Der Hamburger und seine Alster
Was für den Münchner die Isar, ist für den Hamburger die Alster. Die Elbe war hier immer zuständig für die Ökonomie, die Alster für das Beschauliche. Und so entspannen sich die Hamburger und ihre Gäste mit Kanus, Ruder - oder kleinen Segelbooten auf dem kleinen Fluss.
Liebe Hörer, schön, dass Sie zugeschaltet haben: Zu Beginn unseres heutigen Länderreports über "den Hamburger und seine Alster" befinden wir uns hier in Hamburg an der Rathausschleuse, dem, wenn man so will, geographischem wie topographischem Ende der Alster, und hier ...
Moment, Stop, nein, da muss auch Herr Mendelssohn, in Hamburg geboren oder wirkend wie Brahms, Telemann oder Carl Philipp Emanuel Bach, kurz innehalten.
Eins vorweg nämlich, und darüber wird´s im folgenden keine zwei Meinungen geben: Alster leerlaufen lassen, das gibt´s nun ´goarrr nich´!
Schleusenwärter: "Die gesamte Alster wird nicht leergemacht."
Eben. Wäre ja noch schöner: unten Schleuse auf und alles Alsterwasser - hier nicht als Synonym für Erfrischungsgetränke à la "Radler" oder "Potsdamer" gemeint (dieser Kalauer mit dem uralt Bart wäre hiermit also auch abgehakt) -, sondern die Alster und ihr Wasser in der natürlichen, historischen wie kulturgeschichtlichen Bedeutung - wo war ich, als das ganze Alsterwasser ab in den Konkurrenzfluss Elbe: Nein! Ein klares hartes Nein.
"Obwohl es vielleicht mal ganz ratsam wäre. Aber es hilft ja alles nichts, wenn die Alster heute leergemacht würde, dann würden Sie in einem halben Jahr wieder den gleichen Unrat finden. Und der Fischbestand, das wäre ja alles dahin. So. Alster leer Laufenlassen gibt es nicht."
Moment, Stop, nein, da muss auch Herr Mendelssohn, in Hamburg geboren oder wirkend wie Brahms, Telemann oder Carl Philipp Emanuel Bach, kurz innehalten.
Eins vorweg nämlich, und darüber wird´s im folgenden keine zwei Meinungen geben: Alster leerlaufen lassen, das gibt´s nun ´goarrr nich´!
Schleusenwärter: "Die gesamte Alster wird nicht leergemacht."
Eben. Wäre ja noch schöner: unten Schleuse auf und alles Alsterwasser - hier nicht als Synonym für Erfrischungsgetränke à la "Radler" oder "Potsdamer" gemeint (dieser Kalauer mit dem uralt Bart wäre hiermit also auch abgehakt) -, sondern die Alster und ihr Wasser in der natürlichen, historischen wie kulturgeschichtlichen Bedeutung - wo war ich, als das ganze Alsterwasser ab in den Konkurrenzfluss Elbe: Nein! Ein klares hartes Nein.
"Obwohl es vielleicht mal ganz ratsam wäre. Aber es hilft ja alles nichts, wenn die Alster heute leergemacht würde, dann würden Sie in einem halben Jahr wieder den gleichen Unrat finden. Und der Fischbestand, das wäre ja alles dahin. So. Alster leer Laufenlassen gibt es nicht."
Die Alster ist, was Hamburg so schön macht
Meint der alte Schleusenwärter, der einst den künstlichen Übergang von Alster zu Elbe, eben an der Rathausschleuse, bewachte und ihm ist zuzustimmen: Denn Fische sind das eine. Aber was wäre die Alster ohne Wasser, was wäre dann mit der Schönheit von Hamburg, mit der ehrwürdigen sommerlichen Fontäne auf der Binnenalster, vis-à-vis Hotel Vier Jahreszeiten, wo der Hamburger Pfeffersack und seine Nachkommen und alle schnieken Touristen mal einen auf fein repräsentativ machen können beim Five-o'-Clock-Tea, was wäre mit all den malerischen weißen Segeln auf der Außenalster, was mit den lauschigen Kanus auf dem Alsterlauf - wir reden hier nicht von Tretbooten, das Drama kommt später -, was wäre mit den verwunschenen Flusslandschaften fast schon im Schleswig-Holsteinischen - nix mehr davon, wenn das Alsterwasser weg wäre.
Also Prolog - Teil 1: Die Alster lässt hier mal keiner leerlaufen! Hier zu hören also eine Schleuse, das bedeutet kontrollierter Ausgleich des Wasserstandes, wenn am Rathausmarkt mal ein Schiff von der Alster in die Elbe oder umgekehrt fahren will, nicht Leerlaufen.
Prolog, Teil 2, und damit geht der dann tatsächlich zu Ende, für alle, die´s noch nicht wissen: Die Alster ist kein See, sondern ein Fluss. Mit Quelle und Mündung. Quelle oben - Norden, Schleswig-Holstein; Mündung in die Elbe im Süden, eben an der Rathausschleuse.
