Elisabeth Ruge, geboren 1960, ist Literaturagentin in Berlin. Die ersten zehn Jahre ihres Lebens verbrachte sie in den USA, bevor sie 1970 mit ihrer Familie zurück nach Deutschland zog. Nach einer Lehre als Verlagsbuchhändlerin studierte sie Anglistik, Amerikanistik und Slawistik in Frankfurt am Main und am Radcliff College der Havard University. Nach Jahren als Lektorin und Verlegerin kehrte sie 2014 der Berliner Dependance des Hanser-Verlages den Rücken und gründete ihre eigene Literaturagentur. Ruge vertritt zahlreiche renommierte Schriftsteller und hat unter anderem den Literatur-Nobelpreis für Swetlana Alexijewitsch mitgewonnen, die sie ins Deutsche übersetzen ließ.
Duell um den US-Haushalt
Der Machtpoker in Washington um die Haushaltssperre dauert an. Weitere Themen unserer Mittagssendung sind die chinesische Mondlandung, Michael Schumachers 50. Geburtstag und der neue Houellebecq-Roman. Unser Gast: die Literaturagentin Elisabeth Ruge.
Im Streit um die Haushaltssperre in den USA ist es bei einem Treffen von Präsident Donald Trump mit Spitzen der oppositionellen Demokraten zu keinem Durchbruch gekommen. Die designierte demokratische Vorsitzende des US-Repräsentantenhauses, Nancy Pelosi, kündigte nach dem Treffen an, bei der konstituierenden Sitzung der Kammer einen eigenen Entwurf für ein Budgetgesetz vorzulegen. Das Weiße Haus hat die Vorlage aber bereits als "Rohrkrepierer" abgetan, weil darin nicht die nötigen Mittel für die Sicherung der Grenze zu Mexiko vorgesehen sind: Trump will um jeden Preis seine Mauer haben. Wir sprechen mit unserem Studiogast, der Literaturagentin Elisabeth Ruge, über den Machpoker im US-Repräsentantenhaus. Wer setzt sich durch?
Chinesische Mondlandung
Ein weiteres Thema: Erstmals in der Geschichte ist eine Raumsonde auf der Rückseite des Mondes gelandet. Die chinesische "Chang'e 4" setzte am frühen Morgen um 3.26 Uhr deutscher Zeit am Aitken-Krater in der Nähe des Südpols auf, wie die amtliche Nachrichtenagentur Xinhua meldete. Viele Chinesen sind nun im Raumfahrtfieber. Es geht dabei auch um den politischen Wettstreit als Großmacht mit den USA und Russland.
Mit "Mary Shelley", "Colette" und "Die Frau des Nobelpreisträgers" starten heute gleich drei Filme in den Kinos, die vom Leben von Schriftstellerinnen erzählen. Sie zeigen, dass sich die Probleme für schreibende Frauen kaum verändert haben. Uns interessieren dazu Elisabeth Ruges Erfahrungen im deutschen Literaturbetrieb.
Michael Schumacher feiert heute seinen 50. Geburtstag. Der vor fünf Jahren schwer verunglückte ehemalige Rennfahrer wird nur mit seinen engsten Vertrauten feiern. Wie gehen Famillien mit solchen Pflegesituationen um, vor allem wenn sie sich über so viele Jahre erstrecken?
Houellebecq und die Gelbwesten
Mit Spannung wurde das neue Werk des französischen Schriftstellers Michel Houellebecq erwartet. In dem Roman "Serotonin" beschreibt Houellebecq eine Verkehrsblockade, wie sie die Gelbwesten seit November inszenieren. Den Text des Buches hatte er schon im September abgeliefert und seither nicht mehr modifiziert.
Zum damaligen Zeitpunkt sprach noch niemand von den "gilets jaunes" als Protestbewegung. Schon bei seinen früheren Werken hatte der Autor ein erstaunliches politisches Gespür für gesellschaftliche Entwicklungen gezeigt. Gibt es eigentlich eine vergleichbare Stimme in Deutschland?