Der Praktikant im Freudenhaus

Von Werner Nording |
Nach dem Sieg gegen Werder Bremen will F.C. St. Pauli nun auch den FC Bayern im DFB-Pokal schlagen. Ein scheinbar hoffnungsloses Unterfangen, aber Angst hat der Fußball-David vor den Millionärskickern aus München nicht. Denn beim St. Pauli ist alles anders. Der Sportdirektor ist bislang als unbezahlter Praktikant angestellt, als Vereinspräsident führt ein Theatermann von der Reeperbahn die Geschäfte, die (oft gut betuchten) Fans bevorzugen Stehplätze, um das besondere Flair zu erleben, und der Trainer kommt nicht im Porsche, sondern mit dem Fahrrad zum Spiel. Und auch wenn der Kiez-Club nicht nach Berlin zum Finale fahren sollte, eins hat er schon jetzt erreicht: Durch die Einnahmen aus den Pokalspielen ist der Verein schuldenfrei.