Der Linux-Tag
"Where .com meets .org" ist das Motto des Linux-Tages, der in Berlin stattfindet. Frei übersetzt heißt dies: wo sich kommerzielle und nichtkommerzielle Anbieter im Internet treffen. Zu diesem Linux-Tag treffen sich professionelle Benutzer, Entscheider, Entwickler aber auch Einsteiger, um sich rund um dieses legendäre Open-Source-Projekt auszutauschen.
Wo ist sie heute, die Idee vom "Linux für alle", die ehemalige Kampfansage an den Giganten Microsoft. Ist LInux die Alternative dazu geworden?
Ganz vorsichtig sage ich jein. Vorsichtig deshalb, weil diese Frage für ganz weinige Linux-Anhänger immer noch eine Glaubensfrage ist. Früher, vor drei, vier Jahren noch hätte es einen Sturm der Entrüstung gegeben, hätte man die Frage nicht eindeutig mit Ja beantwortet. Die Grabenkämpfe zwischen den Open-Source-Anhängern und der Firma Microsoft sind aber vorbei.
Microsoft ist sogar auf dem Linuxtag vertreten, ohne dass jemand protestieren würde. Wenn man es nüchtern betrachtet, dann muss man einfach feststellen, dass Linux im privaten Bereich, also auf den Rechnern zuhause und auch im Büro so gut wie gar keine Rolle spielt. Da sprechen die Marktanteile eine klare Sprache: Während Windows bei über 90 Prozent liegt, krebst Linux um die 1 Prozent herum – auch wenn es eigentlich keinen vernünftigen Grund dafür gibt. Denn schaut man sich Ubuntu zum Beispiel an, das ist ein fix- und fertiges Installationspaket für Linux mit allem drum und dran. Inklusive Textverarbeitung und andere Büroprogramme. Kostenlos, super bequem und einfach – und trotzdem wird es privat kaum genutzt.
Wo wird Linux denn heutzutage eingesetzt, was sind die Anwendungen die damit laufen?
Linux hatte schon immer seine Stärke vor allen in den Nischen des Internets. Der Großteil aller Web-Server im Netz laufen mit Linux. Ganz wichtig für das offene und kostenlose Betriebssystem ist auch der industrielle Bereich, die sogenannten Embedded Systems. Also Computer, die zum Beispiel in der Waschmaschine für den richtigen Schleudergang oder in der Klimaanlage für optimale Temperaturen sorgen. Diese Steuercomputer laufen mehr und mehr auf Linux, weil die Entwicklung mit diesem Open Source Betriebssystem einfach und kostengünstig ist.
Und aus dem gleichen Grund findet Linux auch auf immer mehr Smartfones, also hochwertigen Mobiltelefonen Einsatz. Alle großen Mobiltelefon-Hersteller arbeiten damit. Ganz stark ist hier die Linux-Plattform Android, die der Suchmaschinenkonzern Google herausgebracht und fest im Mobilfunkmarkt etabliert hat. Google greift damit unmittelbar Apple mit ihrem iPhone und iPad an – sehr erfolgreich sogar. Am Freitag soll auch auf dem Linuxtag der erste Tablet-PC mit Android, übrigens eine Berliner Entwicklung, gezeigt werden. Also im Mobilfunkbereich ist Linux sehr gut etabliert.
Woran basteln und entwickeln denn die Linux- und Open-Source-Fans von heute, was ist der Trend den man auf dem Linux-Tag erkennen kann?
Das Web 2.0, also die ganz sozialen Netzwerke wie Facebook oder Twitter, die haben es einigen Aktivisten der Open-Source-Bewegung aktuell angetan. Denn die Idee der offenen Kommunikation und Vernetzung ist ja ihr ureigenstes Feld – auf der anderen Seite gefällt ihnen die Kommerzialisierung und der mangelnde Datenschutz der kommerziellen Angebote ganz und gar nicht.
Deshalb gibt es eine ganz, ganz zarte Gegenbewegung, die ich allerdings sehr interessant finde. Man versucht solche Plattformen durch eigene, verteilt entwickelte und betriebene Netze zu ersetzen. Da tritt zum Beispiel Diaspora gegen Facebook an oder StatusNet gegen Twitter. Da gibt es Bittorent zum Verteilen von Daten, oder FreeSeek zum Suchen.
Diesen Projekten gemein ist, dass sie von vielen unterschiedlichen Entwicklern im offenen Dialog kreiert werden, also transparent ist, was passiert. Und sie sollen in einer Art genossenschaftlichen Modell gemeinschaftlich von den Nutzern selbst betrieben werden. Da wird etwa dran gedacht, dass die Nutzer, die ihren Computer gerade nicht benötigen, ihn laufen lassen, damit er in dieser ungenutzten Zeit als Server im Internet dient. Das sind erste Ideen dazu, Alternativen zu kommerziellen Diensten zu bieten.
Sie zeigen aber, dass die Open Source Szene lebt – da sind technisch versierte Leute, die gerne etwas mit anderen und für andere tun wollen. Sie haben Spaß haben an komplexen Lösungen, und sie wollen vor allem die beste Lösung für den Anwender – auch in Sachen Datenschutz.
Was wird die Zukunft sein für Linux, wo wird es hingehen?
