Der lange Schatten des Lou Reed

Von Carsten Beyer |
Falls es noch jemanden gibt, der die Ansicht vertritt, der kürzlich verstorbene Lou Reed habe keinen großen Einfluss auf die Musikgeschichte gehabt: Nun kann er sich von Cate Le Bons neuem Album "Mug Museum" eines Besseren belehren lassen.
Um ihre Karriere besser voranzutreiben, ist Cate Le Bon vom verregneten Wales ins sonnige Kalifornien gegangen. Ihre Musik hat sich durch den Ortwechsel glücklicherweise nicht allzu sehr verändert. Auch auf ihrem neuen Album "Mug Museum" verzaubert sie wieder mit düsteren Balladen und mit spartanischem Psych-Pop in der Tradition von Bands wie Television und den Velvet Underground.

Zeitreise in die frühen 60er
"Mug Museum" klingt wie ein Ausflug in das New York der frühen 60er-Jahre. Die Songs sind simpel, aber einprägsam. Der Bass dröhnt, die Gitarren scheppern und quengeln und darüber liegt die fast schon unwirklich süße Stimme von Cate Le Bon, die sich mitunter anhört wie ein Nico- Klon unter Lachgas.

Es ist der Sound der frühen Velvet Underground, dem hier gehuldigt wird, versetzt mit einer kleinen Portion West-Coast-Pop. Das ist vielleicht nicht unbedingt neu, aber es ist gut gemacht und es wird von Cate Le Bon auf extrem charmante Art und Weise verkauft. Nach dem Motto: besser eine gute Kopie als ein schlechtes Original!

Cate Le Bon: "Mug Museum"
Label: Turnstyle Records