Wir sind alle Brüder
Der georgische Gesang ist seit Jahrhunderten tradiert. Vor allem Knaben- und Männerchöre sind im Land beliebt. Ein besonders bekannter ist der Mdzlevari Chor, der nach dem Gesang der Zugvögel benannt ist. Jeder fühlt sich hier als Bruder des anderen.
An jeder georgischen Tafel wird nicht nur gegessen, sondern nach jedem Toast, der von den Gästen erhoben wird, verlangt die Tradition, dass ein Lied folgt. So lernen schon die Kleinsten, dass das Singen überall dazu gehört. Junge Talente können so früh aufgespürt werden und können einem der Chöre beitreten. Beliebt sind Knaben- und Männerchöre. Einer von ihnen, der Mdzlevari Chor, hat in Georgien eine große Bekanntheit.
Gewachsene Tradition
Im Jahr 1993 wurde der Chor Mdzlevari gegründet und bestand aus zehn Männern. Jedes Jahr wuchs der Chor, von Projekt zu Projekt und zählt inzwischen 60 Mitglieder. Jungs ab fünf Jahren werden hier aufgenommen. Das Geheimnis des Chores, so der jetzige Leiter Kakhaber Onashvili, liegt im Zusammenhalt der Mitglieder: "Es ist eine Menge harte Arbeit, und es ist die große Liebe eines jeden zu dem Repertoire. Das lässt uns zusammenwachsen – die junge Generation orientiert sich an den Älteren, die sind Vorbilder, und unser "Schlüssel" ist: singen, singen und immer wieder singen."
Drei Mal treffen sie sich in der Woche, vor Konzerten auch mehr. Der Wille zur Perfektion treibt alle an - und der Spaß, denn es wird auch getanzt. Ebenso kommen traditionelle Musikinstrumente zum Einsatz. Das Repertoire ist auf über 200 Lieder angewachsen, wobei traditionelle Gesänge aufgenommen werden und Chorsätze, die extra für Mdzlevari entstanden sind.
Daneben wird auch getanzt und es werden georgische Volksinstrumente gespielt. Trotz aller Tradition öffnet sich der Chor zunehmend auch internationalem Repertoire. Das Ensemble ist oft im Ausland unterwegs und gibt im Gegenzug im eigenen Land Meisterkurse für andere Chöre, die aus Europa und der Region kommen. (CdR)