Caroline Fetscher ist seit 1997 Autorin des Tagesspiegel. Sie studierte Literaturwissenschaft und Psychologie. Zu ihren Themen gehören gesellschaftliche Debatten in den Bereichen Kultur und Politik, insbesondere Menschenrechte und Kinderschutz.
Lammert über Kohl: "Glücksfall", aber auch "stur"
Der Bundestag hat des verstorbenen Altkanzlers Helmut Kohl gedacht. Das ist eins unserer Themen mit der Journalistin Caroline Fetscher. Außerdem: Antisemitismus-Doku in der ARD und mehr Überwachung durch Staatstrojaner.
Der Bundestag hat den verstorbenen Altkanzler Helmut Kohl gewürdigt. Bundestagspräsident Norbert Lammert sagte zu Beginn der Sitzung: "Wir verdanken es wesentlich ihm, dass sie heute Realität ist, die friedliche Einheit unseres Landes in einem freien und befriedeten Europa." Er sei ein "Glücksfall für Deutschland und Europa" gewesen. Lammert erinnerte jedoch auch an die Niederlagen und Schwächen des Altkanzler: "Kohls Weg säumten nicht zuletzt Verletzungen - die er selbst erlitt und die er anderen zufügte." Mit Blick auf die Spendenaffäre sprach Lammert von der "außergewöhnlich sturen Persönlichkeit" des Altkanzlers.
An der Würdigung Kohls im Bundestag nahmen auch Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier sowie die Alt-Bundespräsidenten Joachim Gauck und Horst Köhler teil. Der am Freitag verstorbene Kohl soll mit einem europäischen Trauerakt geehrt werden, einen nationalen Staatsakt aber soll es nicht geben.
Antisemitismus-Doku nun doch in der ARD
Nach langem Hin und Her hat die ARD die umstrittene Dokumentation "Auserwählt und ausgegrenzt - Der Hass auf Juden in Europa" gezeigt. Die Auftraggeber, Arte und der Westdeutsche Rundfunk, hatten sich zunächst gegen eine Ausstrahlung entschieden und den Autoren inhaltliche Mängel vorgeworfen.
Gehackt vom Staat?
Ermittler sollen in Zukunft leichter Smartphones und Computer ausspionieren dürfen. Im Bundestag steht dazu heute eine Gesetzesänderung auf der Tagesordnung, die die Hürden für den Einsatz entsprechender Spionage-Software - sogenannte Staatstrojaner - senkt. - Auf dem Weg zum gläsernen Bürger - wie weit darf der Staat gehen? Darüber sprechen wir mit dem Rechtswissenschaftler und Kriminologen Tobias Singelnstein von der Universität Bochum.