Der Tag mit Cécile Calla

Diesel-Fahrverbote: Wie weit darf Richter-Bashing gehen?

Die französische Journalistin Cécile Calla
Die französische Journalistin Cécile Calla © picture alliance / ZB / Karlheinz Schindler
Moderation: Korbinian Frenzel |
Politiker kritisieren heftig das gerichtlich verhängte Dieselfahrverbot für die A 40. Ist das ein Angriff auf die Gewaltenteilung? Das fragen wir die Journalistin Cécile Calla. Außerdem: Merkel in Chemnitz, Erwartungen an den Macron-Besuch, Gendersternchen.
Bundesverkehrsminister Scheuer (CSU) ließ via "Bild"-Zeitung wissen: Ihm stehe es zwar nicht zu, die Justiz zu kritisieren: "Aber wenn eine Richterin ein Diesel-Fahrverbot für eine Autobahn anordnet, halte ich das für unverhältnismäßig." FDP-Bundestagsfraktions-Vize Frank Sitta bezeichnet das Gerichtsurteil als "völlig absurd". Dürfen Politiker sich derart in richterliche Urteile einmischen? Und wieviel Spielraum haben Richter bei ihrer Urteilsfindung?

Merkel in Chemnitz: Zu spät?

Heute besucht Kanzlerin Merkel Chemnitz - fast drei Monate nach dem gewaltsamen Tod eines 35-Jährigen und den Ausschreitungen von Rechtsextremisten. Oberbürgermeisterin Barbara Ludwig hatte den Besuch als "viel zu spät" kritisiert. Was kann eine solche Visite überhaupt bringen, jenseits von Symbolpolitik?

Schulterschluss mit Macron?

Große Eintracht zeigten Merkel und der französische Präsident Macron zuletzt bei den Gedenkfeierlichkeiten in Paris, bei denen an das Ende des Ersten Weltkriegs erinnert wurde. Später griff die Kanzlerin Macrons Vorschlag einer europäischen Armee auf. Am Sonntag nun kommt der Präsident nach Berlin. Üben beide jetzt tatsächlich den Schulterschluss? Und was können sie bewirken?

Brauchen wir eine geschlechtergerechte Orthografie?

Ob Hörer*innen, HörerInnen oder Hörer_innen: Geschlechtergerechte Sprache ist immer ein Stolperer im Schriftbild. Heute will der Rat für deutsche Rechtschreibung eine Empfehlung aussprechen. Wie nötig ist das?

Die französische Journalistin Cécile Calla lebt seit 2003 in Berlin. Sie studierte Geschichte, Politik und Soziologie und arbeitete zunächst als freie Journalistin. Von 2006 bis 2010 war Calla als Deutschland-Korrespondentin für die französische Tageszeitung "Le Monde" tätig und dann als Chefredakteurin des deutsch-französischen Magazins "ParisBerlin". Die Journalistin ist Autorin des Buches "Tour de Franz" über ihre Erlebnisse in Deutschland. Für das Buch "Que reste-t-il du couple franco-allemand?" wurde sie mit dem deutsch-französischen Parlamentspreis 2015 ausgezeichnet.

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