Elisabeth Ruge, geboren 1960, ist Literaturagentin in Berlin. Die ersten zehn Jahre ihres Lebens verbrachte sie in den USA, bevor sie 1970 mit ihrer Familie zurück nach Deutschland zog. Nach einer Lehre als Verlagsbuchhändlerin studierte sie Anglistik, Amerikanistik und Slawistik an der Goethe-Universität in Frankfurt am Main und am Radcliff College der Havard University. Nach Jahren als Lektorin und Verlegerin kehrte sie 2014 der Berliner Dependance des Hanser-Verlages den Rücken und gründete ihre eigene Literaturagentur. Ruge vertritt zahlreiche renommierte Schriftsteller und hat unter anderem den Literatur-Nobelpreis für Swetlana Alexijewitsch mitgewonnen, die sie ins Deutsche übersetzen ließ.
"Vogelschiss" und "Misthaufen" - ist das Debattenkultur?
Im Bundestag ist wieder was los. Gestern wünschte der SPD-Politiker Schulz den AfD-Politiker Gauland auf den "Misthaufen". Ist das die lang ersehnte Streitkultur? Außerdem sprechen wir mit der Literaturagentin Elisabeth Ruge über den Verfassungsschutz, den neuen Rowohlt-Verlagsleiter Illies, den Hambacher Forst, die EU-Urhebrrechtsreform und den Kinofilm "Styx".
Nach seinen umstrittenen Interview in der "Bild"-Zeitung zu den rechten Ausschreitungen in Chemnitz kann Verfassungsschutz-Präsident Hans-Georg Maaßen offenbar im Amt bleiben. Bundesinnenminister Seehofer (CSU) gibt ihm Rückendeckung. Dafür rumort es in der SPD, wo der Juso-Vorsitzende Kühnert die schwarz-rote Koalition in Frage stellt. Wenn Maaßen bleibt - geht dann die SPD?
Im Bundestag ist wieder was los. Der SPD-Politiker Martin Schulz nannte den AfD-Fraktionsvorsitzenden Gauland gestern einen "Misthaufen". Auch Johannes Kahrs von der SPD nahm kein Blatt vor den Mund und bezeichnete die AfD-Fraktion als "Rechtsradikale". Geht so Debattenkultur?
Florian Illies, Autor der Bestseller "Generation Golf" und "1913", langjähriger Redakteur der FAZ, Gründer des Kunstmagazins "Monopol" und Gesellschafter des Berliner Auktionshauses Villa Griesebach, wird Anfang kommenden Jahres Chef des Rowohlt-Verlags. Seine erfolgreiche, aber der Öffentlichkeit nur wenig bekannte Vorgängerin, Barbara Laugwitz, muss gehen. Etliche Hausautorinnen und -autoren
sind darüber entsetzt
und äußern dies in einem offenen Brief. Was sagt die Personalie über das Verlagswesen?
Die Räumung des Protestcamps von Braunkohleaktivisten im Hambacher Forst bei Köln hat begonnen. Für die Polizei ist es einer der größten Einsätze in der jüngeren NRW-Geschichte. Wasserwerfer und schweres Räumgerät sind im Einsatz. Der Staat gegen die Klimaretter - was ist da schief gelaufen?
Außerdem geht es um die so genannten Upload Filter und die von der EU geplante Urheberrechtsreform, die - grob gesprochen - das Urheberrecht ans digitale Zeitalter anpassen soll. Welche Auswirkungen für Autoren und Verlage bringt sie mit sich?
Auch der herausragende neue Kinofilm "Styx" wird uns beschäftigen - "eine Mischung aus Drama und Kammerspiel auf dem offenen Meer", wie Kritikerin Anke Leweke meint. Thematisiert wird die Ohnmacht einer Ärztin angesichts Schiffbrüchiger, die sie nicht retten darf. Was kann das Kino, was politische Debatten nicht können?