Christoph von Marschall, geboren 1959 in Freiburg studierte Osteuropäische Geschichte und Politikwissenschaften. Seit 1991 ist er Redakteur beim Tagesspiegel, war Leiter der Meinungsredaktion, Washington-Korrespondent und ist heute diplomatischer Korrespondent. Als Helmut-Schmidt-Stipendiat der Zeit-Stiftung und des German Marshall-Funds war er zuletzt einige Monate in den USA, um sein neues Buch "Wir verstehen die Welt nicht mehr. Deutschlands Entfremdung von seinen Freunden" zu schreiben. Erschienen sind von ihm auch die USA-Bücher: Barack Obama. Der schwarze Kennedy", "Michelle Obama. Ein amerikanischer Traum" und "Was ist mit den Amis los? Über unser zwiespältiges Verhältnis zu den USA".
Gedämpfte Erwartungen vor Putin-Besuch
Russlands Präsident Wladimir Putin trifft heute mit Bundeskanzlerin Angela Merkel zusammen. Was von dem Treffen zu erwarten ist, darüber sprechen wir mit unserem Studiogast, dem Tagesspiegel-Journalisten Christoph von Marschall. Weitere Themen sind die Krise zwischen USA und der Türkei, das geplante Einwanderungsgesetz und der Fall Sami A.
Der Gesprächsfaden zwischen Merkel und Putin war zwar nie ganz abgerissen. Aber es ist vier Jahre her, dass der Kreml-Chef zu einem bilateralen Treffen mit der Bundeskanzlerin nach Deutschland kam. Heute empfängt Merkel den russischen Präsidenten im abgeschiedenen Gästehaus Meseberg in Brandenburg. Wir sprechen mit unserem Studiogast, dem Tagesspiegel-Journalisten Christoph von Marschall, über die Erwartungen an diese Begegnung.
Im Streit um den US-Geistlichen Andrew Brunson droht eine weitere Eskalation: Ein türkisches Gericht lehnt seine Freilassung erneut ab. Das könnte die Währungskrise in der Türkei weiter verschärfen – denn die USA haben für diesen Fall neue Strafmaßnahmen angekündigt. Die Lira ist im freien Fall und Rating-Agenturen stuften die Türkei weiter herunter. Wackelt jetzt auch der Autokrat Erdogan?
Einwanderungsgesetz soll kommen
Nach dem erbitterten Streit über die Flüchtlingspolitik, der im Juni beinahe das Ende der Großen Koalition und den Bruch der Union zwischen CDU und CSU bedeutet hätte, geht nun alles ganz schnell. Die Regierung hat sich auf Eckpunkte für ein Einwanderungsgesetz verständigt. Seit 20 Jahren wird darüber diskutiert, nun soll es vor Weihnachten verabschiedet werden. Sind Seehofers Eckpunkte der richtige Weg?
Ein weiteres Thema ist der Streit über die Affäre um den zu Unrecht abgeschobenen Tunesier Sami A. Zahlreiche Politiker hatten den NRW-Innenminister Herbert Reul (CDU) für seine umstrittenen Äußerungen kritisiert, Gerichte sollten sich stärker am Rechtsempfinden der Bürger ausrichten. Reul entschuldigte sich für seine Gerichtsschelte. Trotzdem steht der Vorwurf weiter im Raum, dass solche Aussagen den Rechtsstaat gefährden. (gem)