Elisabeth Ruge, geboren 1960, ist Literaturagentin in Berlin. Die ersten zehn Jahre ihres Lebens verbrachte sie in den USA, bevor sie 1970 mit ihrer Familie zurück nach Deutschland zog. Nach einer Lehre als Verlagsbuchhändlerin studierte sie Anglistik, Amerikanistik und Slawistik in Frankfurt am Main und am Radcliff College der Havard University. Nach Jahren als Lektorin und Verlegerin kehrte sie 2014 der Berliner Dependance des Hanser-Verlages den Rücken und gründete ihre eigene Literaturagentur. Ruge vertritt zahlreiche renommierte Schriftsteller und hat unter anderem den Literatur-Nobelpreis für Swetlana Alexijewitsch mitgewonnen, die sie ins Deutsche übersetzen ließ.
BND-Memoiren im Bundeskanzleramt unerwünscht
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Ex-BND-Chef Gerhard Schindler kann seine Memoiren nicht veröffentlichen, weil das Bundeskanzleramt blockt. Wir sprechen darüber mit der Literaturagentin Elisabeth Ruge. Weitere Themen sind die US-Vorwahlen, Vollverschleierung in der Schule und die Rolle von Betriebsräte.
Der ehemalige BND-Präsident Gerhard Schindler hat ein Buch über seine Zeit beim Geheimdienst geschrieben. Es sind Anekdoten aus dem Alltag des deutschen Auslandsgeheimdienstes. Sie finden sich in einem Buchmanuskript, das seit einiger Zeit im Bundeskanzleramt liegt. Das Werk trägt den Titel "Erinnerungen an den Bundesnachrichtendienst", gewidmet "allen aktiven und ehemaligen Angehörigen" des BND.
In Washington sind die Bücher früherer Geheimdienst-Chefs keine Seltenheit, sondern oft Bestseller. Aber die Veröffentlichung eines Buchs des ehemaligen Nationalen Sicherheitsberaters, John Bolton, sorgte gerade für Unruhe im Weißen Haus. Weil es belastende Informationen gegen US-Präsident Donald Trump enthält und dem Amtsenthebungsverfahren neuen Schwung geben könnte, würde Trump es gerne verhindern. Wir sprechen mit der Literaturagentin Elisabeth Ruge über brisante politische Bücher von Insidern und den Umgang damit. Wieso blockiert das Kanzleramt das Schindler-Buch?
Panne bei US-Demokraten
Es ist die erste Präsidentschaftsvorwahl und sie beginnt mit einer Panne: Im US-Bundesstaat Iowa verzögert sich die Auszählung bei den Demokraten. Bei den Republikanern, wo Trump klar gewann, sorgte das für Spott. Sie könnten nicht einmal eine Vorwahl ausführen, wollten aber die Regierung übernehmen, schrieb der US-Präsident auf Twitter. Was bedeutet das für den Wahlkampf?
Debatte über Nikab in der Schule
Ein weiteres Thema ist der richtige Umgang mit vollverschleierten Frauen. Eine Hamburger Berufsschülerin will mit einer Nikab am Unterricht teilnehmen. Die Schulbehörde ist dagegen, unterliegt aber vor Gericht. Jetzt wollen Hamburg und Schleswig-Holstein die Schulgesetze ändern. Vor allem bei den Grünen sorgt das für parteiinterne Debatten. Wie schützt man Frauenrechte?
Nicht einmal jeder zweite Beschäftigte in den deutschen Betrieben wird noch von einem Betriebsrat vertreten. 100 Jahre nach dem Inkrafttreten des Betriebsrätegesetzes rufen die Gewerkschaften nach einer Modernisierung. Passt diese Form der Arbeitnehmervertretung noch in die heutige Zeit?
(gem)