Der Jüngste von allen
Seine musikalischen Lehrjahre scheint der gerade mal 25-jährige Dirigent Cornelius Meister genutzt zu haben. Um einen Arbeitsplatz muss <em>er</em> sich jedenfalls vorerst keine Sorgen mehr machen. Seit dieser Spielzeit ist Cornelius Meister fest am Theater Heidelberg engagiert - und gleich als Generalmusikdirektor.
Ein bisschen scheint die Zeit stehen geblieben zu sein in Heidelberg. Der etwas betulichen Kleinstadt mit Bilderbuchcharme, auf deren Straßen man meist Scharen amerikanischer Fachwerkhaus-Touristen antrifft.
Gottfried Keller und Joseph von Eichendorff haben hier gelebt, um nur einige zu nennen, von deren Lobpreisungen die romantischste aller deutschen Städte heute noch zehrt.
Am Theater Heidelberg ist jedoch, so scheint es, gerade der Jugendwahn ausgebrochen. Seit dieser Spielzeit hat ein neues Team um den noch nicht 40-jährigen Intendanten Peter Spuhler frischen Wind in die alten Gemäuer gebracht.
In diesem Team befindet sich auch der jüngste Generalmusikdirektor Deutschlands, wenn nicht sogar der ganzen Welt.
Cornelius Meister:"Gut, gut, gut. Das ist jetzt so, wie wenn Sie einen Witz erzählen wollen, und selber dabei unglaublich lachen, und deswegen wirkt er nicht. Sie müssen leise spielen, das muss pianissimo sein, sonst ist das nicht witzig, die Stelle. Das ist nicht: (singt) Noch mal, die Stelle."
Peter Spuhler: "Nachdem wir ihn dann dirigieren erlebt haben, war es für uns alle sehr schnell klar, dass wir wirklich ihn wollen und nur ihn. Was wir da noch nicht wussten, ist, dass Cornelius Meister nicht nur so ein begnadeter Musiker ist, sondern auch in allen anderen Dingen: Organisation, finanzielle Aspekte, Umgang mit dem Apparat, Umgang mit der Politik, Umgang mit dem Publikum, so begnadet ist, und so viel weiß und kann."
Intendant Peter Spuhler ist ausnehmend stolz auf seinen neuen Musikdirektor. Wozu er auch allen Grund hat. Schließlich hat sich Cornelius Meister beim Auswahlverfahren trotz - oder gerade wegen seines jugendlichen Alters gegen 160 Mitbewerber durchgesetzt.
"Es war so, dass mir zuerst gesagt worden war von wohlmeinenden älteren Musikern, ich solle doch mit dem Dirigieren noch warten, und man könne das durchaus lernen, wenn man 30 oder 40 Jahre alt wäre."
Cornelius Meister entstammt einer Musikerfamilie. Vater Klavierprofessor, Mutter Klavierlehrerin, Bruder Klavierprofessor und Rektor der Mannheimer Musikhochschule. Selber Pianist zu werden, das war trotzdem seine eigene Entscheidung. Schon mit 17 begann er dann zusätzlich zu dirigieren.
"Ich hatte dann das große Glück, dass Gerd Albrecht das genaue Gegenteil zu mir sagte, als ich eben 17 war. Er lud mich ein zu einem Konzert - mich als Pianisten - und er fragte mich danach, ob ich nicht auch dirigieren wolle, und er sagte mir: Nein, je früher ich anfange, desto mehr kann ich an Erfahrung sammeln, und beim Dirigieren, grad in der Probenarbeit, aber auch bei der Aufführung, ist die Erfahrung sicher die halbe Miete."
Viel von dieser Erfahrung gesammelt hat Cornelius Meister bisher als Kapellmeister in Hamburg und Hannover, als Assistent des Erfurter Generalmusikdirektors und außerdem bei zahlreichen Gastdirigaten. Und auch als Pianist ist er noch oft genug auf der Bühne, alleine oder mit Kammermusikpartnern.
