Christina Weiss ist Publizistin, Beraterin und Hochschullehrerin. Ab Anfang der 90er Jahre war sie zehn Jahre lang Kultursenatorin in Hamburg, zeitweise war sie im Senat auch für die Gleichstellung zuständig. Von 2002 bis 2005 war Weiss dann Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien. Sie engagiert sich in verschiedenen Stiftungen und ist Mitglied des PEN-Zentrums Deutschland.
Wovon wir (politisch) träumen
Vor 50 Jahren wurde Martin Luther King erschossen. Er hatte einen Traum. Wovon träumen wir? Weitere Themen in unserer Mittagssendung: das deutsche Theater als (mögliches) Weltkulturerbe und die erschreckend hohe Abbrecherquote unter deutschen Lehrlingen.
Er war ein Hoffnungsträger für Millionen von Menschen. Martin Luther King kämpfte gewaltfrei gegen den amerikanischen Rassismus, überlebte drei Bombenattentate und und wurde regelmäßig ins Gefängnis gesteckt. Und er hielt eine der berühmtesten Reden aller Zeiten, mit einem einfachen, aber ungeheuer wirkungsmächtigen Satz, der seitdem immer und immer wieder zitiert wird: "I have a dream."
Wovon träumen wir heute? Sollten wir mehr träumen? Braucht die Politik wieder mehr Visionen? Das fragen wir Christina Weiss, ehemals Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien.
Weitere Themen: Die Theater- und Orchesterlandschaft in Deutschland soll immaterielles Weltkulturerbe werden. Das Auswärtige Amt hat nun einen entsprechenden Antrag gestellt. Der Präsident des Deutschen Bühnenvereins, Ulrich Khuon, ist davon überzeugt, dass Deutschland "die reichste Theaterlandschaft der Welt" hat. Reicht das nicht? Brauchen wir nun auch noch einen Titel dafür? Und: Viele Lehrlinge in Deutschland halten nicht durch. Die Abbrecherquote ist nach einem Bericht der Süddeutschen Zeitung so hoch wie seit Anfang der 90er Jahre nicht mehr. Mehr als jeder vierte Auszubildende schmeißt seine Lehre hin. Sowie: der Krieg in Syrien. Die Türkei, der Iran und Russland beraten heute in Ankara über Wege aus dem Bürgerkrieg. Der Westen steht derweil weit abseits und hat außer warmen Worten wenig beizutragen. (ahe)