Götz Aly ist Zeithistoriker, Politikwissenschaftler und Publizist. Bekannt wurde er vor allem durch seine Forschung und Bücher über die Zeit des Nationalsozialismus und über Antisemitismus des 19. und 20. Jahrhunderts. In seinem Buch "Unser Kampf. 1968 – ein irritierter Blick zurück" (S. Fischer Verlag, 2008) setzte sich der 1947 geborene Aly aber auch sehr kritisch mit der eigenen Generation auseinander: Während seines Studiums in West-Berlin war Aly selbst in der Studentenbewegung aktiv.
Wohin geht es in der Flüchtlingspolitik?
Flüchtlingspolitik, Türkei, Skandal um das Kartell der Automobilhersteller - darüber, unter anderem, diskutieren wir heute mit dem streitbaren Historiker und Politikwissenschaftler Götz Aly. Aly ist Autor zahlreicher Bücher über Nationalsozialismus und Antisemitismus.
Die heiße Phase des Wahlkampfes bringt auch das Flüchtlingsthema erneut auf die Agenda: SPD-Kanzlerkandidat Martin Schulz sagt, die Lage sei angesichts der hohen Zahl von Flüchtlingen, die über das Mittelmeer nach Europa, speziell nach Italien, kommen, hochbrisant - das Thema dürfe nicht ignoriert werden. Schulz fordert unter anderen, Italien nicht mit dem Problem alleine zu lasse - andere EU-Staaten müssten Flüchtlinge aufnehmen. Deutschland allerdings habe bereits genug geleistet.
Ein weiteres Thema, das wir mit Götz Aly besprechen wollen, ist der Prozess gegen die Journalisten der türkischen Zeitung "Cumhuriyet", der heute in Istanbul beginnt. Die türkische Justiz wirft ihnen vor, eine bewaffnete Terrororganisation unterstützt zu haben. Wir fragen: Ist der Prozess ein Spiegelbild der Türkei?
Außerdem geht es in der Sendung um das Autokartell: Was ist all die Jahre schief gelaufen, warum hat die Politik weggeschaut? Auch über die Eskalation der Gewalt in Israel sprechen wir mit Aly: Erwartbar und bewusst provoziert?