutieren ihre Mitglieder aus Wissenschaft, Politik und öffentlichem Leben. Drum herum gruppieren sich 60 Ausschüsse und Arbeitsgruppen.
Die thematische Bandbreite ist groß: Die Wissenschafts-Experten befassen sich mit der Situation der Geisteswissenschaften und bewerten die Forschungseinrichtungen der Bundesministerien. Sie evaluieren die Hochschulmedizin und empfehlen einen arbeitsmarktgerechten Ausbau des Hochschulsystems. All das mit der gebotenen Gründlichkeit. So gründlich, dass es manchmal mehrere Jahre dauert, bis es zum Votum kommt und die Empfehlungen öffentlich werden.
Bis zu diesem öffentlichen Auftritt arbeiten die Mitglieder mit größtmöglicher Diskretion. Plaudereien aus den Arbeitsgruppensitzungen sind tabu, Verschwiegenheit und Neutralität dagegen eine Selbstverständlichkeit. Wissenschaftliche Exzellenz ist die Grundvoraussetzung, um Mitglied im erlauchten Kreis der ehrenamtlichen Ratgeber zu werden.
Für die Wissenschaftliche Kommission vorgeschlagen und berufen zu werden, gilt als Ritterschlag für jeden Forscher. Auch wenn damit nicht nur Erfolgserlebnisse, sondern durchaus auch Frustration verbunden ist. Zwar werden angeblich 80 Prozent der Empfehlungen des Wissenschaftsrates auch umgesetzt. Doch das kann mitunter Jahrzehnte dauern, wie bei den Empfehlungen zur Einführung des Bachelor-Abschlusses. Das war 1970. Realisiert wurde die Idee bekanntlich erst dreißig Jahre später. Für die inzwischen greisen, ehemaligen Mitglieder wird es eine Genugtuung sein, das noch erleben zu dürfen.
Für Anfang November wird wieder ein Votum erwartet: Diesmal geht es um die Qualität der Lehre an den überfüllten deutschen Hochschulen. Sie ist seit langem schon verbesserungswürdig; leidgeprüfte Studierende und Professoren werden den Empfehlungen also mit Spannung entgegensehen.
Die thematische Bandbreite ist groß: Die Wissenschafts-Experten befassen sich mit der Situation der Geisteswissenschaften und bewerten die Forschungseinrichtungen der Bundesministerien. Sie evaluieren die Hochschulmedizin und empfehlen einen arbeitsmarktgerechten Ausbau des Hochschulsystems. All das mit der gebotenen Gründlichkeit. So gründlich, dass es manchmal mehrere Jahre dauert, bis es zum Votum kommt und die Empfehlungen öffentlich werden.
Bis zu diesem öffentlichen Auftritt arbeiten die Mitglieder mit größtmöglicher Diskretion. Plaudereien aus den Arbeitsgruppensitzungen sind tabu, Verschwiegenheit und Neutralität dagegen eine Selbstverständlichkeit. Wissenschaftliche Exzellenz ist die Grundvoraussetzung, um Mitglied im erlauchten Kreis der ehrenamtlichen Ratgeber zu werden.
Für die Wissenschaftliche Kommission vorgeschlagen und berufen zu werden, gilt als Ritterschlag für jeden Forscher. Auch wenn damit nicht nur Erfolgserlebnisse, sondern durchaus auch Frustration verbunden ist. Zwar werden angeblich 80 Prozent der Empfehlungen des Wissenschaftsrates auch umgesetzt. Doch das kann mitunter Jahrzehnte dauern, wie bei den Empfehlungen zur Einführung des Bachelor-Abschlusses. Das war 1970. Realisiert wurde die Idee bekanntlich erst dreißig Jahre später. Für die inzwischen greisen, ehemaligen Mitglieder wird es eine Genugtuung sein, das noch erleben zu dürfen.
Für Anfang November wird wieder ein Votum erwartet: Diesmal geht es um die Qualität der Lehre an den überfüllten deutschen Hochschulen. Sie ist seit langem schon verbesserungswürdig; leidgeprüfte Studierende und Professoren werden den Empfehlungen also mit Spannung entgegensehen.