Papst Franziskus kritisiert Präsidentschaftsbewerber Trump
Papst Franziskus geht mit Donald Trump scharf ins Gericht. Angesprochen auf das Vorhaben Trumps, im Falle seiner Wahl zum US-Präsidenten eine Mauer zwischen Mexiko und den USA zu bauen, sagte Franziskus: "Ein Mensch, der nur daran denkt, Mauern zu bauen und nicht Brücken, der ist nicht christlich."
Auf dem Rückflug von Mexiko wollte sich der Papst nicht dazu äußern, ob der Präsidentschaftsbewerber Trump für Katholiken wählbar sei, ließ aber an seiner persönlichen Haltung keinen Zweifel: "Dieser Mensch ist kein Christ, wenn er das so sagt."
Zuvor hatte Donald Trump die Reise des Papstes in die mexikanische Grenzstadt Ciudad Juarez kritisiert. Dieser Papst sei eine "stark politisierende Person". Er verkenne die Gefahr, die von der mexikanischen Grenze für die USA ausgehe. Beim Gottesdienst in Ciudad Juarez warb Franziskus dafür Flüchtlingen aus Mittelamerika offenen Herzens zu begegnen. "Es sind Brüder und Schwestern", so der Papst, "die aufbrechen, vertrieben durch Armut und Gewalt, durch Drogenhandel und organisierte Kriminalität".
Bei der Pressekonferenz auf dem Rückflug nach Rom nahm Franziskus auch Stellung zu der Frage, ob im Fall einer Infektion durch den Zika-Virus bei einer Schwangeren eine Abtreibung als "kleineres Übel" ethisch geboten sei. Dieser Auffassung widersprach der Papst. Abtreibung sei immer ein "Verbrechen", ein "absolutes Übel". Den Gebrauch von Verhütungsmitteln hält Franziskus angesichts der Zika-Epidemie für moralisch prinzipiell verantwortbar.