Die französische Journalistin Cécile Calla lebt seit 2003 in Berlin. Sie studierte Geschichte, Politik und Soziologie und arbeitete zunächst als freie Journalistin. Von 2006 bis 2010 war Calla als Deutschland-Korrespondentin für die französische Tageszeitung "Le Monde" tätig und dann als Chefredakteurin des deutsch-französischen Magazins "ParisBerlin". Die Journalistin ist Autorin des Buches "Tour de Franz" über ihre Erlebnisse in Deutschland. Für das Buch "Que reste-t-il du couple franco-allemand?" wurde sie mit dem deutsch-französischen Parlamentspreis 2015 ausgezeichnet.
Was macht das französisch-deutsche Paar?
Mit dem Beginn des Klima-Gipfels in Bonn stehen auch Deutschland und Frankreich vor der Herausforderung, ihrer europäischen Führungsrolle gerecht zu werden. Die französische Journalistin Cécile Calla arbeitet in Berlin und kennt beide Perspektiven. Weitere Themen sind die "Paradise Papers" und die Vergabe des Literaturpreises "Prix Goncourt".
In Bonn wird ab heute beraten, wie das Pariser Klimaabkommen umgesetzt werden kann. Zum Start der UN-Klimaschutz-Konferenz wollen wir von unserem Studiogast, der französischen Journalistin Cécile Calla wissen, ob Präsident Emmanuel Macron auch bei diesem Thema eine Führungsrolle in Europa einnimmt? Sie setzt da eher auf eine deutsche Initiative. Unser Hauptstadtkorrespondent Klaus Remme berichtet aus den Sondierungverhandlungen für eine Jamaika-Koalition, welchen Stellenwert das Thema dort einnimmt.
Wir sprechen auch über die Veröffentlichung der "Paradise Papers" und die Frage, welchen Effekt die neuesten Enthüllungen über Steuerschlupflöcher haben. In Saudi Arabien wurden mittlerweile rund 50 Prinzen, Minister und Ex-Minister festgenommen. Kronprinz Mohammed bin Salman will offenbar unliebsame Gegenspieler loswerden. Unser Korrespondent Carsten Kühntopp erläutert die jüngsten Entwicklungen.
Der "Prix Goncourt"
Die Vergabe des Literaturpreises "Prix Goncourt" ist der jährliche Höhepunkt des literarischen Lebens in Frankreich. Verkündet wird der Preis im Restaurant "Le Drouant" in der Nähe der Pariser Oper. Der oder die Auserwählte eilt dann entweder von zu Hause, meist aber vom Verlag aus dorthin, um zusammen mit der Jury aus einem Fenster im ersten Stock des Restaurants zu winken. Unser Studiogast hat zwar noch keinen Favoriten, aber Cécile Calla erläutert das eigenwillige Ritual. Bemerkenswert findet sie, dass Präsident Macron die Preisträgerin des letzten Jahres, Leila Slimani, gerade als Repräsentantin der Frankophonie ausgewählt hat.