Was sind für Sie die "Sensationen des Gewöhnlichen"?
Ein Weggefährte nannte ihn einmal das Gegenteil eines Leitartikelschreibers. Und tatsächlich hatte Michael Rutschky nie den Wunsch, die großen politischen oder gesellschaftlichen Panoramen zu entwerfen. Das Metier dieses Schriftstellers ist der Alltag.
Die 68er-Revolte und die Wiedervereinigung beschreibt Michael Rutschky als seine schönsten Erlebnisse.
Während seine Frau, die vor fünf Jahren verstorbene Publizistin Katharina Rutschky, gleichermaßen für ihre Diskussionsfreude geschätzt und gefürchtet war, widmet sich Michael Rutschky eher dem stillen Beobachten.
Um dem Alltag des festangestellten Redakteurs etwas entgegenzusetzen, schrieb er ein Tagebuch. Seine Aufzeichnungen aus den Jahren 1981 bis 84 kommen im September unter dem Titel "Mitgeschrieben - Die Sensationen des Gewöhnlichen" heraus (Berenberg Verlag).
Warum hält Michael Rutschky das Genre "Tagebuch" für gefährlich?
Wieso war er nie so diskussionsfreudig wie seine Frau?
Und weshalb gab ihm sein Vater den Rat, niemals Angestellter zu werden?
Wieso war er nie so diskussionsfreudig wie seine Frau?
Und weshalb gab ihm sein Vater den Rat, niemals Angestellter zu werden?