"Man macht doch sehr anders Musik. Also ich mag es sehr gerne, wenn man mit 50 oder mit 100 anderen Menschen gemeinsam Musik macht als Dirigent. Aber ich mag's auch sehr gern, wenn man tatsächlich mal alleine Musik macht und dann auch ein Ton rauskommt! Also als Dirigent kann ich ja nicht Musik machen, ohne dass ich nicht mehrere Partner dabeihab. Deswegen will ich versuchen, wirklich sehr sehr lange beides nebeneinander zu machen."
Selbstbewusst, und doch kein bisschen überheblich, jugendlich, aber beileibe nicht grün hinter den Ohren - so verbindet der junge Mann mit der zierlichen Statur auf eine elegante Weise Präsenz, Sicherheit und Kompetenz auf dem Dirigierpult.
Mit offenen Armen und voller Neugierde ist Cornelius Meister nach eigenem Bekunden aufgenommen worden in der Stadt Heidelberg. Die Mitglieder des Philharmonischen Orchesters jedenfalls hatte er von Anfang an ganz auf seiner Seite.
"Mein Umgang mit den Orchestern ist geprägt von sehr großer Achtung vor Musikerinnen und Musikern. Das sind ja keine - wie soll ich sagen - keine Maschinen, wo man irgendwas rein steckt und dann kommt irgendwas raus - und wenn’s nicht gut ist, dann muss man da irgendeinen Hebel umlegen. Also im Gegenteil: ich weiß ganz genau, wenn zum Beispiel beim Solobläser an einem Tag das nicht so gelingt, sein Solo, dann ist das ja nicht, weil der keine Lust hat, oder böswillig da falsch spielt. Sondern das sind alles Menschen, und alle wollen, dass es gut wird."
Mit solchen Grundsätzen dürfte es Cornelius Meister nicht sonderlich schwer gefallen sein, die Sympathien des Orchesters zu gewinnen. So lässt sich auch der sonst eher etwas zurückhaltende Intendant schon mal zu Lobeshymnen hinreißen - und diesmal gehen solche nicht allein auf das Konto der Romantiker-Stadt Heidelberg.
"Das Orchester ist in ganz hohem Maße entflammt momentan, und ich denke, die Kunst, und ich bin mir sicher, dass Cornelius Meister das meistern wird, wird sein, diese Liebe sozusagen über die Jahre hinweg zu erhalten und vielleicht sogar noch zu steigern. Sie merken, ich bin sehr begeistert."
Gottfried Keller und Joseph von Eichendorff haben hier gelebt, um nur einige zu nennen, von deren Lobpreisungen die romantischste aller deutschen Städte heute noch zehrt.
Am Theater Heidelberg ist jedoch, so scheint es, gerade der Jugendwahn ausgebrochen. Seit dieser Spielzeit hat ein neues Team um den noch nicht 40-jährigen Intendanten Peter Spuhler frischen Wind in die alten Gemäuer gebracht.
In diesem Team befindet sich auch der jüngste Generalmusikdirektor Deutschlands, wenn nicht sogar der ganzen Welt.
Cornelius Meister:"Gut, gut, gut. Das ist jetzt so, wie wenn Sie einen Witz erzählen wollen, und selber dabei unglaublich lachen, und deswegen wirkt er nicht. Sie müssen leise spielen, das muss pianissimo sein, sonst ist das nicht witzig, die Stelle. Das ist nicht: (singt) Noch mal, die Stelle."
Peter Spuhler: "Nachdem wir ihn dann dirigieren erlebt haben, war es für uns alle sehr schnell klar, dass wir wirklich ihn wollen und nur ihn. Was wir da noch nicht wussten, ist, dass Cornelius Meister nicht nur so ein begnadeter Musiker ist, sondern auch in allen anderen Dingen: Organisation, finanzielle Aspekte, Umgang mit dem Apparat, Umgang mit der Politik, Umgang mit dem Publikum, so begnadet ist, und so viel weiß und kann."
Intendant Peter Spuhler ist ausnehmend stolz auf seinen neuen Musikdirektor. Wozu er auch allen Grund hat. Schließlich hat sich Cornelius Meister beim Auswahlverfahren trotz - oder gerade wegen seines jugendlichen Alters gegen 160 Mitbewerber durchgesetzt.
