"Der ist schlicht und einfach zu lang"
Otto Saalmann, Pressesprecher des Automobilclubs Deutschland (ADAC), teilt die Bedenken vieler Bundesländer gegen den vom Verkehrsministerium geplanten Feldversuch mit überlangen Lastwagen. Es gehe um die Frage, ob sich diese 25 Meter langen LKW in das Verkehrsgeschehen einfügen könnten, sagte Saalmann.
Ute Welty: Sie heißen Gigaliner, Megatrucks, sind mehr als 25 Meter lang und um die 40 Tonnen schwer. Solche Monster-Lkw könnten demnächst bundesweit unterwegs sein, wenn denn, wie im Koalitionsvertrag vereinbart, ein solch bundesweiter Versuch startet. Verkehrsminister Peter Ramsauer spricht darüber heute mit seinen Länderkollegen, und ich spreche mit Otto Saalmann vom ADAC. Guten Morgen!
Otto Saalmann: Guten Morgen, Frau Welty!
Welty: Aus den Ländern kommen ja zum Teil erhebliche Bedenken gegen einen bundesweiten Test mit diesen dann doch sehr großen Autos. Um welche Befürchtungen geht es da?
Saalmann: Es geht insgesamt darum, ob diese, ja, ich sag mal 25 Meter langen Lkw überhaupt in unsere Landschaft passen. Wir haben natürlich da sehr große Bedenken, wir stehen da nicht alleine. Es geht schlicht und einfach darum, wie fügen die sich in unser Verkehrsaufkommen ein. Das heißt, ist es überhaupt möglich, mit diesen, ja, XXL-Trucks nenne ich sie jetzt mal, zum Beispiel Stadtdurchfahrten zu passieren, wie sieht es mit Kreisverkehren aus, wie sieht es bei Ampeldurchfahrten, wie sieht es bei Bahngleisen aus, sind die überhaupt kompatibel in der Zusammenarbeit mit der Bahn? Dann Sicherheitsbedenken: Wie sieht es aus mit der Ausbildung der Fahrer, wie sieht es aus mit der technischen Ausrüstung? All das sind so Dinge, die man erst bedenken muss, bevor man so was natürlich einsetzt. Und deswegen sagen wir, Feldversuch ist ja okay, aber nicht so wie der letzte.
Welty: Bisher gab es ja nur vereinzelte Teststrecken, jetzt will man die Verkehrstauglichkeit der Gigaliner womöglich bundesweit durchspielen – erscheint Ihnen das sinnvoll?
Saalmann: Es erscheint uns nur sinnvoll, wenn man hier einen Feldversuch macht, in dem die Kritikpunkte in den Vordergrund treten. Das heißt, es nutzt natürlich nichts, so einen XXL-Truck ständig von Hamburg nach Hannover fahren zu lassen, schön hin und her, auf gerader Strecke.
Nein, wenn, dann müssen also auch diese ganzen Dinge, die ich gerade angesprochen habe – eben der Kreisverkehr und so weiter und so fort –, dann müssen sie im Vordergrund stehen, denn darum geht es ja im Grunde genommen. Schaffen die das, geht das überhaupt, ist das überhaupt möglich? Wie sieht es denn auch mit der Infrastruktur zum Beispiel aus? Wie sieht es mit Parkplätzen aus? Denn wir wissen, dass wir ungefähr 30.000 Lkw-Parkplätze an den Autobahnen zu wenig haben und, ja, so ein großer Truck, der nimmt natürlich auch mehr Platz weg.
Welty: Aber die Praxis müsste ja doch praktisch dann auch in der Praxis stattfinden.
Saalmann: Das ist richtig. Man kann das natürlich jetzt nicht mit Begleitschutz machen oder Ähnlichem, wie bei einem überbreiten Schwertransporter, das ist ja auch wieder eine ganz andere Geschichte, das ist ganz klar, das muss natürlich trotzdem unter entsprechenden Sicherheitsbedingungen, also das heißt mit entsprechenden Fahrern und so weiter muss das durchgeführt werden.
Und es muss natürlich auch wissenschaftlich beobachtet werden. Also das heißt, wir brauchen dann wirklich eine genaue Studie, wie es sie von der BASt schon einmal gegeben hat jetzt bei den letzten Feldversuchen. Und die haben ja auch ihre Bedenken geäußert, zum Beispiel, wie sieht es denn eigentlich mit unseren Brücken aus – da sind nämlich eine ganze Menge marode. Heißt nicht, dass die jetzt sofort zusammenfallen, aber so ein großer Truck, der tut denen bestimmt auch nichts Gutes.
Welty: Ihre Kollegen vom Auto Club Europa gehen einen Schritt weiter und fordern einen Verzicht auf bundesweite Teststrecken, die würden keine neuen Erkenntnisse bringen. Glauben Sie das auch?
Saalmann: Erkenntnisse wird es schon bringen, aber wir denken halt, sie werden dementsprechend ausfallen. Man hat bis jetzt ja diese Tests gemacht, aber da wurden all diese Dinge ausgelassen, und das geht natürlich nicht. Ich meine, ich kann so was testen, aber dann eben unter entsprechenden Bedingungen. Es gibt eine Möglichkeit, das ist die sogenannte, ja, die abgespeckte Version, da verlängert man zwar den Lkw, dann ist der nur noch 17,30 Meter in etwa lang, wäre dann sogar kleiner als der 18,75er-Doppelliegerzug. Das ist eine Sache, da sage ich mal, da könnte man mit leben, das sind keine 25 Meter, da tut sich auch der Autofahrer nicht so schwierig, das zu überholen. Aber das ist ganz klar, der 25-Meter-Truck, der ist schlicht und einfach zu lang. Aber auch mit dem 17,30 muss man natürlich entsprechende Versuche machen.
