Der Tag mit Jens Jessen

Sterbenskrank: Muss der Staat beim Suizid helfen?

33:41 Minuten
Jens Jessen
Jens Jessen ist Redakteur im Feuilleton der Wochenzeitung "Die Zeit" © picture-alliance/ dpa / Steffen Kugler
Moderation: Korbinian Frenzel |
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Gesundheitsminister Jens Spahn unterläuft ein Urteil des Bundesverwaltungsgerichts zur Sterbehilfe. Darf er das? Das fragen wir den "Zeit"-Redakteur Jens Jessen. Weitere Themen: Antisemitismus, Arbeitgeber Kirche und Putins Rede an die Nation.
Der Staat muss in bestimmten Fällen tödlich wirkende Medikamente an Schwerstkranke abgeben. So hat es das Bundesverwaltungsgericht 2017 entschieden. Doch Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) lässt nicht zu, dass dies durch das Bundesamt für Arzneimittel und Medizinprodukte tatsächlich umgesetzt wird, wie "Der Tagesspiegel" schreibt. Demnach habe die Behörde bisher 93 von 123 Anträgen abgelehnt, 22 Antragsteller seien verstorben. Muss nun das Bundesverfassungsgericht entscheiden?

Antisemitismus-Debatte: Schaffen wir das nicht?

Der von Gelbwesten antisemitisch beleidigte französische Philosoph Alain Finkielkraut möchte, wie er sagt, den Europäern die Augen in Bezug auf einen neuen Antisemitismus von radikalen Linken und Muslimen öffnen. In der "Welt" brachte er die Sprache auf die "massive Immigration" und sagte, Merkels Satz "Wir schaffen das" sei Unsinn gewesen. Antisemitismus, Flüchtlingspolitik, dazu oftmals die Verknüpfung mit dem Brexit: Wie gefährlich ist dieser Mix?

Arbeitgeber Kirche: Geschieden, neu verliebt, gekündigt

Der Fall beschäftigt seit zehn Jahren die Gerichte: Dem Chefarzt eines katholischen Krankenhauses war gekündigt worden, weil er als geschiedener Mann zum zweiten Mal geheiratet hatte. Heute verkündet das Bundesarbeitsgericht ein Grundsatzurteil: Wie weit geht der Sonderstatus der katholischen Kirche als Arbeitgeber?

Putins Rede an die Nation

Russlands Präsident Putin hielt heute seine Rede an die Nation - in einer Zeit, in der das Verhältnis zum Westen durch ein mögliches neues Wettrüsten und Sanktionen belastet ist. Wie stark oder schwach ist Putin?

Palmer besucht Berlin

Boris Palmer ist derzeit zu Gast in Berlin, das er den "nicht funktionierenden Teil Deutschlands" nennt: Der grüne Oberbürgermeister von Tübingen ist auf Einladung der Berliner CDU in der Hauptstadt, nicht seiner eigenen Partei. Die Grünen hier fanden sein Berlin-Bashing nicht cool, er musste sich anhören, ein "Irrer" zu sein. Kehrwoche oder Anarchie: Was steht den Grünen besser?
(bth)

Jens Jessen ist Redakteur der Wochenzeitung "Die Zeit" im Feuilleton, das er von 2000 bis 2014 auch leitete. Zuvor war er Feuilletonchef bei der "Berliner Zeitung" und Redakteur im Feuilleton der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung". Begonnen hatte der Autor und Publizist seine Laufbahn von 1984 bis 1988 als Verlagslektor in Stuttgart und Zürich. 2012 erschien im Carl Hanser Verlag Jessens Roman "Im falschen Bett".

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