Der Nigerianer Francis Arinze gilt als "papabile"
Ist die Zeit reif für einen Schwarzen auf dem Stuhl Petri? Es galt als eine persönliche Geste des verstorbenen Johannes Paul II., dass er einen Afrikaner zu einem seiner Privatsekretäre ausgewählt hatte. Ein Kandidat aus Afrika, der schon seit vielen Jahren als "papabile" gehandelt wird, ist der Nigerianer Francis Arinze.
Es ist nicht zu erwarten, dass Kardinal Francis Arinze strittige Fragen wie "Zölibat" oder "Priestertum der Frau" aufgreifen wird - jedenfalls nicht, um in diesem Bereich Reformen anzustoßen. Überhaupt ist er mit eigenen Positionen zu brennenden Fragen der Zeit nie an die breite Öffentlichkeit gegangen.
Arinze hält sich strikt an die Linie Roms. Dort ist er seit über 20 Jahren für den Dialog mit Nichtchristen zuständig gewesen. Er stand in regelmäßigem Kontakt mit wichtigen Vertretern des Islam. Aus seiner Heimat brachte er dazu Erfahrungen mit: Die Konfrontation der Christen mit dem moslemischen Bevölkerungsteil führte zum Bürgerkrieg in Biafra. Arinze vermittelte zwischen den Parteien und organisierte humanitäre Hilfe aus dem Ausland. Menschen, die ihn persönlich kennen gelernt haben, loben seine freundliche, offene Art.
Doch wenn es um die Fundamente des Glaubens geht, grenzt sich Arinze ab. So wie der Dalai Lama im katholischen Wallfahrtsort Lourdes meditiert hatte, wollte der nigerianische Kardinal beispielsweise nicht an einem buddhistischen Heiligtum gesehen werden. Aus Furcht, die Geste könnte als Vermischung der Religionen missverstanden werden, begründete der 72-Jährige in einem Interview mit dem Buchautor Helmut Ruppert. Von seinem ursprünglichen Glauben hatte sich Arinze schon mit neun Jahren verabschiedet.
Arinzes Eltern und seine vier Geschwister hingen nämlich dem afrikanischen Ahnenglauben des Ibo-Volkes an. Ein Missionspriester, den der verstorbene Papst vor einigen Jahren selig sprach, weckte in Arinzes Kindheit den Wunsch, katholischer Priester zu werden. In diesem Eifer stieg er schnell auf: Schon mit 29 Jahren ist Arinze Liturgieprofessor, mit 31 Jahren hat er in London ein Zusatzdiplom für Pädagogik erworben, mit 32 Jahren wird er Bischof, zwei Jahre später Erzbischof, der sich in sieben Sprachen verständigen kann.
Seit kurzem ist er hier in Rom Präsident der Gottesdienstkongregation. In Punkto Predigt empfiehlt er: kurz und würzig sollte sie sein. Im Radio Vatican führte er unlängst dazu aus:
"Das ist keine mathematische Frage, aber wir haben in den Kirchen 80-jährige Gläubige, auch 20-Jährige, ebenso wie siebenjährige Kinder. Wie lange, meinen Sie, können die ihre Aufmerksamkeit wach halten?"
Arinze hält sich strikt an die Linie Roms. Dort ist er seit über 20 Jahren für den Dialog mit Nichtchristen zuständig gewesen. Er stand in regelmäßigem Kontakt mit wichtigen Vertretern des Islam. Aus seiner Heimat brachte er dazu Erfahrungen mit: Die Konfrontation der Christen mit dem moslemischen Bevölkerungsteil führte zum Bürgerkrieg in Biafra. Arinze vermittelte zwischen den Parteien und organisierte humanitäre Hilfe aus dem Ausland. Menschen, die ihn persönlich kennen gelernt haben, loben seine freundliche, offene Art.
Doch wenn es um die Fundamente des Glaubens geht, grenzt sich Arinze ab. So wie der Dalai Lama im katholischen Wallfahrtsort Lourdes meditiert hatte, wollte der nigerianische Kardinal beispielsweise nicht an einem buddhistischen Heiligtum gesehen werden. Aus Furcht, die Geste könnte als Vermischung der Religionen missverstanden werden, begründete der 72-Jährige in einem Interview mit dem Buchautor Helmut Ruppert. Von seinem ursprünglichen Glauben hatte sich Arinze schon mit neun Jahren verabschiedet.
Arinzes Eltern und seine vier Geschwister hingen nämlich dem afrikanischen Ahnenglauben des Ibo-Volkes an. Ein Missionspriester, den der verstorbene Papst vor einigen Jahren selig sprach, weckte in Arinzes Kindheit den Wunsch, katholischer Priester zu werden. In diesem Eifer stieg er schnell auf: Schon mit 29 Jahren ist Arinze Liturgieprofessor, mit 31 Jahren hat er in London ein Zusatzdiplom für Pädagogik erworben, mit 32 Jahren wird er Bischof, zwei Jahre später Erzbischof, der sich in sieben Sprachen verständigen kann.
Seit kurzem ist er hier in Rom Präsident der Gottesdienstkongregation. In Punkto Predigt empfiehlt er: kurz und würzig sollte sie sein. Im Radio Vatican führte er unlängst dazu aus:
"Das ist keine mathematische Frage, aber wir haben in den Kirchen 80-jährige Gläubige, auch 20-Jährige, ebenso wie siebenjährige Kinder. Wie lange, meinen Sie, können die ihre Aufmerksamkeit wach halten?"