Und wie's sich für eine vernünftige Untersuchung gehört, erst mal zurück in die Vergangenheit: Um das Jahr 1880 herum sieht's mit der Alster und den Hamburger Wasserläufen für C. F. Gaedichens in seiner "historischen Topografie der Freien und Hansestadt Hamburg" so aus:
"Betrachtet man das Terrain in und um Hamburg, in Beziehung auf seine Oberfläche, so finden zwei ganz unterschiedliche Teile. Der südliche besteht auf dem flachen Marschlande, welches von der Elbe und der sich in dieselbe ergießende Bille durchschnitten und vor der Kultivierung häufig überschwemmt wurde. Der nördliche Teil besteht dagegen aus Geestland, welches sich wellenförmig in den höheren Punkten bis zu hundert Fuß über den niedrigen Wasserspiegel der Elbe hebt. Dieses höher gelegene Land durchschneidet die von Norden nach Süden fließende, sich in die Elbe ergießende Alster."
56 Kilometer ist sie lang, die Alster. Ihre Quelle liegt im südholsteinischen Heinstedt-Rehn, das Stadtgebiet Hamburgs erreicht sie in Duvenstedt und Wohldorf-Olhlstedt. Ein Spaziergang am Hamburger Oberlauf der Alster könnte beginnen Höhe S-Bahnhof Poppenbüttel. Der Weg führt Richtung Süden am Wasser entlang, durch den Krittenbarg mit den kleineren Villengegenden.
Also Prolog - Teil 1: Die Alster lässt hier mal keiner leerlaufen! Hier zu hören also eine Schleuse, das bedeutet kontrollierter Ausgleich des Wasserstandes, wenn am Rathausmarkt mal ein Schiff von der Alster in die Elbe oder umgekehrt fahren will, nicht Leerlaufen.
Prolog, Teil 2, und damit geht der dann tatsächlich zu Ende, für alle, die´s noch nicht wissen: Die Alster ist kein See, sondern ein Fluss. Mit Quelle und Mündung. Quelle oben - Norden, Schleswig-Holstein; Mündung in die Elbe im Süden, eben an der Rathausschleuse.
Und wie's sich für eine vernünftige Untersuchung gehört, erst mal zurück in die Vergangenheit: Um das Jahr 1880 herum sieht's mit der Alster und den Hamburger Wasserläufen für C. F. Gaedichens in seiner "historischen Topografie der Freien und Hansestadt Hamburg" so aus:
"Betrachtet man das Terrain in und um Hamburg, in Beziehung auf seine Oberfläche, so finden zwei ganz unterschiedliche Teile. Der südliche besteht auf dem flachen Marschlande, welches von der Elbe und der sich in dieselbe ergießende Bille durchschnitten und vor der Kultivierung häufig überschwemmt wurde. Der nördliche Teil besteht dagegen aus Geestland, welches sich wellenförmig in den höheren Punkten bis zu hundert Fuß über den niedrigen Wasserspiegel der Elbe hebt. Dieses höher gelegene Land durchschneidet die von Norden nach Süden fließende, sich in die Elbe ergießende Alster."
56 Kilometer ist sie lang, die Alster. Ihre Quelle liegt im südholsteinischen Heinstedt-Rehn, das Stadtgebiet Hamburgs erreicht sie in Duvenstedt und Wohldorf-Olhlstedt. Ein Spaziergang am Hamburger Oberlauf der Alster könnte beginnen Höhe S-Bahnhof Poppenbüttel. Der Weg führt Richtung Süden am Wasser entlang, durch den Krittenbarg mit den kleineren Villengegenden.
Die Alster kann auch Urwald
Und dann scheint die Stadt auf einmal vorbei. Die Alster und ihre Ufer zeigen sich als eine sumpfige Flusslandschaft. Gut: Fluss? Soll das mehr sein als ein Bach? Es riecht feucht und modrig, und wenn man vom Weg etwas tiefer in die Uferregion hineinschaut, ist dort keine säuberlich geordnete Waldanlage, sondern ein Urwald zu sehen, nun ja, das, was ein Großstädter so für einen Urwald hält. Man kann es auch "natürliche Waldunordnung" nennen. Diese hanseatische Spaziergängerin ist nicht zufrieden angesichts der wuchernden Brennnesseln und der Baumstümpfe, die aus dem Wasser ragen.
"Das Wasser ist nicht mehr, nicht mehr so klar. Und dies Pfützen und Tümpel sind auch nicht schön."
