Sie hören den lyrischen Tageskommentar von den Poetry Slammern Lene Morgenstern und Dominik Erhard im Rahmen des Lyriksommers dienstags und freitags in der "Lesart" - oder online.
Ich bin dann mal weg
Die Sonne verfinstert - und alle wollen es sehen. Das war das große Thema gestern in den USA, und Europa blickte fasziniert und ein wenig neidisch zu. Dazu ein lyrischer Kommentar von Lene Morgenstern.
Seit Kopernikus wisst ihr davon
ihr seid flying
durch den Weltraum.
Es fliegt das Planetensystem
seit dem Big Bang Klingeling
elliptisch um mein Licht herum.
Doch nimmt man mich nur selten wahr
man schätzt nun mal gering
was immerzu tagtäglich da. Darum
bin ich jetzt weg.
Im Dunkeln seht ihr nichts. Absolutely nothing!
Ihr: Würmling! Ich: Beleuchtungzentrum!
Alles dreht sich ganz um mich
die Planeten, die Nasa, sämtliches Talking
und zudem nun auch der Profit und der Konsum.
Man verkauft jetzt selbst die Finsternis
Business ist der King
es braucht kein Licht und keine Weitsicht und auch kein Visum.
Ich mache dann mal dunkel
so you can’t see anything
about US-America. Das freut doch, dideldum.
Und danach komm ich wieder
ich werde weiter shining
und meine Wärme spenden, ich mach das gratis bis zum
Tag, an dem ich nochmals gehe
ich werd mich dann uninstalling
am Himmel über Deutschland an folgendem Datum:
2081 werd ich dort finster werden und wenn ihr Fuzzis weiter Faxen macht
dort unten auf der Erden
dann gibts The Final Countdown mit Feuer und BUMM!-Banging.
Kurzum
fackle ich dann alles ab oder ziehe den Stecker
es ist fünf vor Apocalypse und das war der Wecker.