Ferda Ataman ist Politikwissenschaftlerin und Journalistin und lebt in Berlin. Sie ist Sprecherin der "Neuen Deutschen Organisationen" und Mitbegründerin der Initiative "Neue deutsche Medienmacher".
Mesut Özils Abrechnung mit dem DFB
Auf Lob und Kritik stößt der Rücktritt des Fußballers Mesut Özil aus der Nationalelf. Wir sprechen darüber mit unserem Studiogast, der Journalistin Ferda Ataman. Weitere Themen sind die Münchner Proteste, Pläne für einen Zusammenschluss europäischer Rechtspopulisten und ein geplanter "Tattoo-Gipfel" in Berlin.
Der Fußballer Mesut Özil will nicht mehr Teil der deutschen Nationalelf sein. Der 29-Jährige hatte am Sonntagabend seinen Rücktritt aus der Mannschaft verkündet: Er fühle sich "rassistisch angefeindet und nicht respektiert". In einer Stellungnahme kritisierte er vor allem den DFB und dessen Präsidenten Reinhard Grindel. Für seine deutlichen Worte erntete Özil Kritik und Lob gleichermaßen – nicht zuletzt auch aus Ankara. Wir sprechen mit unserem Studiogast, der Journalistin Ferda Ataman, über Integration und Fußball, aber auch über Selbstkritik als unterschätztes Gut. Sie ist Sprecherin der Neuen Deutschen Organisationen, die sich als postmigrantische Bewegung gegen Rassismus verstehen.
Tausende Menschen demonstrierten am Wochenende in München "gegen die Politik der Angst". Vor allem die Wortwahl mancher CSU-Politiker in der Flüchtlingspolitik sorgte bei vielen Demostranten für Zorn und Ablehnung. Auch Ataman war rund um den Integrationsgipfel im Juni mit dem CSU-Bundesinnenminister Horst Seehofer aneinander geraten, als er im Streit mit Bundeskanzlerin Angela Merkel dem Termin fernblieb.
Stiftung für Rechtspopulisten
Donald Trumps früherer Berater, Steve Bannon, will Rechtspopulisten bei der Europawahl mit einer Stiftung stärken. Deutsche Parteien reagieren alarmiert darauf – mit Ausnahme der AfD, die das Projekt für "sehr spannend und ambitioniert" erklärt. AfD-Parteichef Jörg Meuthen könne sich den Zusammenschluss mit anderen rechtspopulistischen Parteien in Europa, wie der Lega Nord aus Italien, gut vorstellen. "Was wir brauchen, ist eine Kooperation mit Gleichgesinnten", sagte er.
Mittlerweile ist jeder fünfte in Deutschland tätowiert. Die Branche boomt und kennt dabei kaum Regeln. Gitta Connemann, die stellvertretende Fraktionsvorsitzende der Union, setzt sich deshalb für eine geregelte Ausbildung von Tätowierern ein. Die CDU-Politikerin plant deshalb im Herbst einen "Tattoo-Gipfel" in Berlin. Fehlende Hygienestandards und unerforschte Gesundheitsrisiken seien ein Problem. Wird der Zeitgeist nun anerkannt? (gem)