Vor Jahrhunderten, als auf der Alster noch Lasten und Güter transportiert wurden, auf Ewern und Schuten, zogen Lasttiere und Menschen die Schiffe an langen Seilen. Die Uferwege, auf denen sie sich entlangquälten, waren die Treidelpfade, auf denen jetzt der Alsterwanderweg entlang läuft. Als an der historischen Hammaburg noch ein Binnenhafen lag, kein Elb-, sondern ein Alsterhafen, prägten der Fluss aus dem schleswig-holsteinischen Hinterland und seine kleinen Nebenflüsse die Ökonomie Hamburgs. Damals war die Alster noch bis ins holsteinische Stegen befahrbar; die für die Hansestadt lebenswichtigen Transporte, sie liefen eben über diesen Wirtschaftsweg. Der Historiker Jörgen Bracker, bis 2001 Leiter des Museums für Hamburgische Geschichte:
"Unsere Alster ist weiter eigentlich nichts als ein großer Mühlenteich, der benötigt wird, um eben allein sieben Mühlen zu betreiben, die dort gelegen waren, und die zeigen so recht, wofür man denn die Energie des Wassers alles verwendet hat."
Die Mühlen an der Alster und ihren Nebenflüssen mahlten nicht nur Getreide; die Energie, die man aus dem Wasser gewann, diente weitaus vielfältigeren Zwecken. Vor der Industrialisierung fertigen Handwerker mit diesem Produktionsmittel Harnische, Leder, Tuche, Metall. Es gab Pulvermühlen, die Schießpulver herstellten.
"Sie können sich vorstellen, dass jeder irgendwie geschickte Handwerker sich irgendwie überlegt hat, wo und an welchem Gewässer kann ich hier noch einmal eine Mühle bauen."
Die Alster als Arbeits-, als Wirtschaftsort. Doch mit dem Großen Brand kam auch der große Wandel. Das Feuer von 1842 - die Flammen, berichteten Zeitgenossen, waren noch in 50 Kilometer Entfernung zu sehen – vernichtete ein Hamburg, das immer noch vom Mittelalter geprägt war.
Doch mit dem Wiederaufbau entstand nicht nur eine neue Verkehrsstruktur oder eine - für damalige Zeiten - moderne Kanalisation: Auch die Mühlen an der Binnenalster wurden nun, im Zeitalter der Dampfmaschinen, überflüssig.
Und für die Hansestadt, die seit Jahrhunderten mit und vom Wasser lebte und immer noch lebt, veränderte sich der Bezug zu ihren beiden Flüssen. Die Elbe, früher weit außerhalb der Stadtmauern gelegen, entwickelte sich nun zum Haupt-Wirtschaftsort. Für die Alster hatte die Entstehung des neuen "locus oeconomicus" an der Elbe ihrerseits fundamentale Konsequenzen:
"Und so entstand im 18. Jahrhundert vor allen Dingen - aber das bedeutet nur, dass darin ein historischer Prozess kulminiert -, dass zwischen Elbe und Alster eine Art Funktionsteilung eingetreten ist. Die Alster sich nämlich als ein Lustort entwickelt hat, während die Elbe zu dem zentralen Handelsplatz und Wirtschaftsplatz der Stadt wurde. So dass man sagen kann: Die Elbe ist für die Stadtgeschichte der locus oeconomicus und die Alster der locus amoenus."
"Locus amoenus" - "lieblicher Ort". Und an diesem ´lieblichen Ort´ wollten die begüterten Hamburger nun wohnen. Hamburg, Innenstadt, im 16. Jahrhundert und lange danach, das war ein ein dreckiger, stinkender, jeden Tag von Ebbe und Flut durchströmter Ort voller erbärmlicher Lebensverhältnisse, wo die Eliten standesungemäß in engster Nachbarschaft mit Bevölkerungsgruppen lebten, mit denen Gemeinschaft nicht bestand und auch nicht bestehen sollte.
Hartmut Böhme: "So hat sich in dem grandseigneuralen Handelskapital Hamburgs sehr früh so etwas gebildet, was wir heute auch kennen, nämlich zwei Wohnsitze zu haben. Den städtischen Wohnsitz, der im Schnitt so organisiert war, dass dort das Handelskontor und der Wohnraum unter einem Dach sich befunden haben, meist auch so, dass diese Wohnorte an Fleeten, Kanälen lagen, so dass Wasserzugang bestand, aber früh begann auch so etwas wie eine Art Klage über die klimatischen Verhältnisse in der Stadt: verpestete Luft, verderbtes Wasser. Das sind verderbte Lebensverhältnisse, die natürlich den Unterschichten zugemutet wurden, und wovor die Oberschichten Ausweichquartiere suchten."
"Das Wasser ist nicht mehr, nicht mehr so klar. Und dies Pfützen und Tümpel sind auch nicht schön."
