"Der Lindberghflug" und andere Pionierleistungen der Radiomusik

Als die Kunst in die Zukunft abhob

109:35 Minuten
Blick auf das Zentrum eines Sternmotors, an dem vier blaue Rotorblätter befestigt sind.
Die erste Alleinüberquerung des Atlantiks von New York nach Paris durch Charles Lindbergh in einem Propellerflugzeug am 20. Mai 1927 war ein Großereignis, das Brecht, Weill und Hindemith in ihrem Radiostück aufnahmen. © imago images / Shotshop / Birgit Seifert via www.imago-images.de
Moderation: Hannah Bernitt; Gast: Camilla Bork, Musikwissenschaftlerin |
Audio herunterladen
Am 8. Oktober 1923 wurde der Flughafen Berlin-Tempelhof eröffnet. Drei Wochen später fand die erste Berliner „Funk-Stunde“ statt. Zwei Ereignisse, die auch musikalische Folgen hatte, wie "Der Lindberghflug" für den Rundfunk widerspiegelte.
Musik im Radio: Heute eine beiläufige Selbstverständlichkeit, vor einhundert Jahren eine Pioniertat, die unmittelbar mit der Begründung des Rundfunkbetriebs in Deutschland zusammenhing. Den ersten „Funk-Stunden“ folgte bald die Gründung von Rundfunkorchestern, die zu den Vorgängern jener Klangkörper zählen, die heute für die Programme der ARD und des Deutschlandradios spielen.

Neue Musik für ein neues Medium

Und von Anfang an war schöpferischer Innovationsgeist gefragt, denn ein neues Medium verlangte nach neuer Musik und eigenen Formen. So entstand in den 1920er Jahren eine Vielzahl von radiophonen Genres, die von Fortschrittsoptimismus ebenso wie von gesellschaftspolitischer Sensibilität geprägt sind.

Technische Neuerungen als Thema

Einen ersten Höhepunkt fand diese Entwicklung in Bertolt Brechts „Lindberghflug“, zu dem Paul Hindemith und Kurt Weill Musik schrieben. Das später mehrfach überarbeitete und umbenannte Werk brachte Luftfahrt und Radio als wesentliche Neuerungen der damaligen Zeit zusammen und steht symbolisch für eine Epoche, die heute nah und fern zugleich anmutet.
Diese Sendung widmet sich neben dem „Lindberghflug“ weiteren Radiokompositionen von Paul Hindemith sowie dem musikalischen Funk-Krimi „Mord“ von Walter Gronostay.

Expertin im Studio

Unser Studiogast Camilla Bork ist Professorin für Musikwissenschaft an der Freien Universität Berlin und Expertin für radiophone Musik.
Mehr zum Thema