Der König und der Hot Dog

Gesehen von Anke Leweke |
Dieser Film beruht auf einer wahren historischen Begebenheit: Zum ersten Mal reist ein britischer Monarch mit seiner Gattin auf den Landsitz eines amerikanischen Präsidenten. 1939 bat King George (Samuel West) Franklin Delano Roosevelt (Bill Murray) um Unterstützung im Kampf gegen Hitlers Deutschland.
Man könnte von einem Culture Clash der Mächtigen der Welt sprechen. Jedenfalls hat die britische Etikette, verkörpert durch die Frau des Königs, erhebliche Probleme mit dem eher bodenständigen American Way of Life. Das royal couple traut seinen Ohren nicht, als die beiden vor ihrer Ankunft in das Leben auf der Sommerresidenz eingeführt werden: Eleonora und Franklin leben nicht unter einem Dach, sondern sie lebt eine Villa weiter mit ihren Freundinnen.

Erzählt wird der Film übrigens aus der Perspektive von Daisy (Laura Linney), einer entfernten Verwandten von Roosevelt, die mehr als nur dessen Vertraute ist. Leider gelingt es dem "Notting Hill"-Regisseur Roger Michell nicht, seine Themen - die Wege der Liebe und das besondere Verhältnis zweier Nationen - in ein Spannungsverhältnis zu setzen. So plätschert der gefällig fotografierte Film dahin.

Zumindest ein vergnügliches Bild verschafft Michell dem Zuschauer jedoch: Offizielle Fotosession im Garten. Die Kameras sind auf das Gesicht des britischen Königs gerichtet - der mit einer Mischung aus Verlegenheit und heimlicher Lust in einen amerikanischen Hot Dog beißt.

Großbritannien 2012. Regie: Roger Michell. Mit: Bill Murray, Laura Linney, Samuel West u.a. Länge: ca. 96 Minuten

Filmhomepage "Hyde Park am Hudson"