Vor Jahrhunderten, als auf der Alster noch Lasten und Güter transportiert wurden, auf Ewern und Schuten, zogen Lasttiere und Menschen die Schiffe an langen Seilen. Die Uferwege, auf denen sie sich entlangquälten, waren die Treidelpfade, auf denen jetzt der Alsterwanderweg entlang läuft. Als an der historischen Hammaburg noch ein Binnenhafen lag, kein Elb-, sondern ein Alsterhafen, prägten der Fluss aus dem schleswig-holsteinischen Hinterland und seine kleinen Nebenflüsse die Ökonomie Hamburgs. Damals war die Alster noch bis ins holsteinische Stegen befahrbar; die für die Hansestadt lebenswichtigen Transporte, sie liefen eben über diesen Wirtschaftsweg. Der Historiker Jörgen Bracker, bis 2001 Leiter des Museums für Hamburgische Geschichte:
"Unsere Alster ist weiter eigentlich nichts als ein großer Mühlenteich, der benötigt wird, um eben allein sieben Mühlen zu betreiben, die dort gelegen waren, und die zeigen so recht, wofür man denn die Energie des Wassers alles verwendet hat."
Die Mühlen an der Alster und ihren Nebenflüssen mahlten nicht nur Getreide; die Energie, die man aus dem Wasser gewann, diente weitaus vielfältigeren Zwecken. Vor der Industrialisierung fertigen Handwerker mit diesem Produktionsmittel Harnische, Leder, Tuche, Metall. Es gab Pulvermühlen, die Schießpulver herstellten.
"Sie können sich vorstellen, dass jeder irgendwie geschickte Handwerker sich irgendwie überlegt hat, wo und an welchem Gewässer kann ich hier noch einmal eine Mühle bauen."
Die Alster als Arbeits-, als Wirtschaftsort. Doch mit dem Großen Brand kam auch der große Wandel. Das Feuer von 1842 - die Flammen, berichteten Zeitgenossen, waren noch in 50 Kilometer Entfernung zu sehen – vernichtete ein Hamburg, das immer noch vom Mittelalter geprägt war.
Doch mit dem Wiederaufbau entstand nicht nur eine neue Verkehrsstruktur oder eine - für damalige Zeiten - moderne Kanalisation: Auch die Mühlen an der Binnenalster wurden nun, im Zeitalter der Dampfmaschinen, überflüssig.
Und für die Hansestadt, die seit Jahrhunderten mit und vom Wasser lebte und immer noch lebt, veränderte sich der Bezug zu ihren beiden Flüssen. Die Elbe, früher weit außerhalb der Stadtmauern gelegen, entwickelte sich nun zum Haupt-Wirtschaftsort. Für die Alster hatte die Entstehung des neuen "locus oeconomicus" an der Elbe ihrerseits fundamentale Konsequenzen:
"Und so entstand im 18. Jahrhundert vor allen Dingen - aber das bedeutet nur, dass darin ein historischer Prozess kulminiert -, dass zwischen Elbe und Alster eine Art Funktionsteilung eingetreten ist. Die Alster sich nämlich als ein Lustort entwickelt hat, während die Elbe zu dem zentralen Handelsplatz und Wirtschaftsplatz der Stadt wurde. So dass man sagen kann: Die Elbe ist für die Stadtgeschichte der locus oeconomicus und die Alster der locus amoenus."
"Locus amoenus" - "lieblicher Ort". Und an diesem ´lieblichen Ort´ wollten die begüterten Hamburger nun wohnen. Hamburg, Innenstadt, im 16. Jahrhundert und lange danach, das war ein ein dreckiger, stinkender, jeden Tag von Ebbe und Flut durchströmter Ort voller erbärmlicher Lebensverhältnisse, wo die Eliten standesungemäß in engster Nachbarschaft mit Bevölkerungsgruppen lebten, mit denen Gemeinschaft nicht bestand und auch nicht bestehen sollte.
Hartmut Böhme: "So hat sich in dem grandseigneuralen Handelskapital Hamburgs sehr früh so etwas gebildet, was wir heute auch kennen, nämlich zwei Wohnsitze zu haben. Den städtischen Wohnsitz, der im Schnitt so organisiert war, dass dort das Handelskontor und der Wohnraum unter einem Dach sich befunden haben, meist auch so, dass diese Wohnorte an Fleeten, Kanälen lagen, so dass Wasserzugang bestand, aber früh begann auch so etwas wie eine Art Klage über die klimatischen Verhältnisse in der Stadt: verpestete Luft, verderbtes Wasser. Das sind verderbte Lebensverhältnisse, die natürlich den Unterschichten zugemutet wurden, und wovor die Oberschichten Ausweichquartiere suchten."
Die Alster offenbart auch verborgene Seiten von Hamburg
Die Idylle, der "locus amoenus", sie verbreiten auch heutzutage noch ihre Aura. Mitten in der Stadt am Alsterwanderweg, der am Fluss lang führt, für Spaziergänger, Radfahrer oder Jogger ist dies ein schöner, entspannender Ort außerhalb der Stadt und auch ein wenig außerhalb der Zeit.
Der Weg geht weiter Richtung Stadt. Vom Ratsmühlendamm in Hamburg-Fuhlsbüttel führen immer wieder Brücken über die Alster. Der Kanufahrer kann dem inneren kleinen Kind kurz Futter geben. "Mach ma' Chall". Auch dafür ist diese schöne Flusslandschaft sehr gut geeignet, dem "innern Kind" zu frönen.