Was den kommerziellen Einsatz von Linux angeht, da sehe ich vor den ganzen Bereich der Internet-Telefonie als Zukunftsfeld. Immer mehr Menschen telefonieren über das Internet und über kurz oder lang wird das herkömmliche Telefonnetz gekappt. Telefonieren wir technische gesehen in die Rechenzentren der Internetprovider verlegt. Bei ihnen wird der größte Teil der Internet-Telefonie mit Linux-Servern gesteuert. Auch hier ist also Tux, das Pinguin-Maskottchen der Linux-Freunde, gern gesehen.
Ganz vorsichtig sage ich jein. Vorsichtig deshalb, weil diese Frage für ganz weinige Linux-Anhänger immer noch eine Glaubensfrage ist. Früher, vor drei, vier Jahren noch hätte es einen Sturm der Entrüstung gegeben, hätte man die Frage nicht eindeutig mit Ja beantwortet. Die Grabenkämpfe zwischen den Open-Source-Anhängern und der Firma Microsoft sind aber vorbei.
Microsoft ist sogar auf dem Linuxtag vertreten, ohne dass jemand protestieren würde. Wenn man es nüchtern betrachtet, dann muss man einfach feststellen, dass Linux im privaten Bereich, also auf den Rechnern zuhause und auch im Büro so gut wie gar keine Rolle spielt. Da sprechen die Marktanteile eine klare Sprache: Während Windows bei über 90 Prozent liegt, krebst Linux um die 1 Prozent herum – auch wenn es eigentlich keinen vernünftigen Grund dafür gibt. Denn schaut man sich Ubuntu zum Beispiel an, das ist ein fix- und fertiges Installationspaket für Linux mit allem drum und dran. Inklusive Textverarbeitung und andere Büroprogramme. Kostenlos, super bequem und einfach – und trotzdem wird es privat kaum genutzt.
Wo wird Linux denn heutzutage eingesetzt, was sind die Anwendungen die damit laufen?
Linux hatte schon immer seine Stärke vor allen in den Nischen des Internets. Der Großteil aller Web-Server im Netz laufen mit Linux. Ganz wichtig für das offene und kostenlose Betriebssystem ist auch der industrielle Bereich, die sogenannten Embedded Systems. Also Computer, die zum Beispiel in der Waschmaschine für den richtigen Schleudergang oder in der Klimaanlage für optimale Temperaturen sorgen. Diese Steuercomputer laufen mehr und mehr auf Linux, weil die Entwicklung mit diesem Open Source Betriebssystem einfach und kostengünstig ist.
Und aus dem gleichen Grund findet Linux auch auf immer mehr Smartfones, also hochwertigen Mobiltelefonen Einsatz. Alle großen Mobiltelefon-Hersteller arbeiten damit. Ganz stark ist hier die Linux-Plattform Android, die der Suchmaschinenkonzern Google herausgebracht und fest im Mobilfunkmarkt etabliert hat. Google greift damit unmittelbar Apple mit ihrem iPhone und iPad an – sehr erfolgreich sogar. Am Freitag soll auch auf dem Linuxtag der erste Tablet-PC mit Android, übrigens eine Berliner Entwicklung, gezeigt werden. Also im Mobilfunkbereich ist Linux sehr gut etabliert.
Woran basteln und entwickeln denn die Linux- und Open-Source-Fans von heute, was ist der Trend den man auf dem Linux-Tag erkennen kann?
Das Web 2.0, also die ganz sozialen Netzwerke wie Facebook oder Twitter, die haben es einigen Aktivisten der Open-Source-Bewegung aktuell angetan. Denn die Idee der offenen Kommunikation und Vernetzung ist ja ihr ureigenstes Feld – auf der anderen Seite gefällt ihnen die Kommerzialisierung und der mangelnde Datenschutz der kommerziellen Angebote ganz und gar nicht.
Deshalb gibt es eine ganz, ganz zarte Gegenbewegung, die ich allerdings sehr interessant finde. Man versucht solche Plattformen durch eigene, verteilt entwickelte und betriebene Netze zu ersetzen. Da tritt zum Beispiel Diaspora gegen Facebook an oder StatusNet gegen Twitter. Da gibt es Bittorent zum Verteilen von Daten, oder FreeSeek zum Suchen.
Diesen Projekten gemein ist, dass sie von vielen unterschiedlichen Entwicklern im offenen Dialog kreiert werden, also transparent ist, was passiert. Und sie sollen in einer Art genossenschaftlichen Modell gemeinschaftlich von den Nutzern selbst betrieben werden. Da wird etwa dran gedacht, dass die Nutzer, die ihren Computer gerade nicht benötigen, ihn laufen lassen, damit er in dieser ungenutzten Zeit als Server im Internet dient. Das sind erste Ideen dazu, Alternativen zu kommerziellen Diensten zu bieten.
Sie zeigen aber, dass die Open Source Szene lebt – da sind technisch versierte Leute, die gerne etwas mit anderen und für andere tun wollen. Sie haben Spaß haben an komplexen Lösungen, und sie wollen vor allem die beste Lösung für den Anwender – auch in Sachen Datenschutz.
Was wird die Zukunft sein für Linux, wo wird es hingehen?
Was den kommerziellen Einsatz von Linux angeht, da sehe ich vor den ganzen Bereich der Internet-Telefonie als Zukunftsfeld. Immer mehr Menschen telefonieren über das Internet und über kurz oder lang wird das herkömmliche Telefonnetz gekappt. Telefonieren wir technische gesehen in die Rechenzentren der Internetprovider verlegt. Bei ihnen wird der größte Teil der Internet-Telefonie mit Linux-Servern gesteuert. Auch hier ist also Tux, das Pinguin-Maskottchen der Linux-Freunde, gern gesehen.