"Es war so, dass mir zuerst gesagt worden war von wohlmeinenden älteren Musikern, ich solle doch mit dem Dirigieren noch warten, und man könne das durchaus lernen, wenn man 30 oder 40 Jahre alt wäre."
Cornelius Meister entstammt einer Musikerfamilie. Vater Klavierprofessor, Mutter Klavierlehrerin, Bruder Klavierprofessor und Rektor der Mannheimer Musikhochschule. Selber Pianist zu werden, das war trotzdem seine eigene Entscheidung. Schon mit 17 begann er dann zusätzlich zu dirigieren.
"Ich hatte dann das große Glück, dass Gerd Albrecht das genaue Gegenteil zu mir sagte, als ich eben 17 war. Er lud mich ein zu einem Konzert - mich als Pianisten - und er fragte mich danach, ob ich nicht auch dirigieren wolle, und er sagte mir: Nein, je früher ich anfange, desto mehr kann ich an Erfahrung sammeln, und beim Dirigieren, grad in der Probenarbeit, aber auch bei der Aufführung, ist die Erfahrung sicher die halbe Miete."
Viel von dieser Erfahrung gesammelt hat Cornelius Meister bisher als Kapellmeister in Hamburg und Hannover, als Assistent des Erfurter Generalmusikdirektors und außerdem bei zahlreichen Gastdirigaten. Und auch als Pianist ist er noch oft genug auf der Bühne, alleine oder mit Kammermusikpartnern.
"Man macht doch sehr anders Musik. Also ich mag es sehr gerne, wenn man mit 50 oder mit 100 anderen Menschen gemeinsam Musik macht als Dirigent. Aber ich mag's auch sehr gern, wenn man tatsächlich mal alleine Musik macht und dann auch ein Ton rauskommt! Also als Dirigent kann ich ja nicht Musik machen, ohne dass ich nicht mehrere Partner dabeihab. Deswegen will ich versuchen, wirklich sehr sehr lange beides nebeneinander zu machen."
Selbstbewusst, und doch kein bisschen überheblich, jugendlich, aber beileibe nicht grün hinter den Ohren - so verbindet der junge Mann mit der zierlichen Statur auf eine elegante Weise Präsenz, Sicherheit und Kompetenz auf dem Dirigierpult.
Mit offenen Armen und voller Neugierde ist Cornelius Meister nach eigenem Bekunden aufgenommen worden in der Stadt Heidelberg. Die Mitglieder des Philharmonischen Orchesters jedenfalls hatte er von Anfang an ganz auf seiner Seite.
"Mein Umgang mit den Orchestern ist geprägt von sehr großer Achtung vor Musikerinnen und Musikern. Das sind ja keine - wie soll ich sagen - keine Maschinen, wo man irgendwas rein steckt und dann kommt irgendwas raus - und wenn’s nicht gut ist, dann muss man da irgendeinen Hebel umlegen. Also im Gegenteil: ich weiß ganz genau, wenn zum Beispiel beim Solobläser an einem Tag das nicht so gelingt, sein Solo, dann ist das ja nicht, weil der keine Lust hat, oder böswillig da falsch spielt. Sondern das sind alles Menschen, und alle wollen, dass es gut wird."
Mit solchen Grundsätzen dürfte es Cornelius Meister nicht sonderlich schwer gefallen sein, die Sympathien des Orchesters zu gewinnen. So lässt sich auch der sonst eher etwas zurückhaltende Intendant schon mal zu Lobeshymnen hinreißen - und diesmal gehen solche nicht allein auf das Konto der Romantiker-Stadt Heidelberg.
"Das Orchester ist in ganz hohem Maße entflammt momentan, und ich denke, die Kunst, und ich bin mir sicher, dass Cornelius Meister das meistern wird, wird sein, diese Liebe sozusagen über die Jahre hinweg zu erhalten und vielleicht sogar noch zu steigern. Sie merken, ich bin sehr begeistert."