Welty: Es kommt also doch auf die Länge an. Otto Saalmann vom ADAC über Gigaliner, danke fürs Gespräch hier im Deutschlandradio Kultur.
Saalmann: Danke auch!
Otto Saalmann: Guten Morgen, Frau Welty!
Welty: Aus den Ländern kommen ja zum Teil erhebliche Bedenken gegen einen bundesweiten Test mit diesen dann doch sehr großen Autos. Um welche Befürchtungen geht es da?
Saalmann: Es geht insgesamt darum, ob diese, ja, ich sag mal 25 Meter langen Lkw überhaupt in unsere Landschaft passen. Wir haben natürlich da sehr große Bedenken, wir stehen da nicht alleine. Es geht schlicht und einfach darum, wie fügen die sich in unser Verkehrsaufkommen ein. Das heißt, ist es überhaupt möglich, mit diesen, ja, XXL-Trucks nenne ich sie jetzt mal, zum Beispiel Stadtdurchfahrten zu passieren, wie sieht es mit Kreisverkehren aus, wie sieht es bei Ampeldurchfahrten, wie sieht es bei Bahngleisen aus, sind die überhaupt kompatibel in der Zusammenarbeit mit der Bahn? Dann Sicherheitsbedenken: Wie sieht es aus mit der Ausbildung der Fahrer, wie sieht es aus mit der technischen Ausrüstung? All das sind so Dinge, die man erst bedenken muss, bevor man so was natürlich einsetzt. Und deswegen sagen wir, Feldversuch ist ja okay, aber nicht so wie der letzte.
Welty: Bisher gab es ja nur vereinzelte Teststrecken, jetzt will man die Verkehrstauglichkeit der Gigaliner womöglich bundesweit durchspielen – erscheint Ihnen das sinnvoll?
Saalmann: Es erscheint uns nur sinnvoll, wenn man hier einen Feldversuch macht, in dem die Kritikpunkte in den Vordergrund treten. Das heißt, es nutzt natürlich nichts, so einen XXL-Truck ständig von Hamburg nach Hannover fahren zu lassen, schön hin und her, auf gerader Strecke.
Nein, wenn, dann müssen also auch diese ganzen Dinge, die ich gerade angesprochen habe – eben der Kreisverkehr und so weiter und so fort –, dann müssen sie im Vordergrund stehen, denn darum geht es ja im Grunde genommen. Schaffen die das, geht das überhaupt, ist das überhaupt möglich? Wie sieht es denn auch mit der Infrastruktur zum Beispiel aus? Wie sieht es mit Parkplätzen aus? Denn wir wissen, dass wir ungefähr 30.000 Lkw-Parkplätze an den Autobahnen zu wenig haben und, ja, so ein großer Truck, der nimmt natürlich auch mehr Platz weg.
Welty: Aber die Praxis müsste ja doch praktisch dann auch in der Praxis stattfinden.
Saalmann: Das ist richtig. Man kann das natürlich jetzt nicht mit Begleitschutz machen oder Ähnlichem, wie bei einem überbreiten Schwertransporter, das ist ja auch wieder eine ganz andere Geschichte, das ist ganz klar, das muss natürlich trotzdem unter entsprechenden Sicherheitsbedingungen, also das heißt mit entsprechenden Fahrern und so weiter muss das durchgeführt werden.
Und es muss natürlich auch wissenschaftlich beobachtet werden. Also das heißt, wir brauchen dann wirklich eine genaue Studie, wie es sie von der BASt schon einmal gegeben hat jetzt bei den letzten Feldversuchen. Und die haben ja auch ihre Bedenken geäußert, zum Beispiel, wie sieht es denn eigentlich mit unseren Brücken aus – da sind nämlich eine ganze Menge marode. Heißt nicht, dass die jetzt sofort zusammenfallen, aber so ein großer Truck, der tut denen bestimmt auch nichts Gutes.
Welty: Ihre Kollegen vom Auto Club Europa gehen einen Schritt weiter und fordern einen Verzicht auf bundesweite Teststrecken, die würden keine neuen Erkenntnisse bringen. Glauben Sie das auch?
Saalmann: Erkenntnisse wird es schon bringen, aber wir denken halt, sie werden dementsprechend ausfallen. Man hat bis jetzt ja diese Tests gemacht, aber da wurden all diese Dinge ausgelassen, und das geht natürlich nicht. Ich meine, ich kann so was testen, aber dann eben unter entsprechenden Bedingungen. Es gibt eine Möglichkeit, das ist die sogenannte, ja, die abgespeckte Version, da verlängert man zwar den Lkw, dann ist der nur noch 17,30 Meter in etwa lang, wäre dann sogar kleiner als der 18,75er-Doppelliegerzug. Das ist eine Sache, da sage ich mal, da könnte man mit leben, das sind keine 25 Meter, da tut sich auch der Autofahrer nicht so schwierig, das zu überholen. Aber das ist ganz klar, der 25-Meter-Truck, der ist schlicht und einfach zu lang. Aber auch mit dem 17,30 muss man natürlich entsprechende Versuche machen.
Welty: Es kommt also doch auf die Länge an. Otto Saalmann vom ADAC über Gigaliner, danke fürs Gespräch hier im Deutschlandradio Kultur.
Saalmann: Danke auch!