Ines Geipel, geboren 1960 in Dresden, betrieb sechs Jahre lang Hochleistungssport in der DDR. Nach einem Germanistik-Studium in Jena floh sie 1989 nach Westdeutschland und studierte Philosophie und Soziologie in Darmstadt. 2000 war sie Nebenklägerin im Prozess gegen die Drahtzieher des DDR-Zwangsdopings. Heute ist sie Professorin für Verssprache an der Berliner Hochschule für Schauspielkunst Ernst Busch, Mitarbeiterin des Hannah-Arendt-Instituts und Buchautorin. Zuletzt erschien von ihr das Buch "Umkämpfte Zone, Mein Bruder, der Osten und der Hass."
Die letzten Tage der DDR
33:49 Minuten
Die Großdemonstration auf dem Alexanderplatz in Berlin am 4. November 1989 war vor 30 Jahren ein wichtiges Datum vor dem Mauerfall. Wir sprechen darüber mit der Autorin Ines Geipel. Weitere Themen sind die Regierungsbildung in Thüringen, Morddrohungen gegen Politiker und der Kampf gegen Doping.
Am 4. November 1989 kam es in Berlin zur größten Demonstration der DDR-Geschichte. Hunderttausende Oppositionelle forderten gemeinsam mit einigen Regimevertretern Reformen. Nur fünf Tage später fiel die Berliner Mauer. Wir blicken mit unserem Studiogast, der Buchautorin Ines Geipel, am 30. Jahrestag zurück auf diesen historischen Tag.
Ein weiteres Thema ist die schwierige Regierungsbildung in Thüringen nach der Landtagswahl. CDU-Landeschef Mike Mohring steht deshalb massiv unter Druck. Einer Zusammenarbeit mit der AfD erteilte er noch einmal eine deutliche Absage. "Es wird keine Koalition mit der AfD geben und wir werden Rot-Rot-Grün weder tolerieren noch dulden", sagte Mohring und betonte noch einmal seine eigenen Ambitionen auf den Ministerpräsidenten-Posten. Wie löst die CDU ihr Dilemma?
Verrohung der Gesellschaft
Politiker aller Parteien haben bestürzt auf die Morddrohungen gegen die Grünen-Politiker Cem Özdemir und Claudia Roth reagiert. Innenminister Horst Seehofer (CSU) warnte vor einer "hochproblematischen Verrohung unserer Gesellschaft". Wie entkommt man dieser gefährlichen Entwicklung?
Im Januar hatte ein Moskauer Doping-Analyse-Labor der Welt-Anti-Doping-Agentur (Wada) lang versprochene Doping-Daten aus den Jahren 2012 bis 2015 zur Verfügung gestellt. Doch es steht der Vorwurf im Raum, die Daten seien manipuliert. Der Chef der russischen Anti-Doping-Agentur Rusada, Juri Ganus, spricht von einer Verschwörung seitens der russischen Sportbehörden. Er geht davon aus, dass es tatsächlich zu Fälschungen gekommen sei. Heute tagt nun das Exekutiv-Komitee der Wada im polnischen Katowice. Welchen Weg gibt es aus der Vertrauenskrise?
(gem)