Christoph Schwennicke ist Chefredakteur des politischen Magazins "Cicero". Er war zuvor beim Spiegel stellvertretender Büroleiter der Hauptstadtredaktion. Vor seiner Zeit beim Nachrichtenmagazin leitete er von 2005 bis 2007 das Parlamentsbüro der "Süddeutschen Zeitung".
Sprengstoff für das deutsch-türkische Verhältnis?
Bis zu 15 Jahre Haft drohen dem deutschen Menschenrechtler Peter Steudtner in der Türkei wegen angeblicher Unterstützung einer Terrororganisation. Heute beginnt der Prozess. Wir fragen Christoph Schwennicke, wie viel Sprengstoff für die deutsch-türkischen Beziehungen in dem Verfahren steckt und reden über verbliebene rechtliche Handlungsmöglichkeiten.
Heute beginnt in Istanbul der Prozess gegen den Deutschen Peter Steudtner und zehn weitere Menschenrechtler. Den Angeklagten wird die "Mitgliedschaft in in einer bewaffneten Terrororganisation" beziehungsweise die Unterstützung derartiger Organisationen vorgeworfen. Welche "Terrororganisation" Steudtner unterstützt haben soll, lässt die Anklageschrift offen. "Sie liest sich wie ein schlechter Roman", meint Steudtners Anwalt Murat Boduroglu. Auch die Menschenrechtsorganisation "Amnesty International" bezeichnete die Vorwürfe als "absurd". Doch im Fall einer Verurteilung drohen Steudtner bis zu 15 Jahre Haft.
Wir sprechen mit unserem Studiogast Christoph Schwennicke, dem Chefredakteur des Magazins "Cicero", darüber, wie die Chancen auf ein mildes Urteil für Steudtner stehen und welche Folgen der Prozess für die deutsch-türkischen Beziehungen haben könnte.
Außerdem in der Sendung: Die Jamaika-Sondierungsgespräche gehen weiter. Und: Wachsender Antisemitismus in Deutschland - haben die Schulen und andere Bildungseinrichtungen versagt? Sowie: Liberalisierungsbemühungen in Saudi-Arabien.