Der Tag mit Christoph Schwennicke

Rentenkrach in der Koalition

Christoph Schwennicke
Der Chefredakteur des Monatsmagazins "Cicero", Christoph Schwennicke © picture alliance / ZB / Karlheinz Schindler
Moderation: Korbinian Frenzel |
SPD-Finanzminister Olaf Scholz will das Rentenniveau bis 2040 sichern und erntet Widerspruch aus der Union. Über den neuen Koalitionskrach sprechen wir mit Cicero-Chefredakteur Christoph Schwennicke. Weitere Themen sind die Krisen in Griechenland und der Türkei sowie der Auschwitz-Besuch von Außenminister Maas.
In der schwarz-roten Koalition bahnt sich neuer Streit über die Festschreibung des Rentenniveaus an. SPD-Vizekanzler Olaf Scholz verlangt, das Rentenniveau bis 2040 zu garantieren, also weit über das vereinbarte Jahr 2025 hinaus. Die Union lehnt eine Festlegung zum jetzigen Zeitpunkt kategorisch ab. Bundesfinanzminister Scholz sagte in einem Interview, die SPD werde darauf bestehen, dass die Bundesregierung ein stabiles Rentenniveau auch in den 20er und 30er Jahren gewährleiste und ein plausibles Finanzierungsmodell vorlege. Zugleich drohte Scholz mit einem Rentenwahlkampf, sollte das nicht hinhauen. Wir sprechen über die Renten-Debatte mit unserem Studiogast, dem "Cicero"-Chefredakteur Christoph Schwennicke.

Hilfsprogramm endet für Griechenland

Ein weiteres Thema ist, dass heute das dritte Rettungsprogramm für Griechenland ausläuft. Seit 2010 hatten die EU-Partner und der Internationale Währungsfonds das überschuldete Euro-Land mit insgesamt 289 Milliarden Euro an vergünstigten Krediten vor der Staatspleite bewahrt. Im Gegenzug musste Athen harte Reformen, Sozialkürzungen sowie Steuererhöhungen durchsetzen und sich verpflichten, daran festzuhalten.
Auch die Türkei taumelt derzeit wirtschaftlich. SPD-Chefin Andrea Nahles hat deshalb deutsche Finanzhilfen für das Land ins Gespräch gebracht. "Die Türkei ist ein NATO-Partner, der uns nicht egal sein kann. Es ist in unser aller Interesse, dass die Türkei wirtschaftlich stabil bleibt und die Währungsturbulenzen eingedämmt werden", sagte sie in einem Interview. Unser Studiogast schlägt einen ganz anderen Weg vor.

Außenminister Maas besucht Auschwitz

Außenminister Heiko Maas hat immer wieder betont, er sei wegen Auschwitz in die Politik gegangen: Heute besucht er erstmals als Chefdiplomat die Gedenkstätte für das größte Vernichtungslager der Nationalsozialisten. Dort ermordeten sie mehr als eine Million Juden. Anschließend trifft Maas seinen polnischen Amtskollegen Jacek Czaputowicz in einem Franziskanerkloster in der Nähe. Unser Hauptstadt-Korrespondent Klaus Remme begleitet Maas und seine Delegation bei dem Rundgang durch die Gedenkstätte und wird seine Eindrücke live schildern.

Christoph Schwennicke ist seit Mai 2012 Chefredakteur des politischen Magazins "Cicero". Er wurde 1966 in Bonn geboren, absolvierte die Deutsche Journalistenschule in München und studierte Germanistik, Politikwissenschaften sowie Journalistik in Bamberg. Nach ersten journalistischen Stationen bei der "Badischen Zeitung" wechselte er zur Süddeutschen Zeitung und leitete dort von 2005 bis 2007 das Parlamentsbüro. Danach war er beim "Spiegel" stellvertretender Büroleiter der Hauptstadtredaktion.

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