Franziska Augstein: Die Autorin und Journalistin schrieb u.a. für die Frankfurter Allgemeinen Zeitung und seit 2001 für die SZ. Sie ist die Tochter der Übersetzerin Maria Carlsson und des Spiegel-Gründers Rudolf Augstein.
Die AfD wird "völlig überschätzt"
Keine Spitzenkandidatin Frauke Petry. Ein Paukenschlag, der viele überraschte und breit diskutiert wird. Viel zu ausführlich findet die Autorin und Journalistin Franziska Augstein. Die Partei "wird überschätzt". Außerdem in "Studio 9": Iran- Land im Aufbruch, Zankapfel Handelsüberschuss und 150 Jahre Reclam.
AfD zerlegt sich selbst
Warum sie eigentlich nicht über die AfD und Frauke Petry sprechen möchte? Weil die Partei "in ihrer Wirkungsmacht überschätzt wird", findet Franziska Augstein. "Sie ist nicht stärker als die FDP." Für Augstein steht fest: Wie die Piraten ist die AfD gerade dabei "sich selbst zu zerlegen". Das deutsche Parteiensystem brauche keine weitere Partei, "das bisherige Parteienspektrum ist ausreichend, wir haben von der Linksfraktion bis zur CSU alles, was wir brauchen".
Gewinnt Le Pen, ist der Euro tot
Der Ausgang der Präsidentschaftswahlen in Frankreich, so Augstein, könnte massive Konsequenzen für Europa haben. Sie warnt: "Wenn Marine Le Pen die Wahl in Frankreich gewinnt, dann ist der Euro tot, dann ist die Europäische Union tot." Das hätte negative Konsequenzen für die südlichen Länder. Allerdings. "Wir Deutschen sind die Letzten, die darunter leiden werden."
Tillerson hat keine Ahnung vom Iran
Zwei Wochen war Franziska Augstein gerade im Iran und hat ein Land erlebt, das von vielen westlichen Darstellungen abweichen würde. Die jüngsten amerikanischen Drohungen gegenüber Teheran und die Kritik am Atomabkommen findet die Autorin "übel". US-Außenminister Tillerson "hat offenbar keine Ahnung davon, was das Land Iran ist". Es wäre umringt von Atommächten. Dennoch wolle das Land derzeit keine Atomwaffen. Grundsätzlich gebe es zwischen dem Westen und dem Iran "ein generelles Missverständnis".