Der Sound der documenta 13
Die documenta 13 zeigt sich tongewaltig: elektronische Musik aus dem Libanon, afrikanischer Sprechgesang, eine amerikanische Klangmaschine aus Kuhglocken und Autohupen. Mit ihrem Kunstbegriff schließt sie alle Sinne ein.
So empfing der Libanese Tarek Atoui die ersten documenta-Gäste am Eingang des Museums Fridericianum. Seine elektronische Musik entsteht in spektakulärer Liveperformance. Wie keine andere Weltkunstschau zuvor, ist diese documenta 13 durch ihre Sounds definiert, durch Töne und Geräusche, die sich dem Ohr einprägen.
Metronome und afrikanischer Sprechgesang: der Klang der Videoinstallation von William Kentridge. Viele halten sie für ein Meisterwerk der documenta. "The Refusal of time" - die Ablehnung der Zeit. Es geht um das unerbittliche Zeitraster, das den kolonialisierten Ländern von Europa auferlegt wurde, um Newton und Einstein. Aber auch um den vergeblichen menschlichen Wunsch, dem Diktat der Zeit zu entrinnen. Eine symbolträchtige Arbeit der documenta 13: Geht es ihr doch auch um den Protest gegen das digitale Zeitalter, seine Zwänge und Denkverbote.
In angenehmer Weise anachronistisch gebärdet sich der kalifornische Kunstveteran Lllyn Foulkes, immer wieder neu entdeckt, immer wieder vergessen. Nicht nur seine skurrilen Reliefbildern sind eine Attraktion der documenta 13, sondern auch seine Klangmaschine aus Schlagzeug, Kuhglocken und Autohupen. Dann und wann schwingt er sich hinter sie und performt mit großer Hingabe.
Geradezu pathetisch dagegen die Klanginstallation der Kanadier Janet Cardiff und Georges Bures Miller auf einer Lichtung im Auewäldchen. Aus 40 versteckt angebrachten Lautsprechern dringen Geräusche von Schlachtenlärm, von Jahrhundertkatastrophen, aber auch intime Momente von Gesang und Gespräch. Andächtig sitzen die Zuhörer auf Baumstümpfen, lassen ihren Assoziationen freien Lauf und sehen zweifellos eine Fülle von Bildern vor Augen. Ob betende Motoren von Thomas Bayrle (Sound Bayrle) oder esoterische Klänge am Tsunami-Pavillon von Shinroe Otake (Sound Otake) - mit ihrem Sound signalisiert diese documenta ihren Grenzübertritt, ihren alle Sinne erfassenden Kunstbegriff.
Metronome und afrikanischer Sprechgesang: der Klang der Videoinstallation von William Kentridge. Viele halten sie für ein Meisterwerk der documenta. "The Refusal of time" - die Ablehnung der Zeit. Es geht um das unerbittliche Zeitraster, das den kolonialisierten Ländern von Europa auferlegt wurde, um Newton und Einstein. Aber auch um den vergeblichen menschlichen Wunsch, dem Diktat der Zeit zu entrinnen. Eine symbolträchtige Arbeit der documenta 13: Geht es ihr doch auch um den Protest gegen das digitale Zeitalter, seine Zwänge und Denkverbote.
In angenehmer Weise anachronistisch gebärdet sich der kalifornische Kunstveteran Lllyn Foulkes, immer wieder neu entdeckt, immer wieder vergessen. Nicht nur seine skurrilen Reliefbildern sind eine Attraktion der documenta 13, sondern auch seine Klangmaschine aus Schlagzeug, Kuhglocken und Autohupen. Dann und wann schwingt er sich hinter sie und performt mit großer Hingabe.
Geradezu pathetisch dagegen die Klanginstallation der Kanadier Janet Cardiff und Georges Bures Miller auf einer Lichtung im Auewäldchen. Aus 40 versteckt angebrachten Lautsprechern dringen Geräusche von Schlachtenlärm, von Jahrhundertkatastrophen, aber auch intime Momente von Gesang und Gespräch. Andächtig sitzen die Zuhörer auf Baumstümpfen, lassen ihren Assoziationen freien Lauf und sehen zweifellos eine Fülle von Bildern vor Augen. Ob betende Motoren von Thomas Bayrle (Sound Bayrle) oder esoterische Klänge am Tsunami-Pavillon von Shinroe Otake (Sound Otake) - mit ihrem Sound signalisiert diese documenta ihren Grenzübertritt, ihren alle Sinne erfassenden Kunstbegriff.