"Der rosarote Panther 2"

Von Hans-Ulrich Pönack |
Die galante Gauner-Komödie "Der rosarote Panther" von 1963 ist wieder einmal von Hollywood verfilmt worden. Das Remake ist eine fade Gag-Nummernrevue um den Pariser Inspektor Closeau, gespielt von Steve Martin, der als Trottel vom Dienst in jedes erdenkliche Fettnäpfchen tritt.
Der rosarote Panther 2
USA 2009, Regie: Harals Zwart, Hauptdarsteller: Steve Martin, Emily Mortimer, 92 Minuten, ab sechs Jahren

Harald Zwart ist ein Niederländer, Jahrgang ´65, der in Norwegen aufwuchs, die Film-Akademie in Amsterdam absolvierte, TV-Werbespots und Musikclips drehte, aus seiner erfolgreichen Mini-Serie für das skandinavische Fernsehen, "Commander Hamilton" (1997), seinen ersten Kino-Spielfilm umschnitt, der dann zum erfolgreichsten Jahresfilm mutierte und der schließlich von Hollywood "gerufen" wurde, um hier "komische Standard-Movies" zu inszenieren (Debüt: "Eine Nacht bei McCools" (2001), danach: "Agent Cody Banks", 2003). Derzeit ist er dabei, das Remake von "The Karate Kid" (1983) zu realisieren.

Apropos Remake: Was um Himmels Willen hat eigentlich Hollywood bewogen, eine der schönsten, ulkigsten, galantesten Gauner-Komödien aller Kino-Zeiten neu aufzulegen? Denn der Blake-Edwards-Klassiker "Der rosarote Panther" von 1963, mit dem vorzüglichen wie unvergessenen Peter Sellers in der Hauptrolle als herrlich schusselige Detektiv-Karikatur, kann nicht übertrumpft bzw. "einfach so" neu aufgelegt werden. Das hat schon 2006 überhaupt nicht funktioniert und ist auch jetzt ziemlich doof-platt-langweilig-überflüssig.

Obwohl sich damals der 60-jährige texanische Komiker-Haudegen Steve Martin ("Tote tragen keine Karos", "Vater der Braut", "Haus über Kopf") sichtlich anstrengte, seinem "neuen" Inspektor Closeau-Trottel irres Leben einzuhauchen, waren die Gags nur platt, blöd, uninspiriert-dämlich. Damals schon: Kein Lachen möglich. Jetzt nun also die Fortsetzung, die es bekanntlich sogar in den diesjährigen Berlinale-Wettbewerb in die Kategorie "Außer Konkurrenz" schaffte. Und auch jetzt wieder: Eine ziemlich fade Gag-Nummernrevue um den bescheuerten, aber erfolgreichen Pariser Inspektor, der als permanenter Doofkopp von einem Fettnäpfchen in das nächste tritt. Das aber nie merkt und deshalb so beknackt weitermacht.

Doch wiederum sind die mimischen wie gedanklichen Ulks abgestandene Ideen-Zoten, die selten "wirken". Echte Lacher als Reaktion auf originelle Situationen provoziert die dünn-dämliche Handlung kaum. Von Pointen ganz zu schweigen, sieht man mal von einer ganz kurzweiligen "Papst-Show" mit anarchistisch-frechen Nett-Faxen mal ab. Der vitale Martin und seine dürftige Slapstick-Show, nein danke.

Worum es geht? Na der berühmte Diamant-Ring ist mal wieder geklaut worden, währenddessen andere wertvolle Kulturschätze auch andauernd verschwunden sind. Ein Fahndungsteam aus Europa und Asien macht sich - unter Führung von Closeau – an die deftig-heftige Schnüffelarbeit. Mit im namhaften Ensemble: Jean Reno (!), Alfred Molina, Emily Mortimer, Andy Garcia, Lily Tomlin sowie John Cleese. Na ja - Oh je.