Höhe Alte Landstraße im Stadtteil Wellingsbüttel wird die Alster breiter. Noch hat die Uferregion etwas Verwunschenes. Auf den ersten Blick. Von der Wasserseite aus allerdings kann der Alster-Kanute aber bei genauerem Hinsehen Hamburg von einer Seite wahrnehmen, die sonst eher im Verborgenen liegt, weil sie im Verborgenen liegen soll. Der Hanseat, immer noch Bewohner der deutschen Stadt mit den meisten Millionären, stellt seinen Wohlstand nicht gerne aus. Vor allem nicht vorne, an der Straße und damit für alle sichtbar. Die wohlgepflegten parkähnlichen Gärten, die Tennisplätze und damit der gediegene Wohlstand sind vom Wasser allerdings aus, auf der Rückseite der Villen, allzu deutlich.
In Harvestehude und den anderen Stadtteilen rund um die Außenalster präsentiert der Fluss nicht nur seine Schönheit, sondern auch über Jahrhunderte gewachsene Sozialstruktur: Die Alster diente nämlich seit dem 16. Jahrhundert auch der Selbstinszenierung der Macht der Eliten. Der Kulturwissenschaftler Hartmut Böhme:
"Wo das, was im Städtischen nicht möglich war, nämlich ein großzügiges, luxurierendes, ländliches Leben mit großer Prachtentfaltung, mit den Möglichkeiten von Festivitäten unter Einbeziehung der Möglichkeit, Feuerwerke in Gartenparks und auf der Alster selber einzurichten, bestanden haben, wo kurz gesagt die Lebensqualität eben ungleich höher als in der Stadt war, so dass die Familien, insbesondere im Sommer, monatelang außerhalb der Stadtmauern in diesen Landsitzen gelebt haben."
Da, wo jetzt auch der Nichtbegüterte mit Kanu, Paddel- oder Tretboot im 21. Jahrhundert einen Blick werfen kann. Rückseitig wie gesagt.
Von der Wasser-, also der Alsterseite aus zeigt sich eine jahrhundertealte Stadtgeschichte auch im 21. Jahrhundert bei genauerem Hinsehen noch in ihrer Struktur als herrschaftliche Wassergeschichte.
Der Weg geht weiter Richtung Stadt. Vom Ratsmühlendamm in Hamburg-Fuhlsbüttel führen immer wieder Brücken über die Alster. Der Kanufahrer kann dem inneren kleinen Kind kurz Futter geben. "Mach ma' Chall". Auch dafür ist diese schöne Flusslandschaft sehr gut geeignet, dem "innern Kind" zu frönen.
Höhe Alte Landstraße im Stadtteil Wellingsbüttel wird die Alster breiter. Noch hat die Uferregion etwas Verwunschenes. Auf den ersten Blick. Von der Wasserseite aus allerdings kann der Alster-Kanute aber bei genauerem Hinsehen Hamburg von einer Seite wahrnehmen, die sonst eher im Verborgenen liegt, weil sie im Verborgenen liegen soll. Der Hanseat, immer noch Bewohner der deutschen Stadt mit den meisten Millionären, stellt seinen Wohlstand nicht gerne aus. Vor allem nicht vorne, an der Straße und damit für alle sichtbar. Die wohlgepflegten parkähnlichen Gärten, die Tennisplätze und damit der gediegene Wohlstand sind vom Wasser allerdings aus, auf der Rückseite der Villen, allzu deutlich.
In Harvestehude und den anderen Stadtteilen rund um die Außenalster präsentiert der Fluss nicht nur seine Schönheit, sondern auch über Jahrhunderte gewachsene Sozialstruktur: Die Alster diente nämlich seit dem 16. Jahrhundert auch der Selbstinszenierung der Macht der Eliten. Der Kulturwissenschaftler Hartmut Böhme:
"Wo das, was im Städtischen nicht möglich war, nämlich ein großzügiges, luxurierendes, ländliches Leben mit großer Prachtentfaltung, mit den Möglichkeiten von Festivitäten unter Einbeziehung der Möglichkeit, Feuerwerke in Gartenparks und auf der Alster selber einzurichten, bestanden haben, wo kurz gesagt die Lebensqualität eben ungleich höher als in der Stadt war, so dass die Familien, insbesondere im Sommer, monatelang außerhalb der Stadtmauern in diesen Landsitzen gelebt haben."
Da, wo jetzt auch der Nichtbegüterte mit Kanu, Paddel- oder Tretboot im 21. Jahrhundert einen Blick werfen kann. Rückseitig wie gesagt.
Von der Wasser-, also der Alsterseite aus zeigt sich eine jahrhundertealte Stadtgeschichte auch im 21. Jahrhundert bei genauerem Hinsehen noch in ihrer Struktur als herrschaftliche Wassergeschichte.
