"Der schöne Auftrag, allem untreu zu sein"

Von Sigrid Brinkmann |
Er war Frankreichs bester "Exportartikel", ungeachtet der Tatsache, dass sich sein Denken und Leben in Brüchen und Kehrtwendungen vollzog. In Gesprächen unter anderen mit der Sartre-Biographin Annie Cohen-Solal skizziert das Feature Etappen im Wirken des Philosophen, der bis zuletzt dem Neubeginn verpflichtet blieb.
Kein Philosoph des 20. Jahrhunderts hat sein Leben mehr in die Öffentlichkeit getragen als Jean-Paul Sartre. Er war Frankreichs bester "Exportartikel", ungeachtet der Tatsache, dass sich sein Denken und Leben in Brüchen und Kehrtwendungen vollzog. In der Untreue gegenüber allem erkannte Sartre den "schönen Auftrag" seines Lebens.

Welcher inneren Logik gehorchte "das Zerreißen seines Werks"? Welcher Zusammenhang besteht zwischen Sartres 1946 veröffentlichtem Essay "Überlegungen zur Judenfrage" und der Entdeckung der Lévinas’schen Ethik am Ende seines Lebens? Warum hörte er auf, Literatur zu schreiben, nachdem ihm 1964 der Nobelpreis zugesprochen wurde?

In Gesprächen mit der Sartre-Biographin Annie Cohen-Solal, mit Claude Lanzmann, dem Freund und Herausgeber der von Sartre gegründeten Zeitschrift "Les Temps Modernes", sowie dem Übersetzer und Präsidenten der deutschen Sartre-Gesellschaft, Vincent von Wroblewsky, skizziert Sigrid Brinkmann Etappen im Wirken des Schriftstellers und Philosophen, der bis zuletzt dem Neubeginn verpflichtet blieb.

Manuskript: Der schöne Auftrag, allem untreu zu sein