Der Mann hinter Bud Spencer: Synchron-Legende Rainer Brandt ist tot

    Rainer Brandt erhält am 20. Januar 2014 in Berlin den Kulturpreis der Boulevardzeitung BZ in der Kategorie "Synchron-Kunst".
    Rainer Brandt © dpa / Britta Pedersen
    07.08.2024
    Dieser Künstler prägte den Humor in der Bundesrepublik der 1970er und 1980er Jahre wie kaum ein anderer: Der Schauspieler, Sprecher, Autor und Synchronregisseur Rainer Brandt ist gestorben. Das bestätigte die Hörspielproduzentin Heikedine Körting vom Audiolabel Europa in Hamburg der Deutschen Presse-Agentur. Der Schauspieler wurde 88 Jahre alt. Der Berliner gehörte zu den wichtigsten Größen des Synchronwesens der Nachkriegszeit. Die Deutsche Synchrondatei verzeichnet mehr als 800 Sprechrollen. Er lieh seine Stimme etwa Jean-Paul Belmondo, Tony Curtis, Marcello Mastroianni und Elvis Presley. Brandt, der an der Max-Reinhardt-Schule das Theaterfach erlernt hatte, machte das italienische Schauspieler-Duo Bud Spencer und Terence Hill in Westdeutschland salonfähig - er steuerte die witzigen Sprüche für die deutsche Fassung bei. Sätze wie: "Es ist mir hier zu laut, ich kann nicht richtig kauen!" Brandts Dialogregie prägte auch den flotten Witz vieler Filme mit Louis de Funès, Adriano Celentano, und Pierre Richard. Als sein Meisterstück gilt die britische Krimiserie "Die 2" (1970/71) mit Tony Curtis als US-Playboy Danny Wilde und Roger Moore als steifer britischer Adeliger. Sie verdankt ihre Beliebtheit in Deutschland nach Überzeugung vieler Branchenkenner allein der völligen Neu-Betextung durch Brandt.