Wer auf der Alster segeln kann, kann überall segeln
Langsam, hörbar zunehmender Geräuschpegel, rückt die Stadt auch am Alsterlauf näher. Das Flussbett verbreitert und vertieft sich.Am Horizont sind die Türme der Justizvollzugsanstalt Fuhlsbüttel zu sehen. Die Alster bekommt allmählich das wohlvertraute Gesicht für den, der nur an der Außenalster spazieren geht. Der Fluss läuft nicht mehr in Schlangenlinien, er ist jetzt eingefasst in Holz- und Steinbefestigungen, breite Wiesenstreifen, Fuß- und Radwege. Kein wilder Wald mehr, sondern gepflegte Parklandschaft. Und demjenigen, dem das Ruder-, das Kanu- oder Paddelboot noch zu sehr nach Abenteuer riecht, kann sich beispielsweise am Isekai im Alsterstadtteil Winterhude, nicht weit weg von der Außenalster, ein ganz und gar zivilisiertes Tretboot mieten und nebenbei Nachhilfe in Flussgeschichte zu bekommen.
Bootsverleiher: "Wollen Sie Kissen mitnehmen? Mit dem Tretboot sind Sie sicher, das ist ein alter ... ein alter Panzer."
Wobei an diesem Tag, etwas bedeckt, nicht viel, nur ab und an mal durchbrechende Sonne im Frühsommer ... ist da viel los? Der freundliche Bootsverleiher hantiert in der Tiefe des Raums am Leihgefährt.
"Bei dem Wetter natürlich nicht so."
Aber dann, wenn Wochenende, wenn schönes Wetter ist?
"Dann brummt das hier aber richtig, näh."
Das Tretboot, das wie versprochen solide Gefährt muss allerdings mit dem Bootshaken vom Abdriften abgehalten werden:
"Starke Strömung, der wollte abhauen."
"Ja, die Alster ist ja ein Tidegewässer durch die Elbe. Wir haben ja Schleusen. Wenn die Schleusen geöffnet werden, so haben wir ja auch Ebbe und Flut hier."
"Das merkt man?"
""Natürlich."
"Wie viel issen das?"
"Gucken Sie sich das an, da hinten, unten an der Häusern, da sieht man das ja..."
"20 Zentimeter?"
"Ja, 20, 30 Zentimeter kann das schon mal sein."
Und das merkt man, meint der kundige Bootsverleiher.
"Also, man sagt ja, wer auf der Alster segeln kann, der kann überall segeln. Weil wir ja diese Stadtfallwinde haben. Es ist nicht einfach, auf der Alster zu segeln. Wir haben Böen, starke Böen. Und da kann es schon mal ein bisschen stürmischer werden."
Und ganz schön voll. Neben Segelbooten jede Menge Leihboote. Große Bootsverleiher haben 300, 400 Boote, ...
"...und die sind an guten Tagen alle unterwegs auf der Alster. Ja, wollen Sie starten? Sie zahlen, wenn Sie zurückkommen. Hier sind wir. Bei der '1' starten wir. Und wenn Sie zur Alster wollen, fahren Sie hier links runter. Hinter der Brücke biegen Sie rechts ab. Und denn kommen Sie direkt auf die Alster."
Genauer: auf die Außenalster. Der Bootsverleiher gibt den Tretbootfahrern einen kleinen Schubs.
"Haben wir gerade noch mal eine neue Übersetzung reingemacht, damit es ein bisschen schneller fährt."
Schneller, ach ja? Was ham wir gelacht. - Und auch wenn er hier klingt, als bewege sich ein Schaufelraddampfer den Mississippi hinunter - ausgeklügelte Aufnahmetechnik, mit Verlaub: Es ist nur ein gelbes behäbiges Tretboot, das sich langsam aus dem Seitenarm der Alster Richtung Außenalster bewegt. Begleitet von Motivationskrisen.
"Na komm, wir fahren einmal da und dann rum. Wenigstens einmal auf die Alster drauf. Die Brücke schaffen wir ja wohl."
Wunderschön sieht es aus, aber der Arkadien-gleiche "liebliche Ort" will qua Tretboot nicht recht in die "Lieblichkeit" einer Körpererfahrung übersetzen, mithin: Der Schweiß läuft den Rücken runter, die Sonne brennt - manchmal -, dann wieder weht es kalt um die Ecke. Wäre ein Paddel- oder Ruderboot nicht von vorneherein die bessere Wahl gewesen?
Allein, was nützt solch Überlegung mitten auf dem Wasser? Und einfach am Ufer ankern, Boot Boot sein lassen und mit dem Taxi nach Hause - geht auch nicht, weil der freundliche Bootsverleiher des Personalausweis hat. Der weiss warum. Doch Schweiß hin, leichte Muskelverspannungen in den Waden her, man kann nicht umhin zuzugestehen: Die Seele fängt an zu baumeln. Der "locus amoenus" tut eben doch seine Wirkung. Die reichen Pfeffersäcke, das vor ewigen Zeiten anfingen, diese Naturschönheit hier an der Alster künstlich wie kunstvoll zu entwerfen, wussten ohne Frage, was sie taten. Erholung, Entspannung und Freizeit: Die Genussmöglichkeiten am Wassergrünzug Alster haben sich zweifelsfrei demokratisiert. Doch dieser Genuss folgt Modellen und Vorstellungen, die Hamburgs Eliten seit dem 16. Jahrhundert entwickelt haben.
