Jens Jessen ist Redakteur der Wochenzeitung "Die Zeit" im Feuilleton, das er von 2000 bis 2014 auch leitete. Zuvor war er Feuilletonchef bei der "Berliner Zeitung" und Redakteur im Feuilleton der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung". Begonnen hatte der Autor und Publizist seine Laufbahn von 1984 bis 1988 als Verlagslektor in Stuttgart und Zürich. 2012 erschien im Carl Hanser Verlag Jessens Roman "Im falschen Bett".
Mit Protest gegen die Waffenlobby
Noch ist unklar, ob die neue Protestbewegung gegen die US-Waffengesetze ein gesetzliches Verbot durchsetzen können wird. Mit unserem Studiogast, dem "Zeit"-Journalisten Jens Jessen, sprechen wir über die Chancen solcher Proteste. Weitere Themen sind organisierte Hass-Kommentare im Internet und der Film "Die Verlegerin".
Nach dem Amoklauf an einer Schule in Florida mit 17 Toten will sich US-Präsident Donald Trump heute mit Schülern und Lehrern treffen. Er hatte bislang eine Verschärfung des Waffenrechts abgelehnt, kündigte aber jetzt an, ein Verbot der Schnellfeuervorrichtungen prüfen zu wollen, die aus halbautomatischen Waffen vollautomatische machen können. Die Schülerin Emma Gonzalez ist nach ihrer beeindruckenden Rede zum Gesicht einer jungen Protestbewegung gegen die Waffengesetze in den USA geworden. Wir wollen mit unserem Studiogast, dem "Zeit"-Journalisten Jens Jessen, darüber sprechen, welche Kraft solche Protestmärsche heute noch entfalten können.
Eine Minderheit pflegt im Netz den Hass
Für viele Hass-Kommentare im Internet ist Experten zufolge eine verschwindend kleine Minderheit der Nutzer verantwortlich, wie eine Studie zeigt, über die NDR und Süddeutsche Zeitung heute berichten. Bei Hass-Kommentaren auf Facebook geht demnach die Hälfte der Likes - also Klicks, die Zustimmung signalisieren - auf nur fünf Prozent der Accounts zurück. In dieser lautstarken Minderheit gebe es außerdem einen extrem aktiven Kern. Wir sprechen darüber mit dem Internet-Experten Falk Steiner aus unserem Berliner Hauptstadtbüro.
Die Rolle des Journalismus
Heute kommt der US-Film "Die Verlegerin" von Steven Spielberg in die deutschen Kinos. Mit den Schauspielern Meryl Streep und Tom Hanks in den Hauptrollen feiert der Film die legendäre Ära der Zeitungswelt, als die "Washington Post" mit der spektakulären Veröffentlichung der "Pentagon Papers" 1971 in die erste Liga der US-Medien aufstieg und sich einem Veröffentlichungsverbot der US-Regierung widersetzte. Mit Jessen sprechen wir über die Rolle des Journalismus in stürmischen Zeiten.