Das Leben mit Hartz IV
In der Hartz IV-Debatte wird häufig über die Betroffenen gesprochen, nicht aber mit ihnen. Wir haben heute die Hartz IV-Empfängerin Anna Schmidt zu Gast und die Linken-Politikerin und frühere Mitarbeiterin im Job-Center Inge Hannemann, die beide von ihren Erfahrungen erzählen.
Reicht Hartz IV zum Leben? Politiker diskutieren derzeit über eine mögliche Reform des Arbeitslosengelds II. Arbeitsminister Hubertus Heil (SPD) kündigte an, eine Erhöhung des Hartz IV-Satzes zu prüfen. Gegenwind für diesen Vorschlag bekommt er nun vom FDP-Vorsitzenden Christian Lindner. Die Betroffenen kommen in der politischen Debatte aber häufig zu kurz.
Einladung nach Hörerpost
Über Facebook erreichte uns bei einer früheren Mittagssendung über Facebook Hörerpost von der Hartz IV-Empfängerin Anna Schmidt. Sie beschwerte sich, dass weder unser Moderator Korbinian Frenzel noch sein Gast, die "Tagesspiegel"-Journalistin Cornelia Fetscher wüssten, wovon sie sprächen. "Ich bin so unendlich wütend", schrieb Schmidt damals. "Wieso laden Sie in ein solches Gespräch nicht Menschen ein, die wirklich wissen, wie sich Armut anfühlt. Die in Armut leben?"
Das haben wir nun getan und unsere Hörerin Anna Schmidt in unsere heutige Sendung eingeladen, zusammen mit der Linken-Politikerin Inge Hannemann. Sie wurde von ihrem Posten als Jobcenter-Mitarbeiterin suspendiert, weil sie öffentlich das Hartz IV-System kritisiert hatte. Jetzt kämpft sie mit ihrer Initiative "Sanktionsfrei" gegen die Gängelung von Leistungsberechtigten. Zur Debatte trägt außerdem unser Hauptstadtkorrespondent Volker Finthammer bei, der die aktuelle Debatte über Hartz IV im politischen Berlin analysiert.
Zu hören ist auch die Kolumne aus Sarah Wieners Speisekammer "Unser täglich Brot".