Bootsverleiher: "Wollen Sie Kissen mitnehmen? Mit dem Tretboot sind Sie sicher, das ist ein alter ... ein alter Panzer."
Wobei an diesem Tag, etwas bedeckt, nicht viel, nur ab und an mal durchbrechende Sonne im Frühsommer ... ist da viel los? Der freundliche Bootsverleiher hantiert in der Tiefe des Raums am Leihgefährt.
"Bei dem Wetter natürlich nicht so."
Aber dann, wenn Wochenende, wenn schönes Wetter ist?
"Dann brummt das hier aber richtig, näh."
Das Tretboot, das wie versprochen solide Gefährt muss allerdings mit dem Bootshaken vom Abdriften abgehalten werden:
"Starke Strömung, der wollte abhauen."
"Ja, die Alster ist ja ein Tidegewässer durch die Elbe. Wir haben ja Schleusen. Wenn die Schleusen geöffnet werden, so haben wir ja auch Ebbe und Flut hier."
"Das merkt man?"
""Natürlich."
"Wie viel issen das?"
"Gucken Sie sich das an, da hinten, unten an der Häusern, da sieht man das ja..."
"20 Zentimeter?"
"Ja, 20, 30 Zentimeter kann das schon mal sein."
Und das merkt man, meint der kundige Bootsverleiher.
"Also, man sagt ja, wer auf der Alster segeln kann, der kann überall segeln. Weil wir ja diese Stadtfallwinde haben. Es ist nicht einfach, auf der Alster zu segeln. Wir haben Böen, starke Böen. Und da kann es schon mal ein bisschen stürmischer werden."
Und ganz schön voll. Neben Segelbooten jede Menge Leihboote. Große Bootsverleiher haben 300, 400 Boote, ...
"...und die sind an guten Tagen alle unterwegs auf der Alster. Ja, wollen Sie starten? Sie zahlen, wenn Sie zurückkommen. Hier sind wir. Bei der '1' starten wir. Und wenn Sie zur Alster wollen, fahren Sie hier links runter. Hinter der Brücke biegen Sie rechts ab. Und denn kommen Sie direkt auf die Alster."
Genauer: auf die Außenalster. Der Bootsverleiher gibt den Tretbootfahrern einen kleinen Schubs.
"Haben wir gerade noch mal eine neue Übersetzung reingemacht, damit es ein bisschen schneller fährt."
Schneller, ach ja? Was ham wir gelacht. - Und auch wenn er hier klingt, als bewege sich ein Schaufelraddampfer den Mississippi hinunter - ausgeklügelte Aufnahmetechnik, mit Verlaub: Es ist nur ein gelbes behäbiges Tretboot, das sich langsam aus dem Seitenarm der Alster Richtung Außenalster bewegt. Begleitet von Motivationskrisen.
"Na komm, wir fahren einmal da und dann rum. Wenigstens einmal auf die Alster drauf. Die Brücke schaffen wir ja wohl."
Wunderschön sieht es aus, aber der Arkadien-gleiche "liebliche Ort" will qua Tretboot nicht recht in die "Lieblichkeit" einer Körpererfahrung übersetzen, mithin: Der Schweiß läuft den Rücken runter, die Sonne brennt - manchmal -, dann wieder weht es kalt um die Ecke. Wäre ein Paddel- oder Ruderboot nicht von vorneherein die bessere Wahl gewesen?
Allein, was nützt solch Überlegung mitten auf dem Wasser? Und einfach am Ufer ankern, Boot Boot sein lassen und mit dem Taxi nach Hause - geht auch nicht, weil der freundliche Bootsverleiher des Personalausweis hat. Der weiss warum. Doch Schweiß hin, leichte Muskelverspannungen in den Waden her, man kann nicht umhin zuzugestehen: Die Seele fängt an zu baumeln. Der "locus amoenus" tut eben doch seine Wirkung. Die reichen Pfeffersäcke, das vor ewigen Zeiten anfingen, diese Naturschönheit hier an der Alster künstlich wie kunstvoll zu entwerfen, wussten ohne Frage, was sie taten. Erholung, Entspannung und Freizeit: Die Genussmöglichkeiten am Wassergrünzug Alster haben sich zweifelsfrei demokratisiert. Doch dieser Genuss folgt Modellen und Vorstellungen, die Hamburgs Eliten seit dem 16. Jahrhundert entwickelt haben.
