Christian Demand ist Kunsthistoriker und Kulturphilosoph. Seit 2012 ist er Herausgeber der Zeitschrift "Merkur".
Brauchen wir ein anderes Männerbild?
Seit dem Weinstein-Skandal ist Sexismus zum Dauerthema geworden, mit täglich neuen Anschuldigungen. Wir fragen den Kulturphilosophen Christian Demand, ob sich Männer genug an dieser Debatte beteiligen und ob wir immer noch ein überholtes Männerbild haben.
Der Weinstein-Skandal um sexuelle Belästigung und Vergewaltigung zieht knapp einen Monat nach seiner Enthüllung immer weitere Kreise: Ob im Filmgeschäft, am Theater, in den Parlamenten oder andernorts in der Gesellschaft - täglich werden neue Vorwürfe und Anschuldigungen gegen prominente und weniger prominente Männer laut, sie hätten Frauen sexuell belästigt, bedrängt, vergewaltigt.
Das Thema Sexismus ist plötzlich wieder in aller Munde. Oder doch nur in Frauenmund? So schrieb beispielsweise Christian Gesellmann vor einigen Tagen in einem "Krautreporter"-Artikel, "Die Wahrheit ist: Ich bin 33 Jahre alt und ich kann mich an kein einziges Gespräch mit anderen Männern erinnern, in dem wir über dieses Thema gesprochen haben: sexuelle Gewalt gegenüber Frauen." Müssen Männer mehr über sexuelle Gewalt reden? Brauchen wir ein anderes Männerbild?
Das fragen wir unseren heutigen Studiogast, den Kulturphilosophen und "Merkur"-Herausgeber Christian Demand.
Außerdem in der Sendung: Eine Zwischenbilanz der Sondierungsgespräche zu Jamaika - wird die Koalition zerredet, bevor sie überhaupt zustandekommt? Und: Politikerbashing als Kunstaktion? - Milo Raus "Weltparlament" in der Schaubühne. Und wie jeden Freitag: Udo Pollmers Kolumne "Mahlzeit" - heute über Mineralöle in Lebensmitteln.