Machtvolle Inszenierung der Hanseaten
Und dann ist die Außenalster erreicht und um einiges später - nach Unterquerung von Kennedy- und Lombardsbrücke - die Binnenalster. Alster, Alsterbecken, Binnenalster, Außenalster: Im 18. Jahrhundert wurden sie zu einer Großen Bühne, zu einer Art "amphitheatro maritimo", um die sich Ballindamm, Jungfernstieg und Neuer Jungfernstieg dann herumlegten. Diese künstlich geschaffene Natur mit all ihren Wegen und Alleen am Wasser, sie bildeten eine machtvolle Inszenierung des Hanseaten.
Am Tretboot-Anlegeplatz am Alsterfleet - einmal unter eine Jungfernstieg-Brücke durch - gilt es dann, kurz vor Ende des Flanierens an und auf der Alster, eine Illusion aufzugeben: Dass Schwäne harmlose Tierchen sind.
Dies ist kein Scherz aus dem Archiv, sondern ein fauchender Schwan auf der Alster. Die Alsterschwäne gibt es seit 1591, also seit mehr als 400 Jahren. 1664 stellte der Senat die Tiere unter Schutz: Es sei bei Strafe verboten, sie zu beleidigen, zu verletzen oder zu töten. Aber was ist - davon steht nichts im historischen Dokument -, was ist, wenn einer der heutigen 130 Hamburger Schwäne wie hier akustisch dokumentiert, jegliche Repräsentationspflicht als hanseatisches Wahrzeichen vergisst und zum Angriff auf die freie Hörfunkpresse ansetzt?
Schwanfütterer: "Die sind friedlicher als der Mensch. Die können teilen. Menschen nicht."
Meint deeskalierend wie buddhagleich der Mann der am Alsterfleet jeden Tag die Schwäne füttert. Hinter ihm das Hamburger Rathaus; nur vier Meter weiter entfernt links das Bauwerk, das das topographische Ende der Alster markiert:
Reporter: "Rathausschleuse. Die Doppelschleuse und das Wehr dienen dem Stau des Wassers in den Alsterbecken und der Schifffahrt zwischen Alster und Elbe. Errichtet 1970 als Ersatz für die Alsterschleuse aus dem Jahr 1846."
Schleusenwärter: "Wenn der Wasserausgleich da ist, wird das Tor in die untere Endlage gefahren, und das Tor wird mit einem Riegel gesichert. Vorher können Sie gar kein Grün geben, dass ein Fahrzeug einfahren darf. Und nach dem Wasserausgleich werden die Stemmtore aufgefahren. Und somit kann das Schiff raus."
Erläutert der alte Schleusenwärter sein Handwerk. Die Alster und der "locus amoenus", sie sind hier zu Ende; auf der anderen Seite der Schleuse ist Elbe, also "locus oeconomicus". Und das, das ist dann eine ganz andere Geschichte.
Links bei dradio.de:
Länderreport - Der Münchner und seine Isar
Am Tretboot-Anlegeplatz am Alsterfleet - einmal unter eine Jungfernstieg-Brücke durch - gilt es dann, kurz vor Ende des Flanierens an und auf der Alster, eine Illusion aufzugeben: Dass Schwäne harmlose Tierchen sind.
Dies ist kein Scherz aus dem Archiv, sondern ein fauchender Schwan auf der Alster. Die Alsterschwäne gibt es seit 1591, also seit mehr als 400 Jahren. 1664 stellte der Senat die Tiere unter Schutz: Es sei bei Strafe verboten, sie zu beleidigen, zu verletzen oder zu töten. Aber was ist - davon steht nichts im historischen Dokument -, was ist, wenn einer der heutigen 130 Hamburger Schwäne wie hier akustisch dokumentiert, jegliche Repräsentationspflicht als hanseatisches Wahrzeichen vergisst und zum Angriff auf die freie Hörfunkpresse ansetzt?
Schwanfütterer: "Die sind friedlicher als der Mensch. Die können teilen. Menschen nicht."
Meint deeskalierend wie buddhagleich der Mann der am Alsterfleet jeden Tag die Schwäne füttert. Hinter ihm das Hamburger Rathaus; nur vier Meter weiter entfernt links das Bauwerk, das das topographische Ende der Alster markiert:
Reporter: "Rathausschleuse. Die Doppelschleuse und das Wehr dienen dem Stau des Wassers in den Alsterbecken und der Schifffahrt zwischen Alster und Elbe. Errichtet 1970 als Ersatz für die Alsterschleuse aus dem Jahr 1846."
Schleusenwärter: "Wenn der Wasserausgleich da ist, wird das Tor in die untere Endlage gefahren, und das Tor wird mit einem Riegel gesichert. Vorher können Sie gar kein Grün geben, dass ein Fahrzeug einfahren darf. Und nach dem Wasserausgleich werden die Stemmtore aufgefahren. Und somit kann das Schiff raus."
Erläutert der alte Schleusenwärter sein Handwerk. Die Alster und der "locus amoenus", sie sind hier zu Ende; auf der anderen Seite der Schleuse ist Elbe, also "locus oeconomicus". Und das, das ist dann eine ganz andere Geschichte.
Links bei dradio.de:
Länderreport - Der Münchner und seine Isar